Er hat eines seiner schönsten Lieder für die Feierstunde im Bundestag zum 9. November ausgesucht. Jahrzehntelang war seine Ermutigung eine große Ermutigung gewesen. Ja, „die allzu spitz sind, stechen und brechen ab sogleich“. Nun aber, 25 Jahre nach dem Mauerfall, bot Wolf Biermann eine unwürdige, theatralisch vorbereitete Aktion, in der er regelwidrig-mutig die ihm nicht passende Fraktion der Linkspartei herunterputzte. Norbert Lammert, der Parlamentspräsident, war offensichtlich darauf vorbereitet, dass der zum Singen bestellte Barde würde reden wollen. Er hatte nämlich sofort den entsprechenden Paragraphen der Geschäftsordnung des Bundestages parat.
Dabei war er auf alles gefasst gewesen, denn besonders die Konservativen, aber auch Sozialdemokraten, genossen den Ausfall des Giftgnoms und einstigen Kommunisten, der nun mit besonderer Lust angebliche Kommunisten mit Verachtung beschmeißt. Da zeigte sich – um es in seine Sprache zu übersetzen – ein hasserfüllter Wadenbeißer mit rhetorisch-bildreicher Begabung zur Polemik. Nun ja, was der Bundespräsident darf, darf der Villon-Nachfolger offenbar erst recht. Kalkulierte Ausfälle politischer Paranoia mit größtmöglicher publizistischer Begleitmusik und noch eine Überdosis Renegatengift. Und die Behauptung, er – vielleicht sogar er allein – hätte als Drachentöter die Macht zersungen. In Wahrheit war er ein sich einschmeichelnder Krächzer, der sich die Freiheit nahm, viel bösartigen Unsinn zu reden. Er habe es den Übermächtigen immer gegeben, erklärte er kasperlehaft gegen den Einspruch des Bundestagspräsidenten. Nun müssen wir um ihn bangen, denn in Bautzen ist die Zelle Nr. 1 frei und Gregor Gysis Geheimpolizei hat Deutschland von Thüringen aus bereits zu unterwandern begonnen.
Wolf Biermann ist wandlungsfähig und erinnerungsscheu, hatte er sich doch noch am 2. Dezember 1989 in Ostberlin vehement für eine mit der Bundesrepublik friedlich konkurrierende DDR ausgesprochen. Er hatte zu Zeiten, da es gefährlich war, befreiende Spottlieder gegen bornierte Apparatschicks geschrieben. Er war mal für einen freiheitlichen Sozialismus, findet sich nun aber im konservativ-antikommunistischen Milieu wieder. Biermann 1989: „Ich kann ich das Wort WIEDER nicht ertragen. Ich meine Wiedervereinigung. Aber ich hab hier nichts zu bestimmen, aber ich will deutlich sagen, was ich mir wünsche: dass zwei Deutschländer da sein können, die einen edlen, friedlichen und demokratischen Wettstreit versuchen. Einen Wettstreit, bei dem man den anderen nicht in die Pfanne haut, nicht ihn heruntermacht und ihm miese Motive unterstellt und ihn zum Schwein stempelt, denn wer andere zum Schwein stempelt, will es auch abschlachten. Er hat das Messer schon hinter dem Rücken.“ Ja, Wolf! „Ich hab Leute sich ändern seh’n, das war manchmal nicht mehr schön.“
Biermann war früher klug, konsequent und scharf wie besonnen. Aber er erleidet das Schicksal so vieler in der Vergangenheit Steckengebliebener, die eine böse Vergangenheit unersättlich immer wieder wachrufen und dadurch ihre Bedeutung zu behalten erstreben. „Wer zu lange gegen Drachen kämpft, wird selbst zum Drachen“, hat August Strindberg einmal gesagt.
Kommentare 78
(!) ***** Danke.
Es ist und war ein unmögliches peinliches Signal aus dem Bundestag wie man mit vermeintlichen Linken umzugehen hat. Das der Biermann damit nicht nur Linke beleidigt hat – scheint man nicht erkennen zu wollen. Hass und Rache ist nie ein guter Ratgeber. Und es trägt Früchte und das nehme ich Biermann echt krumm. In Thüringen fürchten Menschen wieder um ihre Gesundheit und gar um ihr Leben. So was kommt von so was! Damit meine ich nicht mal die unmögliche Demo am 9.11. in Erfurt auf dem Domplatz. Wo wieder Fackeln brannten und Rufe schallten Ramelow soll heimgehen … Da frage ich mich, haben die bei der NPD abgekupfert? “ Gutem Heimpflug oder Heimreise statt Einreise “ – das klingt doch sehr ähnlich. Und das wieder Menschen wegen ihrer politischen Überzeugung wie Kati Grund mit einem anonymen Brief bedroht werden. (In dem wie ein Steckbrief aufgemachten Schreiben sei unter der Überschrift "Dead or alive", zu Deutsch "Tot oder lebendig", ein Kopfgeld ausgesetzt, teilte die Fraktion am Mittwoch mit.) “Die Abgeordnete, die in der Deutsch-Israelischen Gesellschaft aktiv ist, werde außerdem als "Esther Sarah Grund" bezeichnet - eine Anspielung auf die Verfolgung von Juden im Nationalsozialismus.“ Quelle mdr. Der Staatsschutz ermittelt auch wegen gelockerten Radmuttern an Fahrzeugen da ist ein Blitzerfoto was die B – Zeitung veröffentlichte mit Kennzeichen von Herrn R. eigentlich nur n`e Randnotiz aber bezeichnend! Dumme fühlen sich da bestärkt, wenn man im deutschen Bundestag so auf Leute – auch mit Sprache – eindrischt, so wie das der Biermann gemacht hat. Das ist nicht nur mein Eindruck! Ein Feiertag kann man auch anders gestalten - Freude zeigen statt undifferenzierte Abrechnung! Humanistische Werte sind heute geboten denn je. Lehrstunden der Demokratie sehen für mich andres aus. Und auch Herr Dr. Lammert sollte über den Kästnerspruch nachdenken: “An allem Unfug, der passiert, sind nicht etwa nur die schuld, die ihn tun, sondern auch die, die ihn nicht verhindern.“
Herzlichen Dank! Für Ihren Mut und den Inhalt! Da wird es Schelte geben, aber Sie können damit umgehen, herzerfrischend!
Humboldt-Medaille für Bürgerrechtler Schorlemmer – Weimar
... Mut hatte er schon immer! UND er war und ist gegen Doppelmoral - so habe ich den Eindruck und das ist gut so! A.
Für alle, die Schorlemmer nicht optisch kennen.
Humboldt-Medaille für Bürgerrechtler Schorlemmervom 05.10.2014 um: 03:22 Uhr | Quelle: dpahttp://aktuell.meinestadt.de/weimar-thueringen/files/2014/10/urn-newsml-dpa-com-20090101-141004-99-03490_medium_4_3-225x225.jpg
Weimar (dpa/th) – Der Theologe und DDR-Bürgerrechtler Friedrich Schorlemmer wird heute in Weimar mit der Goldenen Medaille der Humboldt-Gesellschaft geehrt. Der 70-Jährige habe sich mit langjährigem zivilen Mut für eine politisch-humane Sache eingesetzt und dabei viele persönliche Nachteile in Kauf genommen, begründete die Gesellschaft die Auszeichnung.
Schorlemmer ist eine Symbolfigur der DDR-Opposition. Die Goldene Medaille wird seit 1964 verliehen. Zu den bisherigen Preisträgern zählen der ehemalige Bundespräsident Roman Herzog und der Komponist Carl Orff. Die Ehrung bildet den Abschluss der 100. Tagung der Humboldt-Gesellschaft.
Für die Heiligsprechung ist in Europa der Vatikan zuständig. Möge ein Herr Schorlemmer doch die gesamte Fraktion der Linken für diese Prozedur dort anmelden. Gysi erhält sicherlich diese Ehrung der Heiligsprechung umgehend. Das heißt sofort, nach meiner Information…
Wie sagte ein W. Ulbricht 1945 es so treffend: Es muss alles demokratisch aussehen.. Rotlackierte Faschisten bleiben rotlackiert. Wer jetzt meint, er müsse sich dieses Mäntelchen umhängen, soll es tun! Wenige Worte im Bundestag, die Salz in die Wunden dieser Heilsbringer war. Sonst hört der Bürger nur das ewige Lob der Regierenden auf ihre, so wunderbare Politik. Die Linken, versprechen das Heil der Welt… und wollen doch letztlich nur einen neunen Sozialismus. Alter Wein in neuen Schläuchen…
Ja, ja Herr Schorlemmer musste jahrelang mit Hartz IV sein Leben fristen, wie so viele der früheren politischen Häftlinge der DDR. Oder etwa doch nicht er? Persönliche Nachteile? Minirente und ein zerstörtes Leben? Haftschäden die bis zum Tode nachwirken? Mir kommen die Tränen!
... Mut hatte er schon immer! UND er war und ist gegen Doppelmoral
Herr Prof. Biermann würde jetzt denken, dass Du mit "er" ihn selbst meinst und nicht etwa Friedrich, den er vor ca.15 Jahren in einem Gedicht als "Tartuffe" bezeichnet hat. Der Liedermacher und Hochschullehrer warf dem Theologen vor, dass er sich für "Deckel zu" hinsichtlich der Stasi-Akten eingesetzt hatte. Das scheint auch sein Problem mit der Partei die Linke zu sein, die - Bekenntnis zum Rechtsstaat oder Unrechtsstaat hin oder her - noch vor kurzem die meisten Abgeordneten mit bekannter Stasi-Vergangenheit z.B. in Brandenburg hatte oder vorher lange Zeit Themen in dieser Richtung hatte (z.B. "Rentenstrafrecht"), ohne über deren Berechtigung jetzt urteilen zu wollen, ergibt sich daraus jedenfalls ein Gegensatz.
Mein Eindruck ist, er kann denen, die auf seiner Seite waren und ihm seine Ideale kaputt gemacht haben, weniger verzeiehen als jenen, die er schon immer für den Gegner hielt, Lammert eingeschlossen, der ihn hier bnur enutzt wie er seinerseits den Lammert. Zweckbündnis. Beide wollen derselben Truppe eine geigen, jeder aus anderen Motiven. Der eine dem beständigen Feind, der andere den Verrätern an den eigenen Idealen, der eine berechnend, der andere blindwütig, in heiligem Zorn, den wiederum ein Theologe aus den Heiligen Hallen, wo man die Rache nicht kennt, wo man dem Feind vergibt, nicht verstehen kann und will.
@HELMUT ECKERT
Mal sehen wann es klick macht und sich die Ironie in ihrem Beitrag auch einen Weg zu ihren Kopf bahnt...das dürfte aber sehr schwer werden, bei dem ganzen Holz was da rumsteht....
Ergänzung:
Beide hatten sicher ihre Verdienste in der Vergangenheit, und beide versuchen auf ihre Art, in der Gegenwart anzukommen. Nach meinem Eindruck gelingt das aber beiden nur punktuell. In diesem Punkt ist die Line besser. Weil sie keinen Grund und keine Chance hat, sich durch eine glorreiche Vergangenheit zu legitimieren und die deshalb nicht ständig zum Thema machen muss, ist sie offen für die Themen der Gegenwart, wo es genügend Heuchler, Tartuffes, Blender, Doppelmoralisten und Schönredner zu entlarven gibt. Und das ganz ohne Stasi, einfach, indem man nur zuhört und hinsieht und nachdenkt.
So einfach kann aus einem Minus ein Plus werden.
kein Rechtschreibalarm bitte.... n = m...
..."Alter Wein in neuen Schläuchen"...
Den Helmut Eckert nicht lesen ist wie die erste Kommunion verpassen.
Ich brüll mich wech'
... ich meine den Friedrich - sollte das missvertändlich angekommen sein, so bitte ich um Entschuldigung.
"ist sie offen für die Themen der Gegenwart, wo es genügend Heuchler, Tartuffes, Blender, Doppelmoralisten und Schönredner zu entlarven gibt. Und das ganz ohne Stasi, einfach, indem man nur zuhört und hinsieht und nachdenkt" Das stimmt, nur was ich über Kriege, NSA und andere schmutzige Dinge von Herrn Prof. so gehört habe, ist nicht mein Ding - und die Freiheit nehme ich mir zu sagen - Doppelmoral!
Traurig das Sie nur zwischen SCHWARZ und WEIß zu Hause sind!
Ach nehmen Sie das dem Eckert und mir nicht uebel mein lieber Apatit, mit jedem Jahr nimmt der schwarze Humor einfach zu, traurig ist hoechstens dass die Merkel wieder gewonnen hat (Koennte da ein Zusammenhang bestehen?).
Einen lieben Gruss
Verleihungsliste zur „Humboldt-Medaille“ in Gold... u.a.
..."Kollektiv Ernst-Moritz-Arndt-Universität Greifswakl für Verdienste um die militärmedizinische Ausbildung:
76/14 Hüller, Prof. Dr. Hans-Georg Direktor des Bereiches Medizin 76/15 Knabe, Prof. Dr. Herbert Direktor des Hygieneinstituts
76/16 Letzel, Prof. Dr. Christoph Oberst, Direktor operativ-technisch-medizinischer Dienst an der Militärmedizinischen Sektion
76/17 Steiner, Prof. Dr. Edgar Oberst, Kommandeur der Militärmedizinischen Sektion "...
LECKER
Ich glaube, du verwechselst hier was.
Schorlemmer wurde mit dieser Medaille geehrt:
http://www.humboldt-gesellschaft.org/ehrungen.html
http://de.wikipedia.org/wiki/Humboldt-Gesellschaft#Goldene_Medaille_.28seit_1964.29
Den Helmut Eckert nicht lesen ist wie die erste Kommunion verpassen.
Kann ich mir das dann so vorstellen?
http://www.rund-ums-baby.de/forenarchiv/grundschule/Mein-Sohn-moechte-nicht-zur-Kommunion_160.htm
Aber ganz gewaltig,
Danke fuer die Aufklaerung
:-(
Vorsicht mein Freund, einmal verzapfen, ääh, Recht haben heisst nicht immer Recht haben
;-)
Recht zu haben ist nur halb so schön, wenn kein anderer Unrecht hat.
... nach dem Motto: ’’ Es gehört zu den vielen Merkwürdigkeiten des Lebens, dass ein Mensch umso bissiger wird, je weniger Zähne er hat.‘‘Stefan Heym - Auch einen lieben Gruss A.
..."Es gehört zu den vielen Merkwürdigkeiten des Lebens, dass ein Mensch umso bissiger wird, je weniger Zähne er hat"...
Da reihe ich mich LÜCKENLOS ein, sacht mein Zahnarzt...
Das war mir eigentlich klar - nur Wolf Biermann hätte bei "Doppelmoral" sofort an "Tartuffe" gedacht (wie er meinen geschätzten Amtsbruder in den 90ern nannte, obwohl beide früher Dissidenten waren).
Das Tragische ist, dass beide so rückwärtsgewandt sind, Prof. Biermann aber deutlich stärker als unser Ex-Herausgeber. Deshalb kriegen beide die Gegenwart leider nicht so in den Blick, wie ich es mir wünschen würde, wobei ich Friedrich als deutlich präsenter bei den wichtigen Themen der letzten 15 Jahre erlebt habe als den genialen Liedermacher von dunnemals, den er erkennbar noch immer verehrt, auch wenn er gegen seine jetzige Blindwütigkeit schreiben muss. Alte offene Wunden, denke ich, die bei Wolf Biermann nicht verheilt sind und wohl nie verheilen werden - es sei denn, er setzt den Weg fort, den er mal zum Judentum zurück gefunden hatte, aber auch da kann man sich in Feind- oder Drachenbildern verrennen, statt Shalom zu empfangen und weiterzugeben.
… ich bin da nicht so Bibelfest aber befreundet mit einem Pfarrer. Wenn wir uns treffen und man kommt eben zum Thema, dann stellen wir so viel Gemeinsames fest – trotz Verletzungen und Erfahrungen die man gesammelt hat! Hass und Rache und verächtlich von oben nach unten zu sehen, dass ist uns beiden fremd – deswegen sind wir Freunde - oft ist es so einfach!
@helmut eckert: Sie mußten doch nicht etwa von HartzIV und jetzt von Minirente leben? Das gabs doch in der DDR nicht!
Bekommen Sie das etwa in der so ersehnten BRD?
Jetzt kommen mir aber die Tränen!
Wolf Biermann ist wandlungsfähig und erinnerungsscheu, hatte er sich doch noch am 2. Dezember 1989 in Ostberlin vehement für eine mit der Bundesrepublik friedlich konkurrierende DDR ausgesprochen.
Viele haben damals relativ schnell ihre Meinung geändert. Um der Wahrheit die Ehre zu geben, es waren die allermeisten.
Ein Fortbestand der DDR gegen den Willen der Mehrheit (die dann bezeichnenderweise ausgerechnet Kohl wählen wird) war bereits ein halbes Jahr später nur noch schwer vorstellbar.
Zu verlangen, Biermann solle selbst nach 25 Jahren noch zu dieser Position (von 1989) stehen, erscheint mir schon mehr als merkwürdig.
Er hatte zu Zeiten, da es gefährlich war, befreiende Spottlieder gegen bornierte Apparatschicks geschrieben.
Sie erkennen Biermanns Leistung und sein Talent an. Das ehrt Sie, Herr Schorlemmer. Denn, wie man hier in den Foren leicht erkennen kann, dies ist keineswegs eine Selbstverständlichkeit.
Herr Biermann ist gerade extrem prominent nominiert für den "Goldenen Föhn" <http://dergoldenefoehn.de/>, Deutschlands unpopulärsten Populismuspreis. Ich bitte um freundliche Beachtung. Weitere Dampfplauderer können meines Wissens nach noch bis morgen nominiert werden.
“Denn, wie man hier in den Foren leicht erkennen kann, dies ist keineswegs eine Selbstverständlichkeit.“ Das sollten sie mal genauer erklären! Ich bin der Meinung, auch wenn`s sich um ein Prof. handelt: Ein Furz ist ein Furz und nicht die liebliche Zusammensetzung eines Edelgases entfleucht aus Euer Gnadens A…. (Netiquette beachtet) … und schon sind wir wieder bei Doppelmoral!
Ein Fön für den Wolf?
Klasse Vorstellung!
Da gehen Sie aber mit Herrn Schorlemmer ziemlich hart ins Gericht. Und was den guten wein angeht, ob alt oder neu?. Am bestens gar kein Wein, wenn es gerade um solche Themen wie z.B hier in dieser Forum geht. Denn nur ein klarer Kopf kann klare, differenzierte Gedanken vermitteln.
Dies tut der Autor hier in seinem Beitrag und dafür möchte ich mich bei ihm bedanken.
Was die Linksfraktion angeht?, man darf alle nicht in einen Topf schmeißen. Das tut der Sache wirklich nicht gut bzw. so kommt man in der Sache nicht weiter.
Einmal abgesehen davon, dass Ihre Beiträge triefenden Hass offenbaren; haben Sie denn Merkel u. Gauck schon zur Hartz IV Ehrung verdammt, um sie der Würde ihrer Weihen würdig zu erweisen?
Mir würden die DDR-Aktenvorlagen der beiden ausreichen! Wo sind sie nur? Wenn es über sie keine Aktengab, belegt das ihre außerordentlich systemkonforme Charakterstärke! Aber aller guten Dinge sind DREI: Biermann ist mit dabei.
Wenn noch irgendjemand einen Beweis gebraucht hätte, so überfliege er Ihren Beitrag.
(Lesen Sie selbst auch mal Ihre Texte - später? Überkommt Sie dann ab und an die Schamröte? Nein? Schade.)
Ja, so ist das eben, wenn die Vergangenheit nicht ordentlich aufgearbeitet wird. Dann bleiben eben Hass und Rachegedanken bestehen. Wie auch anders?
( Wenn man selbst nicht betroffen war, lässt sich leicht political correctness einfordern. )
Aber der Biermann ist doch auch ein gewiefter Taktiker. Und was er hier auf den Punkt gebracht hat, hat doch sicher auch mit der erst kürzlich geführten „Rechtsstaats-Debatte“ zu tun. Wenn sich die Linken hier nicht eindeutig bekennen wollen und das auch bei vielen anderen Einschätzungen zur DDR-Geschichte nicht taten, dann müssen sie sich halt auch die (Gretchen-)Frage gefallen lassen, wie sie`s denn nun mit ihrer eigenen Vergangenheit halten. Und diese Frage hat Joachim Gauck deshalb völlig berechtigt gestellt.
Die „Zerstörung der Ideale“ ist doch nicht nur etwas Persönliches von einstmaligen Kommunisten, wie dem so ehrlichen Wolf Biermann, die ist doch eigentlich von zentraler, ja weltumspannender Bedeutung. Was damit alles zerstört wurde, sehen wir doch gerade jetzt in „Krisenzeiten“ am deutlichsten. Alternativ- und sprachlos sehen alle zu, wie alles was an Natur auf Erden und Ethik und Menschlichkeit einstmals vorhanden war, einem mittlerweile bornierten Wirtschaftskreislauf geopfert wird.
Dass hier die Verantwortungslosikeit der Apologeten des real existierenden Sozialismus' überdeutlich wird – weil sie eine der Alternativen auf Jahrhunderte hin so gründlich verdorben haben – und sich die real existierenden Linken offensichtlich überhaupt nicht drum scheren, ist das was Biermann gemeint und gesagt hat. Und da kann ich ihm nur aus vollstem Herzen zustimmen.
… das kennt man ja, deutlich dürfen immer nur die Anderen sein, die immer schön im Strom des Zeitgeistes schwimmen …!
Na Herr Haller, das ist ja nun der ganz große Rundumschlag.
Jetzt sind die Linken auch noch daran Schuld, das alles einem "bornierten Wirtschaftskreislauf geopfert wird"; mangels verdorbener Alternative.
Nun wollen wir mal die Kirche im Dorf lassen.
Warum gab es denn nach 1945 plötzlich das sogenannte sozialistische Lager?
Sie kommen bestimmt drauf.
Das war aber ein Potemkinsches Dorf. Ohne den Russen lief da nichts.
Und als der Russe weg war...
Den Rest kennen Sie ja auch.
Ist jetzt mal sehr, sehr vereinfacht dargestellt.
Die DDR Führung hat allerdings Biermanns persönliche Ideale zerstört, als sie ihn 1976 an der Wiedereinreise hinderte.
Welche das genau waren, da kann der Meister nur selbst Auskunft geben.
Eines dürfte auf alle Fälle der "Drachentöter" sein.
Und als der Drops gelutscht war, durfte dann auch Biermann wieder auftreten, das war dann aber erst am 1. Dezember 1989.
Er hat noch nicht mal die Grenze niedergesungen.
Vom damaligen und jetzt noch vorhandenen Personal mal ganz abgesehen.
Das war für Biermann wahrscheinlich der SuperGAU.
Das steckt ein Narzisst wie er nie weg.
Der kann nur noch verbal eindreschen, auch wenn die Leute damals noch gar nicht geboren waren.
Das war dem Lammert auch bekannt.
Und da gehts dann vom Peinlichen ins Politische.
Dolles Dickes Danke!
*****
Toller Artikel zum Thema. Spricht mir aus der Seele.
Vollkommen korrekte Einordnung der Fakten und die daraus resultierende Eschätzung gehttvollkommen in Ordnung.
Beeindruckt hatmich auch da ruhige Abwägen der Ttsachen nicht mit der Zornesflte auf der Stirn, aber das eben insoweit Stellug bezogen wurde, dass das ohne Widerrede von anderen Bürrerrechtlern und auch links Biermann nicht durchgegangen lassen werden kann.
Die Rache-Suada des Herrn B., die die konservativ-reaktionäre Fraktion im Bundestag –inclusive der Sozen- in helle Begeisterung versetzte , speiste sich vornehmlich aus einem Doppeltrauma: 1. Was so ein richtiger Unrechtsstaat ist, der lässt gegen widerspenstiges Volk Kartätschen auffahren. Dann wird lustig losgeballert, bis das Blut in Strömen fließt. Die DDR besaß aber die Frechheit, ohne Abgabe eines Schusses Pulver abzutreten. 2. Sein Wunsch „a la lanterne!“ (Der Spiegel 39/1992, 81) blieb leider unerfüllt. Stattdessen bereitet ihm der „elende Rest“, dessen Suppe er früher gern mitlöffelte, nun einen ruhelosen Lebensabend. Dona nobis pacem.
weil sie eine der Alternativen auf Jahrhunderte hin so gründlich verdorben haben – und sich die real existierenden Linken offensichtlich überhaupt nicht drum scheren, ist das was Biermann gemeint und gesagt hat.
Das habe ich aus seinem Gerede nun wirklich nicht rausgehört, war ich da weggedreht? Wenn das aber stimmt, da muss ich jetzt im Nachinein den applaudierenden Abgeordneten von CDU/CSU und SPD herzlichst gratulieren. Offenbar haben sie dann mit dem Applaus ausgedrückt, dass sie den Linken mehr Courage wünschen, eine echte Alternative zu entwickeln.
Wie ich mich doch irren kann!
Herr Schorlemmer bezeichnet Biermann als Wendehals.
Ja, das war so ein geflügeltes Wort in der damaligen Zeit.
Aber ich glaube, damit tut er Biermann bitter Unrecht.
Und auch der Spruch von Wilhelm Busch über die wahren Praktiker der Welt trifft auf Biermann nicht zu.
Biermann mußte nur seinen verdrehten Kopf wieder gerade richten.
Und daß er dabei auch mal ein bisschen zu weit dreht, um sozusagen der vorherigen Spastik entgegenzuwirken, ist verständlich.
... ach, da fällt mir noch das ein!
Wolf Biermann: NSA-Skandal ist nur “hysterische Propaganda-Idiotie” – die wollen sich nur in der Welt informieren
Na - da hab habe ich mir aber ein paar mehr Gedanken gemacht als diese wirklich sehr vereinfachte Darstellung ausdrückt.
Es geht doch auch nicht um die persönlichen Ideale des Wolf B., es sollte doch wohl um die bis dato einzige Alternative zum bestehenden, gerade kollabierenden Wirtschafdtssystem gehen.
Und da war das die Einzige und die ist gründlich an die Wand gefahren worden. Es braucht aber endlich eine Lösung für danach. Sie wissen doch, nichts währt ewig ...
Ob dieser ganze kommunistische Gedanke auch ohne die Verbrämung durch die real Existierenden mit seinen ganzen ökonomischen und menschlichen Widersprüchen überhaupt nicht die Lösung war, sei jetzt mal dahin gestellt.
Menschlich völlig verständlich ist für mich die "Anbetung", wie eben dann auch die große Enttäuschung davon.
Und übrigens, dass da ohne den Russen nichts lief - weit gefehlt, auch mit demselbigen lief da nichts ...
Es wird nicht leicht werden für die Linke ( vor allem, wenn sie weiterhin so humorlos reagiert), Biermann in den wohlverdienten "Drachentöter"-Ruhestand zu schicken, ging er doch schließlich bei einem der Höchstangesehensten in der "Drachenhöhle" in die Feuerspuck-Schule. Und was Brecht-Eleve Biermann im Bundestag abgeliefert hat, war, man muss es leider sagen, Brecht vom Feinsten: Enthüllung durch Verfremdung ( Das Bild vom Drachen und der Drachenbrut ), Brecht-Sprache ( "elender Rest") und nicht zuletzt lehrstückhafte Darbietung ( laut Brecht sind Lehrstücke der Vorschlag des Denkenden, durch Theaterspiele den Zuschauer zu erziehen). Biermann reduzierte m.E. seinen Auftritt in erster Linie aber selbstherrlich auf Paul Hindemiths Interpretation , nach der das Lehrstück lediglich "nur den Zweck hat, alle Anwesenden an der Aufführung zu beteiligen". (Brecht hat sich übrigens später von Hindemith gelöst.)
Es täte der Linken ( zu deren Wählern ich gehöre) dennoch gut, wenn sie sich ernsthaft mit dem auseinandersetzen würde, was Biermann durch seine aufreizenden Worte angesprochen hat.
"Provozieren heißt, die Leute denken zu lassen." John le Carré
Aber man sollte Biermanns Auftritt auch nicht zu hoch hängen, das wäre ihm gerade recht:
"Ergib dich nicht der Stimmung dessen, der dich beleidigt, und folge nicht dem Weg, auf den er dich schleppen möchte." (Marc Aurel)
... mein Vorschlag für den äächsten Auftritt im Bundestag ohne Herrn Biermann ...
Reinhard Mey - Sei wachsam (live) - YouTube► 8:37► 8:37www.youtube.com/watch?v=BU9w9ZtiO8I
Sie beleidigen in Ihrem name-dropping auch noch Brecht...und auch wenn Sie selbst sagen, man solle Biermanns (peinlichen, wie immer von Selbstbeweihräucherung triefenden) Auftritt "nicht zu hoch hängen", tun sie genau das. Der Mann ist, was Schorlemmer genau und treffend sagt, ein Wendehals. Nicht der einzige Wendehals, ex-Linke, die nun neoliberale Konservative sind, gibt es zuhauf, Klima"skeptiker" wie Miersch, Leute wie Götz Aly, Ex-Sozialisten, als das "cool" war, usw. Brecht würde sich vermutlich im Grab drehen, würde man ihn mit solchen Leuten vergleichen. Brecht war eben kein schwankendes Rohr im Schilf. Danke für diesen Artikel, lieber Herr Schorlemmer.
der ausfall biermanns gegen die linke ist eine frechheit...und alle "demokraten" applaudieren. aber es gibt auch windelweiche linke, z.b.halina wawzyniak:"biermann wird "ermutigung" singen. ein passendes lied zu diesem anlass heute! "
ich erinnere mich an den damaligen linken Barden Biermann, der auf seinem Auftritt am 13.11.76 in Koeln dazu aufrief, den Sozialismus in der Bundesrepublik aufzubauen (nach seinem Lied: Warte nicht auf bessre Zeiten).
Er besang auch den damaligen Vorsitzenden des Ministerrats der DDr und Volkskammer-praesidenten: "Sindermann-armer Mann- du richtest nur noch Schaden an.".
Oder sagte er damals: ...aler Mann?
Der rechtsgewendete senile Biermann im Bundestag am 7.11.2014:"Biermann-armer -alter Mann du richtest nur noch Schaden an".Oder
"Wie sagte ein W. Ulbricht 1945 es so treffend: Es muss alles demokratisch aussehen"
1945 hat das der Ulbricht gesagt? Egal ... die CDSUSPDBündnis90Halbschwarze haben doch das Vorhaben sehr schön verwirklicht. Nur einige Bewohner des Eckerttals in Niederwissenhausen haben peinliche Wissenslücken.
Ich vermag es, Brecht zu beleidigen?
Ich fürchte, damit tun Sie mir zuviel Ehre an, die hab´ich nicht verdient...
"Fühlst Du dich von jemandem beleidigt, so stellst du dich geistig unter ihn." (chinesisches Sprichwort)
Apropos schwankende Schilfrohre, kleine Quizfrage: Von wem stammen folgende Gedicht-Zeilen? Von WB oder BB?:
Jene lob ich, die sich ändern
Und dadurch sie selber bleiben.
aus einem Spottgedicht auf die SED-Regierung:
Wär es da
Nicht doch einfacher, die Regierung
Löste das Volk auf und
Wählte ein anderes?
So viel ist gewonnen, wenn nur einer aufsteht und NEIN sagt!
Man sollte Wolf Biermann nicht für so wichtig halten.
Er war mal wichtig, aber das ist lange her.
Wer schützt Wolf Biermann heute vorm eigenem Eifer und Geifer? Niemand außer CDU, CSU, SPD und ein paar anderen Schenkelklopfern im Bundestag.
Im einen Staat haben die Altnazis mit Unterstützung der Amis bis in höchste Ämter die BRD "gestaltet" und im anderen eben gaben Altkommunisten oder Altsozialisten aus dem Widerstand gegen Hitler mit russischer Ausrüstung und knowhow der Stasi in der DDR eine Fratze des Unrechts auf Gesetzesgrundlage. Beides ist nur (sau)mäßig aufgearbeitet. Ich kürze ab und sage, wenn Biermanns Tirade gegen die Linke für mich einen Sinn macht, dann den, das Frau Wagenknecht und andere in der Linken ihre durchaus auch von mir unterstützen Statements in den Medien zu Ohnmacht und Größenwahn der Finanzeliten doch einmal so erklären möge, wie ich mir denn dann, wenn wir mal an die wissensgesellschaftliche Umgestaltung dessen gehen, was Sie anprangern, die Insassen der deutschen Knäste, befüllt durch linke Politik vorzustellen habe.
Es gab einmal eine Zeit in den 1950er Jahren, da übersiedelten einige überzeugte Kommunisten vom Westen Deutschlands in den Osten, ins Arbeiter- und BauernParadies.
Ich wohnte damals in der Hansestadt Bremen in einer gemischten Gegend, in der sowas auch schon mal vorkam. Aus meiner unmittelbaren Nachbarschaft zog einer gen Osten - und war nach einem halben Jahr zurück:
Die sind ja schlimmer, als hier.
Als Biermann dann das Bundesverdienstkreuz, den Orden der BRD, annahm, wohnte ich in der Wische und war mir mit einem anderen Hanseaten, der dort inzwischen auch wohnte einig:
Sowas tut ein Hanseat nicht.
"Sowas tut ein Hanseat nicht."
Können Sie uns, Hügelbewohner des Südens, die keinen Begriff davon haben, was ein Hanseat wesensmäßig (vor anderen) konstituiert, erläutern, was das ist, ein Hanseat (außer natürlich dass er "ein guter Mensch ist, der im Leben die richtigen Entscheidungen trifft"?)
Und was sind wohl die Gründe dafür, dass der Hanseat moralisch gesehen so herausgehoben ist in deutschen Landen?
Ich kann da nur spekulieren:
Die Nähe zum Meer? Der enorme Reichtum der Reichen dort? Die hohen Mieten? Udo Lindenberg? Die höchste SUV-Dichte Europas? Magaths Trainingsmethoden? Dieter Bohlen? Die süßen Teppichluder? Die Reperbahn? Die Beatles (leider schon etwas lange her), der Spiegel, Helmut Schmidt, die Elbe, Ole von Beust?
Und was macht so ein Hanseat sonst auch nicht?
Um Aufklärung wäre ich dankbar.
Für Hanseaten gibt es einige historisch begründete Regeln und eine davon ist, keine Orden anzunehmen; eine Ausnahme ist erlaubt, wenn ein Hanseat einen Menschen vor dem Ertrinken gerettet hat.
ff: Für Hanseaten gibt es natürlich noch andere Regeln; das ist aber wie beim Apfel essen, man muß da hineinbeißen, das kann man nicht beschreiben.
Echt jetzt? Und da hält sich einer dran?
Das ist halt so in der Norddeutschen Tiefebene. Hanseatische Selbstgefaelligkeit bedarf keinen weiteren Begruendung und bezieht ihre Bestaetigung aus sich selbst.
Nicht alle, aber schließlich gibt es überall Schwarze Schafe; Gauck kommt aus Rostock und verwaltet die Orden jetzt, ist deren Großmeister :-))))
Ein wichtiger Zeit, der zeigt, was für ein Opportunist dieser selbsternannte Drachentöter war. Das muss man nicht unbedingt verurteilen, aber wenn man sie, wie er sich heute aufspielt und dafür vom bürgerlichen Mainstream gefeiert wird, ist das zwingend notwendig. In diesem Land kann man den größten Unsinn hinaus posaunen und dafür bejubelt werden, wenn man nur gegen Links pöbelt und geifert. Dass sich Biermann dabei zum Klassenkampfclown des Establishments degradiert, scheint er nicht zu merken.
Aber vielleicht ist er jetzt einfach der hochdekorierte Staatsdichter, der er schon in der DDR sein wollte. Hätte man ihn doch nur gelassen...
Ich kann Friedrich Schorlemmer in vollem Umfang zustimmen, bis auf eine Ausnahme: "Biermann war früher klug, konsequent und scharf wie besonnen". Von alledem war Biermann nie etwas. Im höchsten Falle war er mutig, doch auch nur wenn er um die Gefahr wusste, was ich bezweifle. Es zeigt sich immer deutlicher, dass es vielleicht damals gar nicht so falsch war, Biermann "in die BRD einzuweisen" wie der kluge Peter Hacks einmal sagte.
"Auftritt eines grandiosen Egomanen: Wolf Biermann im Bundestag" (Denkraum)
http://denkraum.wordpress.com/2014/11/13/auftritt-eines-grandiosen-egomanen-wolf-biermann-im-bundestag/
Wie gesagt, wenn Sternstunden der Demokratie so aussehen, dann ist das ähnliche wie mit der Hühnerleiter die kurz und…ist!
*****++++......
Friedrich Schorlemmer, warum tun Sie das ?
Während die Linkspartei noch nichts in Sachen Rehabilitation der DDR- Gewaltopfer hören lassen hat, beginnen Sie als bedeutendes Haupt der linken Oppositionellen in Ostdeutschland das noch immer verdrängte Leiden ehemalig Gewissensverfolgter in der DDR zu relativieren. Die späte Abrechnung Wolf Biermanns mit der "Drachenbrut" im Deutschen Bundestag wäre ein Anfang, die von Parteigängern, Kerkermeistern Flintenweibern, Gleichgültigen und den Millionen stillen Duldern zertretenen Menschenschicksale in der SED- Zeit, im Bewusstsein der Öffentlichkeit zu rehabilitieren. Die so Bezeichneten, die heute noch hinter der Linkspartei (PDS) als Wähler und Aktive stehen, werden zu Recht als der "elende Rest...." ausgemacht. Während diese in den Medien geradezu hofiert werden, verschwinden die Opfer in der Wahrnehmung der Öffentlichkeit. Ich empfinde es als eine neuerliche Demütigung der DDR-Opfer, wenn selbst Sie, der bisher sehr klare Worte für eine gerechtere Denkweise gefunden hat, eine Ikone der DDR- Freiheit, trotz all ihrer menschlichen Schlappen (sind Sie frei davon?) desavouieren. Schweigen hätten Sie doch wenigstens können.
Von dem, was Sie Schorlemmer hier vorwerfen, kann ich im Artikel nichts lesen. Haben Sie denselben überhaupt richtig gelesen?
"...dass es vielleicht damals gar nicht so falsch war, Biermann "in die BRD einzuweisen..."
Wie dumm nur, dass man Biermann heute nicht mehr ausweisen kann, nicht wahr, mein lieber Molodjez?
Wo würden Sie ihn denn gerne hin ausweisen? USA, Kanada, Rumänien?
Oder sollte man ihn doch besser einweisen? Natürlich, klar, in ein Umerziehungslager!? Was, die gibt´s nicht mehr?
Wie dumm nur, dass es diese doofe Mauer nicht mehr gibt. Stimmt doch oder, mein lieber Moldjez?
"Schweigen hätten Sie doch wenigstens können."
Ja, richtig.
Und dabei ist der Artikel auf derartig dürftigem intellektuellen Niveau, dass man sich wirklich fragt, wie es dem Mann gelungen ist, sich in unser kollektives Gedächtnis zu schummeln.
(Da wirft er Biermann tatsächlich vor, dass dieser vor 25 Jahren noch an einen dritten Weg glaubte. Obwohl jeder einigermaßen Bewanderte weiß, dass bereits ein halbes Jahr danach davon keine Rede mehr sein konnte.)
Meine Meinung zu dem Artikel: geradezu erschreckend dürftig und dünn!
Dass sich die Apologeten des Mauerbaus an sowas aufrichten müssen - das tut einem schon (fast) ein bisschen leid.
Heute muss man Biermann nicht ein- oder ausweisen, denn er ist da angekommen, wo er schon immer hinwollte, im antikommunistischen Mainstream. Es ist schön, dass Sie sich so für den Mann stark machen, werter Hunter, nur ich kann diesen unerträglichen Selbstdarsteller und Demagogen nicht ausstehen. Das sollten Sie mir wenigstens zubilligen.
"...nur ich kann diesen unerträglichen Selbstdarsteller und Demagogen nicht ausstehen. Das sollten Sie mir wenigstens zubilligen."
Das billige ich Ihnen zu, allerdings sollte man in pol. Diskussionen von Sympathien und Antipathien absehen können. (Ich persönlich mag ihn übrigens auch nicht besonders.)
Helfen Sie mir, Hunter!
Ich will Sie nur verstehen können!
Molodjez schreibt:Ich kann Friedrich Schorlemmer in vollem Umfang zustimmen, bis auf eine Ausnahme: "Biermann war früher klug, konsequent und scharf wie besonnen". Von alledem war Biermann nie etwas.
Darauf gehen Sie nicht ein. Sie nehmen einen Ausspruch von Hacks, um Ihre Unterstellungen runterrattern zu können.
Oder sollte man ihn doch besser einweisen? Natürlich, klar, in ein Umerziehungslager!? Was, die gibt´s nicht mehr?
Was das mit Polemik zu tun hat, ist mir rätselhaft.
Wenn er antwortet, daß er diesen unerträglichen Selbstdarsteller und Demagogen nicht ausstehen kann, schreiben Sie: "Das billige ich Ihnen zu, allerdings sollte man in pol. Diskussionen von Sympathien und Antipathien absehen können. (Ich persönlich mag ihn übrigens auch nicht besonders.)"
Verstehen Sie, daß ich da jetzt Probleme habe?
Von alledem war Biermann nie etwas.
Schorlemmer, der den frühen Biermann wohl persönlich gut kannte, äußerst sich postiv über diesen. Unser Foristenfreund meint da, dagegen halten zu können - bar jeglichen Wissens.
Wozu sollte ich sowas kommentieren?
Das andere Problem verstehe ich noch weniger. Ich lese hin und wieder Goethe - durchaus mit Gewinn. Den alten Goethe stelle ich mir nicht sehr sympathisch vor. Stört mich das? Nein. Stört Sie das etwa?
1976 beim Konzert Biermann in Dortmund schaffter er es in meiner Seele alle Raketen für den Kampf um mehr Gerechtigkeit
in dieser Gesellschaft zu zünden. Ich hoffe man muß keine Demenz bei Biermann diagnostizieren. Es war von Lammert
bewust eingestielt worden, die Fraktion die Linke zu beschimpfen und vor zu führen.Der Beifall der bürgerlichen läst
ahnen, wie es werden wird, wenn Wahlkampfzeiten anstehen.
In der letzten Woche gab es heftigste Reaktionen in der Höhrerstunde im WDR 5 zu Thema ausgrenzen nicht Sendergewogender Meinugen von den Höhrern. Frau Schulte-Loh vom WDR 5 ist eine Meisterin der Ausgrenzung der Partei die Linke. Herr Lammert samt CDU/ SPD werden sehr zu frieden gewesen sein mit dieser Aktion im Deutschen Bundestag.Diese Aktion war voller Erfolg der Konservativen. Ich bin allerdings nicht der Meinung das Zurückhaltung im Bundestag bei dieser Aktion von Biermann der besserer Weg für die Linke war. da muß man doch der betreffenden Person den Spiegel vorhalten.
Zu Wehners Zeiten undenkbar. Die Scheere im Kopf ist doch allgegenwertig. Schade...
"wo er schon immer hinwollte, im antikommunistischen Mainstream." Richtig! *****!
Die Sprache im Käfig und außerhalb
... gefunden im Poetenladen von Gerhard Zwerenz!
( " Ohrfeigen vom Drachentöter! jubiliert die FAS am 9.11.2014 über Biermanns Bundestags-Posse. Menschenskind, Wolf, sag ich, stell' dich vor den Spiegel und hau dir solange in die Fresse, bis dein kommunistischer Vater erscheint und dir vom roten Himmel aus den Arsch versohlt.
Von Mussolini bis William S. Schlamm begannen viele mal linksradikal und endeten rechts außen. Für Biermann sind seine gestrigen Freunde und Genosse nur Drachenbrut. Und was ist mit Biermanns früheren Liedern gegen den Krieg – nur Drachenscheiße? " )
Ja wirklich, sehr gut der Zwerenz.
Ich habe ja auch gesucht, was für Reaktionen von links kommen.
ND und Junge Welt waren nicht so ergiebig.
Aber Zwerenz, toll.
Stells doch mal rüber zum Herden. Wenn der Hunter bis zum Schluß scrollen sollte, und liest, was Zwerenz 1965 geschrieben hat, als Begleittext zum Plattencover, kriegt der vielleicht doch noch ne Ahnung, warum viele hier Biermann gänzlich anders sehen.
So wie ich das im Nachhinein verstanden habe, waren die selber überrumpelt worden.
Mit Vorbereitung, wäre ich der Meinung, hätten alle Linke am Ende aufstehen sollen, und Biermann stehend Ovationen darbieten müssen.
"Nicht endendwollender, minutenlang anhaltender Beifall, unterbrochen von Jubelrufen auf Wolf Biermann."
Wie es damals in den Zentralorganen zu lesen stand.
Das hätte was sein können. Aber ich glaube, die habens einfach nicht gewußt.
Was nun wieder ein bezeichnendes Licht auf Lammert wirft.
Ja,die Worte von W.Biermann möchte ich aufgreifen-"Zwei deutsche Staaten nebeneinander"
Heute denke ich so-ich habe für meine Gesinnung und Aktivitäten im Stasi-Knast gesessen unter Mördern und sonstigen Abschaum der Menschheit.Wenn ich sehe wer sich heute alles als Bürgerrechtler und aktiver Gegner der DDR in der Öffentlichkeit darstellt wird mir Schlecht .Wenn ich einen mir bekannten IM sehe, der in diesem Land Ministerpräsident wird geht mir jedes Verständnis von Recht und Demokratie verloren,wofür ich viel aus meinem Leben gegeben habe.Wenn mir jedoch eine Bundeskanzlerin meine mir in einem feierlichen Akt durch den damaligen Staatssekretär bestätigte Aufnahme als Bundesbürger aberkennt und mich wieder als Ostbürger degradiert,bin ich heute wieder für die Errichtung der Grenze.Diese Bundeskanzlerin und viele der heutigen politischen Größen verdanken Menschen wie mir ihr Hiersein in einer Demokratie-welches Recht nehmen sich diese Größen heraus?Sie wären Ostdeutsche und könnten weiter als FDL-Kulturfunktionäre wirken.Die Menschen auf dem Vorfeld zum Bundeskanzleramt haben mir deutliche Sympathie am 9.11.14 gezeigt und wie sie denken.Die Angst dieser Machthaber ist so groß gewesen,dass sie selbst an einem so denkwürdigen Tag Hunderschaften der Polizei schwerbewaffnet haben aufziehen lassen.Wie lange läßt sich dies der deutsche Michel gefallen-ein zweites Mal?
Wen kümmern schon die eifersüchtigen Zänkereien zwischen ehemaligen sogenannten Dissidenten?
Dass es sich bei dieser Biermann-Rede im Bundestag um einen peinlichen Auftritt handelte, ist doch jedem klar, der sich dieses Fiasko anschauen konnte.
Was einen aber tatsächlich tief in die Wüstenei in Biermanns Kopf führt, ist der anschließende Wortwechsel zwischen ihm und Susanna Karawanskij.