Wo man singt, da lass dich nieder

WELTMUSIK Der Norweger Erik Hillestad ist in Länder auf der "Achse des Bösen" gereist, um Wiegenlieder aufzunehmen
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"Lieder gegen den Krieg" sind oft gut gemeint, aber selten gut und meist ohnehin eine Predigt für die Ohren längst Bekehrter. Viel subtiler als Agit-Popper à la Rock against Bush oder Haudrauf-Propagandisten wie Michael Moore demontiert Erik Hillestad die Kriegstreiberei des US-Präsidenten. George W. Bushs Schlagwort von der "Achse des Bösen" dient dem norwegischen Produzenten vom renommierten Label Kirkelig Kulturverksted als Ausgangspunkt für eine Abenteuerreise, bei der er auf eindrucksvolle Weise feststellt, was zu ahnen war: Auch im Reich des Bösen singen Mütter ihren Kindern Wiegenlieder. "The Russians love their children too", sang Sting in den achtziger Jahren. Bei Hillestad ist hinter der Banalität des Guten ein differenzierteres Bild z