Worum es wirklich geht

Istanbul Seit ihrer Gründung ist die Türkei ein zerrissenes Land, das sich selbst im Wege steht. Die Demonstranten vom Gezi-Park wollen das ändern
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Es ist eigentlich nicht so kompliziert. In der Türkei leben Millionen Menschen, die ihm zu Füßen liegen. Ihn verehren. Ihm an den Lippen hängen. Und selbst das ist noch zu wenig. So rief eine betagte Wählerin mit Kopftuch sichtlich bewegt am vergangenen Sonntag auf der Istanbuler Großkundgebung der Partei für Gerechtigkeit und Aufschwung (AKP) in das Mikrofon einer Reporterin: „Erdoğan, ich bin ein Haar an deinem Arsch!“

Ein Haar am Arsch vom Tayyip Erdoğan zu sein, heißt, dass keine Macht der Welt – keine Demonstranten, keine Parkbesetzer, keine nationalen oder internationalen Kräfte – einen Keil zwischen ihn, den Vorsitzenden der Regierungspartei AKP, und seine Wähler treiben kann. Beim Barte des Propheten