Wünschen, was man noch nicht weiß

Das 40. Theatertreffen in Berlin Theaterwunder ist, wenn uns aus alten Stücken plötzlich Zeitgenossen entgegentreten
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Noch ehe das 40. Theatertreffen beendet ist, vermischen sich manche Bilder und Töne, während andere mit dem zeitlichen Abstand an Deutlichkeit eher gewinnen. Selten sind diese "Schieflagen" der Erinnerung ganz zufällig. Den blutigen Weg Richard des Dritten auf Englands Thron etwa erzählte Stefan Pucher in einer Art filmischer Rückblende: Er lässt das Stück beim Schlussapplaus beginnen, der auf eine metallene Leinwand projiziert wird. Wenn sie sich hebt, gewinnt die Bühne von Barbara Ehnes kaum an Tiefe, und folgerichtig fungiert Robert Hunger-Bühler in den drei Stunden des Zürcher Gastspiels nicht als mordender Machtmensch, sondern als Fernseh-Moderator seiner eigenen Biographie. Wenn sich die Bühne im letzten Akt doch noch zu einem th