Wunde

Metapher Gedichte des libanesischen Autors Abbas Beydoun
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"Man spricht von übertriebener Gewaltanwendung. Warum nennt keiner es Barbarei?" Als sich der libanesische Dichter Abbas Beydoun vergangene Woche in deutschen Zeitungen zum Krieg in seinem Land äußerte, ließen seine Interventionen an Deutlichkeit nichts zu wünschen übrig. Er warf Israel nicht nur die Unverhältnismäßigkeit der Mittel beim Schlag gegen die Hisbollah vor. Schlimmer: Er bezichtigte das Nachbarland einen Krieg zu führen, der den Frieden unmöglich macht: "Der Krieg besagt, dass Israel uns als Feind haben wollte ... Er hat sich daran gemacht, das friedliche libanesische Projekt in seinen Grundfesten zu zerstören".

So scharfsinnig und entschieden der politische Essayist argumentiert, so schwebend bleibt er in seiner Lyrik.