Wohin sich kein Reisender verirrt

Ägypten Kairo ist nicht allein der Tahrir-Platz mit seiner Erinnerung an eine große Protestbewegung. Kairo ist auch das ­islamische Viertel, wo kaum ein Haus nicht verfällt
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Vor gut einem Jahr bei der Reise nach Luxor war ich Freiwild. Jeder versuchte, mir etwas zu verkaufen. Es schien unmöglich, durch die Stadt zu gehen oder in ein Geschäft zu schauen – man kam nicht wieder weg. Einmal wurde ich für eine Nacht auf das andere Nilufer gelotst, um nicht zu sagen: entführt. Ein junger Mann, der deutsch sprach, lud mich zu seiner Familie ein, und da ich gern mit den Leuten in Kontakt komme, nahm ich an. Wir fuhren allerdings nicht zu ihm nach Hause, sondern in eine Villa, wo ein älterer Engländer mit einem jungen Araber zusammenlebte. In der Regel seien es Frauen, ältere und begüterte europäische Frauen, die mit jungen ägyptischen Männern lebten, erzählte mir mein Begleiter.

Mir waren solche ungleich