Wunde Seele West

Der Frauenversteher Thomas Ostermeier inszeniert "Hedda Gabler" an der Berliner Schaubühne
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Letzte Woche startete die Berliner Schaubühne mit einem Video in die neue Spielzeit. Auf eine Betonwand projiziert, zeigt es die Fassade eines gutbürgerlichen Wohnhauses aus der Gründerzeit, wie sie das Stadtbild rund um den Kurfürstendamm bestimmen. Wenn das Filmbild erlischt, dreht sich die Bühne von Jan Pappelbaum und gibt den Blick auf einen modernen Wohnraum frei, in dem als einziges Möbelstück ein riesiges Ecksofa vor einer breiten Front aus gläsernen Schiebetüren steht. Doch was Fassade und Interieur, 19. und 21. Jahrhundert, Hedda Gabler und zeitgenössisches Theater verbindet, ist auch zwei Stunden später unklar, wenn die Aufführung mit dem anfänglichen Blick auf die Betonwand endet. Nur dass auf der statt eines Video