Wenn ein Land oder eine Region überfallen wird, dann haben wir eine Pflicht: Wir müssen uns auf die Seite derer stellen, die sich Truppen mit dem Befehl, Wohnviertel zu bombardieren und Leben zu zerstören, gegenübersehen – ohne zu zögern und bedingungslos.
Unsere Unterstützung muss den Zivilisten in Charkiw oder Kiew gelten, die mit Molotow-Cocktails ihre Häuser gegen vorrückende russische Panzer verteidigen wollen. Gleichzeitig müssen wir zur Kenntnis nehmen, dass am selben Tag ein 15-jähriges Kind in den besetzten palästinensischen Gebieten einen Stein auf einen Bulldozer der israelischen Armee wirft, der ihr Haus abreißen soll, und führenden Politikern des Westens dafür als Terroristin gilt. Doppelmoral, nicht Wahrheit und Solidarität, sollte das erste Opfer dieses Krieges sein.
Heute stehen wir an der Seite der Ukraine, bedingungslos. Und wir sagen es laut: Wladimir Putin ist ein Kriegsverbrecher, dessen Feldzug in dieselbe Kategorie fällt wie der Einmarsch Hitlers und Stalins in Polen oder der Einmarsch der USA in den Irak 2003. Kein Wenn und Aber. Wir haben nur eine Aufgabe: Den Ukrainerinnen zu helfen, ihre Unabhängigkeit gegen einen rücksichtslosen Angreifer zu erlangen.
Um den Ukrainern moralisch zu helfen, müssen wir denselben moralischen Kompass benutzen. Erst neulich hat die saudi-arabische Luftwaffe siebenunddreißig Mal den Jemen bombardiert. Die jemenitischen Opfer zu ignorieren, das ginge zulasten der Glaubwürdigkeit unserer Solidarität mit den Ukrainern und unserer Verurteilung von Putins Regime. Die einen Opfer von Invasionen sind nicht verdienstvoller als die anderen – wir müssen uns mit allen Opfern von Invasionsarmeen solidarisieren. Nichts stärkt Putin und seinesgleichen mehr als ein Westen, der prowestliche Invasoren wie Saudi-Arabien bewaffnet, damit sie in Ländern wie dem Jemen das tun, was Putin in der Ukraine tut.
Um den Ukrainern zu helfen, müssen wir uns nur eine Frage stellen: Wie können wir Russlands Truppen zum Rückzug bewegen? Alle anderen Fragen müssen warten. Wir wissen, dass die Nato nicht kommen wird. Das klingt wie ein Verrat an den Ukrainern, ist es aber nicht. Eine Eskalation des Krieges, indem man mitten in Europa nuklear bewaffnete Kämpfer gegeneinander aufstellt, ist ein sicherer Weg, die Menschheit zu vernichten, lange bevor der Klimawandel dies vollenden könnte.
Wie ist Putin davon abzuhalten, große Teile der Ukraine zu besetzen? Im Angesicht der Tatsache, dass die Nato nicht eingreifen wird und Sanktionen sehr lange brauchen, um zu wirken, wenn überhaupt, bleibt die einzige Möglichkeit eine diplomatische Lösung. Wer hingegen darauf setzt, das Putin-Regime schnell durch ein pro-westliches zu ersetzen, wer diese Wette auf das mittel- und längerfristige Wohlergehen der Menschen in der Ukraine wagen will, für den stehen die Interessen der Menschen in der Ukraine wohl nicht an erster Stelle.
Was würde eine akzeptable diplomatische Lösung beinhalten? Dreierlei: Erstens einen sofortigen Waffenstillstand mit anschließendem Rückzug der russischen Truppen. Zweitens die Möglichkeit für Putin, eine solche Vereinbarung als eine Art Sieg darzustellen. Drittens ein von Washington und Moskau gemeinsam garantiertes Abkommen über eine unabhängige und neutrale Ukraine im Kleinen und eine Deeskalation der Spannungen im Baltikum, in Polen, am Schwarzen Meer und in ganz Europa im Großen. Besteht die Chance, dass Putin so etwas akzeptiert, nachdem seine Armee so viel Territorium erobert hat? Ich denke schon. Putin ist rücksichtslos, aber er ist nicht dumm. Er weiß, dass er nicht die militärische Macht hat, die Ukraine lange zu besetzen. Angesichts der Tatsache, dass Russlands Wirtschaft, die kleiner ist als die von Texas, Geld und Kapital verliert und sein Regime mit einer möglichen Revolte im eigenen Land konfrontiert ist, kann er eine Invasion anderer Länder nicht erwägen.
Vor diesem Hintergrund lockt Putin jedes Abkommen, das Washington trägt und das ihm erlaubt zu behaupten, er habe nun Amerikas Expansion im Osten gestoppt. Eben diese Anerkennung, das ist Putins Überzeugung, habe Russland verdient.
Mit solch einem Abkommen wären erst einmal alle unzufrieden. Aber es gäbe den Ukrainern die Chance, ein freies, demokratisches und unabhängiges Land wiederaufzubauen. Mit Beginn einer Deeskalation kann ein Heilungsprozess einsetzen. Sobald Washington und Moskau gemeinsam eine entmilitarisierte Zone entlang der russisch-ukrainischen Grenze garantieren, könnte etwa die umstrittene Region Donezk-Luhansk nach dem Vorbild des nordirischen Karfreitagsabkommens in einer Weise verwaltet werden, die die Rechte aller ethnischen Gemeinschaften unter Aufsicht von Kiew, Moskau und der EU garantiert.
Die einzige gute Nachricht, auf die ich in letzter Zeit gestoßen bin, kam aus Russland – das Manifest russischer Sozialisten und Kommunisten ist ein heller Schimmer der Hoffnung, der durch die Wolken von Krieg und Propaganda bricht. Es endet mit den Worten: „Krieg ist nicht Russland. Krieg ist Putin und sein Regime. Daher sind wir russischen Sozialisten und Kommunisten gegen diesen verbrecherischen Krieg. Wir wollen ihn beenden, um Russland zu retten.“
Kommentare 155
1. ist p. allenfalls taktisch-kurzfristig, - vor allem dann, wenn's mal nicht so gut läuft für ihn - aber kaum strategisch-langfristig mit dergleichen wie "neutralität" und paritätischer demilitarisierung unter supervision durch "Kiew, Moskau und der EU", also quasi der osze, die er ja meidet u. bekämpft wie die pest, zzgl. noch washingtons, zufriedenzustellen. dazu sind die angeblich tief verletzten "sicherheitsinteressen" russlands viel zu sehr vorwand vor den besonderen geo-machtpolitischen ansprüchen aus der dugin-ideologie, die sich proportional zur übergroßen landmasse russlands unter den politischen gliederungen der nordhemisphäre ableiten.
immerhin könnte ein derart taktisch-brüchiges einlenken der "seiten" kurzfristig viel töten und noch mehr elend verhindern, aber dass p. darauf einginge, steht kaum zu erwarten, denn
2. bleiben a) die ganzen anderen, "unterdrückten" (in relation zu den angeblich angemessenen prädominanz-ansprüchen, s. o. nr.1) russen der diaspora unberücksichtigt, von kaliningrad bis zum landkreis birkenfeld, b) das ziel der "entnazifizierung" (die natürlich ALLEN ländern mal wieder guttäte, inkl. russlands, das zw. 2004 u. ca. 2015 ganz offen nahezu alle rechtsradikalen parteien u. org. europas einladungsweise zu gast hatte), womit aber das takt.-kurzfristige ziel der installation einer marionettenregierung von p.'s gnaden in der ukraine eigentlich gemeint ist und c) der rückbau des nato-ostzuwaches und damit die wahrung angeblich akuter "sicherheitsinteressen", also 3 kernpunkte der russ. eigen-/binnen-propaganda VÖLLIG UNERREICHT, weshalb dergleichen vorschläge p. auch taktisch derzeit noch längst nicht zur innenpolitischen gesichtswahrung reichen dürfte.
3. ist aufgrund des übergroßen land-widerspruchs auf der oberen nordhalbkugel, - die geo-machtstrategisch aber nach wie vor viel zu zentral und zu relevant bleibt, um - auch bei aller globalisiertesten sichtweise, wirtschaft, bics-staaten, usw. - lediglich als regionalsache durchzugehen, das rollen des wkIII-rades über die nächsten 2 bis 5 dekaden mit dergleichen pille-palle-ansätzen, die aus der bekannt-ignoranten steinmeier-küche stammen könnten, sicher nicht aufzuhalten.
... durchzugehen -,
da fehlt leider der schliessende strich zur großen einfügung ab " ... - die geo-machtstrategisch aber ..."
Sender - Empfänger
Ich als Empfänger Ihrer Nachricht stoße auf einen formal wirklich nicht lesefreundlichen Inhalt. Das ist schade.
sicher, bedauerlich ist ja vieles, so auch das. ich bin aber zunächst froh, das, was ich sagen will, überhaupt rauszubringen. für's lesefreundliche, didaktik, mäeutik etc. habe ich leider keine zeit/kraft (mehr).
Mit Texten wie dem obigen unterscheidet sich der Freitag auf extrem wohltuende Weise von der hetzerischen, auf Schießschartenniveau verengten Berichterstattung in ehemals linksliberalen Medien. Danke dafür!
p.s.: die von y. v. angestrebte gesichtswahrung für putin, - um etwas einlenken seinerseits zu gewinnen und dadurch die kriegs-brutalitäten einzudämmen -, ist womöglich auch weniger von der art, qualität, umfang oder tiefe der kommenden vereinbarungen abhängig, sondern wohl eher von der funktionalität der inneren propaganda-maschine putins, erst recht unter symbol-/bild-beihilfen chinas.
Varoufakis war mal für mich ein Hoffnungsschimmer der europäischen Politik. Ich vernahm mal etwas von DiEM25 und wollte mitmachen. Lang, lang ist's her. Der Schimmer ist verblasst, arg verblasst.
In Zeiten der großen Geschätzigkeit sehe ich für die Verbreitung eines solchen Text keine sachliche Veranlassung. Was V. damit zuhause macht, soll sein Ding sein.
"Heute stehen wir an der Seite der Ukraine, bedingungslos" - schreibt er. Ich weiß nicht, wer "wir" sein soll. Es gibt heutzutage so viele WIRs, viel zu viele. Es wird unübersichtlich.
Ich mag mich nicht von solchen Floskeln vereinnahmen lassen. Weder von Varoufakis, noch von jemand anders. Bei diesem Wir bin ich n i c h t dabei.
Wenn ich in den nächsten Tagen etwas bedingungslos mache, dann dieses: ich besuche ein nahegelegenes Lokal eines deutschen russischstämmigen Wirtes, der viel Hass in diesen Zeiten erfährt. Grenzenlose Dummheit.
Ich gehe dorthin ohne großen Pathos - und schlage mir die Wampe voll. Nastrowje!
Richtig! "Heute stehen wir an der Seite der Ukraine, bedingungslos"Krieg in der Ukraine Scholz hat rechtEin Gastbeitrag von Thomas FischerMitten in die Kriegseskalation hinein vertritt die Bundesregierung die These, es sei für den inneren Frieden Deutschlands wichtig, weiter russisches Gas und Öl zu importieren. Der Gedanke ist richtig und ausbaufähig." Fehlen nur noch die Polen MiG 29 ... " Bedingungslos " in den Atomkrieg???!
>>Die einzige gute Nachricht, auf die ich in letzter Zeit gestoßen bin, kam aus Russland – das Manifest russischer Sozialisten und Kommunisten ist ein heller Schimmer der Hoffnung, der durch die Wolken von Krieg und Propaganda bricht. Es endet mit den Worten: „Krieg ist nicht Russland. Krieg ist Putin und sein Regime. Daher sind wir russischen Sozialisten und Kommunisten gegen diesen verbrecherischen Krieg. Wir wollen ihn beenden, um Russland zu retten.“<<
Freilaufender Gedanke dazu:
Auch wenn Sozialisten & Kommunisten die Partei „Einiges Russland“/Putin ablösen könnten: Auch sie werden von den neoliberalen NATO-Staaten aus naheliegenden Gründen als Feind gesehen, den man mit einem dichten Waffenkordon umzingeln muss. Vor allem Kommunisten, die um der Gefahr eines Ausverkaufs des Rohstoffreichtums vorzubeugen auch nicht vor Enteignungen von Privateigentum zurückschrecken würden. Ein nachhaltiger Friede wäre dann wohl auch nicht in Sicht: Ein rohstoffreicher starker Staat ist immer der Hauptfeind solange es ein kapitalistisches Imperium gibt, ein sozialistisches Russland noch sehr viel mehr als das kapitalistische Russland.
Daraus ergibt sich die Frage: Was können wir hier für einen soliden Frieden tun?
Es gibt für viele Jahre keinen Frieden, denn das wüten von Konflikten verlagert sich auf die Wirtschaft, wie zum Beispiel der Preisanstieg für Nickel, der ein handeln mit Nickel aussetzte und viel dadurch Pleite gegangen sind und Russland der größte Nickelanbieter darstellt und alle anderen Nationen Probleme bekommen, um ihre Produktionen und Firmen erhalten zu können.
Da kann man nicht mal mehr Waffen und Munition fertigen, geschweige denn, eine grüne Transformation, oder andere Visionen von einer Zukunft die wir glaubten aufrecht erhalten.
Wie gehen wir damit um? Werden wir selber zu den Waffen greifen wollen, um diese neue Transformation ins negative für unsere Lebensführungen kompensieren zu können? Armut ist ein ganz schlimmer Kriegstreiber und dadurch kippen Stimmungsbilder in der Gesellschaft zu erhöhter Gewaltbereitschaft an anderen Menschengruppen.
Und all diese journalistische Arbeit in Zeitungen und anderen Medien ist hierbei keine Hilfe, um das kippen von Stimmungsbildern zu verhindern.
Rausbringen - ist das eine. Die Aufnahme - das andere. Dialog - durch das Wort. Kurze Sätze - helfen. Zum gegenseitigen Verstehen. Diskutieren. Streiten. Einigen auch.
https://www.philomag.de/lexikon/maeeutik
Eben!
"Doppelmoral, nicht Wahrheit und Solidarität, sollte das erste Opfer dieses Krieges sein."
Kriegslied
S'ist Krieg, s'ist Krieg! O Gottes Engel wehre Und rede du darein! S'ist leider Krieg -
und ich begehre Nicht schuld daran zu sein.
Was sollt' ich machen, wenn im Schlaf mit Grämen Und blutig, bleich und blass Die Geister der Erschlagenen zu mir kämen Und vor mir weinten, was?
Wenn wackere Männer, die sich Ehre suchten Verstümmelt und halb totIm Staub sich vor mir wälzten und mir fluchten In Ihrer Todesnot.
Wenn tausend, tausend Väter, Mütter, Bräute, So glücklich vor dem Kriege, Nun alle elend, alle arme Leute ,Wehklagen über mich.
Wenn Hunger, böse Seuch' und ihre Nöten Freund, Freund und Feind ins Grab Versammelten und mir zu Ehren krähten Von einer Leich' herab. -
Was hülf' mir Kron und Land und Gold und Ehre? Die könnten mich nicht freun !S'ist leider Krieg -
und ich begehre Nicht schuld daran zu sein!
Matthias Claudius (1740-1813)
„In Zeiten der großen Geschwätzigkeit sehe ich für die Verbreitung eines solchen Text keine sachliche Veranlassung. Was V. damit zuhause macht, soll sein Ding sein.“
HIERFÜR MEINE AUSDRÜCKLICHE HOCHACHTUNG.
Ja, was sollten wir denn tun können? Wir alle werden doch von perversen Politikern und von pervertierten Medien vor sich hergetrieben.
Guten Morgen Jürgen,
eine gute Antwort habe ich im Moment nicht, halte aber für richtig immer wieder die Frage zu stellen. Um die bequeme Auffassung, dass wir hier glücklicherweise auf der Seite der Guten und immer richtig Handelnden geboren wurden ein bisserl anzukratzen.
Stimme gerne zu.
Es wird kurz- bis mittelfristig Maeeutik (Hebammenkunst) auf vielen Ebenen notwendig sein. Vieles steckt fest und braucht externe Hilfe, um das Licht der Welt zu erblicken.
Doch zunächst: tun wir alles an Schadensbegrenzung, was wir tun können.
'Wir' meint hier alle Menschen, die Schaden im Kleinen wie im Großen begrenzen wollen.
Wohl wahr.
Die Macht des Fragenstellens wird unterschätzt. Dabei gibt es doch berühmte Vorbilder. Etwa Sokrates.
Was er konnte, solllte auch uns möglich sein.
Mit aller Vorsicht: sofern ich Ihre Worte richtig verstehe, sehe ich eine ausgestreckte Hand.
Der halte ich die meine gerne entgegen.
Über frühere Scharmützel: Schwamm drüber.
Neuanfang?
Guten Morgen Claudia,
ich hätte nichts dagegen, wenn "wir" uns mal was gegen die Verbrecher aus Politik und Medien etwas einfallen zu lassen - etwas, das wirklich wirkt.
Ich war noch nie nachtragend, weiche Konflikten allerdings auch nicht aus, wenn ich das für nötig halte.
Ich fordere bedingungslose Neutralität!
Dieser Krieg ist nicht unser Krieg. Wir MÜSSEN uns heraushalten, weil eine weitere Eskalation zum Dritten Weltkrieg führen kann. Je mehr wir uns einmischen, desto größer wird diese Gefahr. Schon jetzt haben wir einen hemmungslosen Wirtschaftskrieg entfesselt, der die russische Zivilgesellschaft, aber auch uns, hart trifft.
Es geht uns schon jetzt allen schlechter. Und wofür? Es führt kein Weg daran vorbei die russischen Sicherheitsinteressen zu respektieren, sonst weitet sich der Krieg aus.
Schlimm ist auch die antirussische Hysterie, die alles russische verteufelt, russische Kinder in den Schulen diskriminiert. Dieser Russenhaß folgt aus den deutschen Antikommunismus und der unaufhearbeiteten Schuld am Hitlerfaschismus. Deutschland projiziert den deutschen"Urfaschismus" auf unschuldige russische Zivilisten. Das ist erbärmlich.
Noch erbärmlicher ist die westliche Doppelmoral. Es gibt zwei Klassen von Flüchtlingen. Die Kinder, die in anderen Kriegen, die weitergehen, getötet werden, interessieren uns nicht. Es gibt gute Kriege, unsere Kriege, und es gibt schlechte Kriege. Das sind die Kriege, die die "unzivilierten Barbaren" führen.
Aber ALLE Kriege sind schlecht, einige schlechter, weil sie zum Weltkrieg führen können.
"Die einzige gute Nachricht, auf die ich in letzter Zeit gestoßen bin, kam aus Russland – das Manifest russischer Sozialisten und Kommunisten ist ein heller Schimmer der Hoffnung, der durch die Wolken von Krieg und Propaganda bricht...."
Damit für die Leser keine Missverständnisse entstehen. Die KPFR, die kommunistische Partei der Föderation Russlands, zweitgrösste Partei in der DUMA, hat beim Einmarsch in die Ukraine die Kriegsziele Putins vorbehaltslos unterstützt wie aus dieser Stellungnahme hervorgeht:
Die Kommunistische Partei der Russischen Föderation veröffentlichte am Donnerstagnachmittag auf ihrer Website eine Erklärung zur aktuellen Lage in der Ukraine:
Ich danke dem Freitag und Herrn Varoufakis für diesen Artikel.
Und bin erstaunt, dass er hier eine so eher ablehnende Resonanz erfährt. Er hat doch völlig Recht! Ich verstehe auch nicht, was man Varoufakis vorhält oder warum man von ihm enttäuscht ist, @Bartleby. Dass er bisher keinen großen Erfolg auf europäischer Ebene verbuchen konnte, ist traurig. Aber das liegt wohl eher an der Bevölkerung und der Medienlandschaft. Ich habe noch immer größte Hochachtung vor Herrn Varoufakis und wüsste nicht, was ich ihm vorzuwerfen hätte.
Die "Sportpalast"-Szene im Bundestag hätte eigentlich Viele erschrecken müssen. Aber wenn man darauf hinweist, kommt oft nur ein müdes: "Das kann man doch nicht vergleichen".
Es hätte mich auch gewundert wenn ausgerechnet die Kommunisten an den Friedenswillen der NATO glauben würden.
Wohl denn.
Ich traue mir zu, Ihren beiden Versprechungen etwas Angemessenes und Wirksames entgegenzusetzen.
Er mischt sich in den Krieg ein. Er ist nicht neutral. Er verweigert die Äquidistanz zu BEIDEN Kriegsparteien. Das ist einigen Foristen aufgefallen.
Hierzulande muß man sagen: Ich verurteile den russischen Angriffskrieg. Putin ist ein Kriegsverbrecher. Als in einen völkerrechtswidrigen Angriffskrieg Belgrad bombardiert wurde, sagte niemand hier, die NATO begeht Kriegsverbrechen. Warum, weil die NATO gut ist und der jeweilige Feind immer böse ist.
Warum reicht es nicht einfach zu sagen, ich verurteile Krieg ganz grundsätzlich als Mittel der Politik? Das schließt doch diesen Krieg mit ein.
Das ist genau meine Erfahrung. Deshalb bin auch ich nicht Teil dieses "wir", schon garnicht wenn Yanis dazu gehört.
Ich kann leider nicht erkennen, w o r i n Ihre Zustimmung zu Varoufakis begründet liegt. Nostalgie? Persönliche Attribute? Sind Sie auch Biker?
Varoufakis bedingungsloses Zustimmen in Richtung Ukraine hat Widerspruch verdient. Deutlichen Widerspruch. @LaPasionara schreibt auch dazu. Vielleicht auch mal lesen ...
Vor allem: V. macht sich gemein mit vielen Hetzern und Kriegstreibern. Dafür hat er wahrlich keine Hochachtung verdient.
(Das Thema Sender-Empfänger beschweige ich hier mal. Das läuft uns nicht weg.)
>>Ich weiß nicht, wer "wir" sein soll. Es gibt heutzutage so viele WIRs, viel zu viele.<<
Ja, was wären vir ohne die Wiren ...
danke dafür und für den, der lesen will: auch verständlich.
Noch eine letzte Bemerkung:
Ich erinnere mich noch sehr gut an die Stimmung hierzulande nach den Anschlägen des 11. September. Überall wo man hinkam mußte man sagen, ich stehe bedingungslos hinter Amerika. Man mußte mit den schlimmsten Worten die islamistischen Terroristen verurteilen. Die Frage, woher kommt dieser Haß, wurde als Verrat an den westlichen Werten verurteilt, man durfte sie nicht stellen!
Ihr wißt, wie die Sache endete. Die USA griff Afganistan an, zerbombte das Land, tötete Kinder, aber das waren Kollateralschäden. Von Kriegsverbrechen durfte man nicht sprechen. Die USA verlor diesen Krieg und lies beim Rückzug ihre Helfer einfach zurück. So enden Kriege!
Was wurde erreicht durch die Kriege des Westens?
Was haben die Sanktionen des Westens erreicht? Der Iran wurde durch die westlichen Sanktionen nicht niedergerungen und könnte im Schatten des Ukrainekrieges Atommacht werden. Das kleine schwache Kuba lebt seit 60 Jahren mit US- Sanktionen und sie leben immer noch.
Warum erkennt man nicht, das Sanktionen wirkungslos sind? Deutschland leidet schon jetzt unter den Sanktionen und es wird noch schlimmer kommen!
Wo ist der Nutzen, wenn man etwas tut, das BEIDEN schadet?
m.e.: auch zu-treffend. in medien, die putin nicht kontrolliert, ist sein gesicht kenntlich geworden
und durch keine "spezielle operation" mehr reparierbar!
der große elefant in Ihrer wohnung ist tatsächlich von Ihnen nicht auszumachen.
da ist etwas "verblasst,arg verblasst" und wer sehen will: nicht varoufakis'
despotie-feindlichkeit( einst gegen diktate aus europa, jetzt gegen putin) ist erloschen,
sondern ihr geist, Ihre geschwätzigkeit kann nicht alle täuschen...
tja : "warum für die ukrainer frieren" ?
Vor ein paar Tagen las ich mal: "Wir setzen uns das Messer an Kehle. Das wird den Russen schwer beeindrucken".
Was können wir tun?
Ich sage es nochmals, die alte Losung "Der Hauptfeind steht im eigenen Land", ist richtig.
Wir müssen hier und jetzt durch breite Bündnisse den Widerstand gegen Sozialkürzungen und Hochrüstung organisieren. Es ist vielleicht unsere letzte Chance!
Noch nie war die Atomkriegsgefahr größer als jetzt!
ich bin versucht, Ihnen zu raten: nehmen Sie ihre "freilaufenden gedanken"
an die leine der logik und überprüfbaren faktizitäten.
putin hat schon angekündigt, ihn störende unternehmen (nicht russische, die schon seit langem)
seinem reich einzuverleiben. nahe-liegend: wer von ihm so bezeichnete "herren-lose" länder raubt,
samt bevölkerung, warum soll der vor privat-eigentum halt-machen ?
und "verstaatlichung" hat unter putin nichts mehr demokratisch-angehauchtes....
mein tip: etwas umständlicher,und mit preis-aufschlag,
wird man nickel aus xi-na kaufen können,
die werdens von putin kriegen.
uijuijui: da kürzeln Sie ja championesque !
doch obacht! kürze verlangt präzise wort-aus-lese, um verständlich zu bleiben...
aba kein problem für einen, der auch kürzel lesen kann,
ohne dabei wiki zu studieren...
und respekt ! Sie sind dafür jetzt träger des "flegel-ordens" !
mit den drei punkten auf gelbem feld...
und schlimmer noch :
unser verdammtes regime steht kurz davor, uns das frieren zumuten.
das zu-fuß-gehen ist uns ja schon abgezwungen worden(bei d e n sprit-preisen!)
da steht der sturz "des haupt-feindes im eigenen land"(laparia,s.o.)
unmittelbar bevor !
oder doch nur: vermehrter fahrrad-klau ?
>>Ich sage es nochmals, die alte Losung "Der Hauptfeind steht im eigenen Land", ist richtig.<<
Ja, das war schon 1914 sichtbar und hat sich nicht geändert, aus der Untertanenperspektive gesehen.
Der Applaus zu der geplanten saftigen Erhöhung der Kriegrüstungsprofite hat es wieder mal mit aller Deutlichkeit gezeigt: Nicht mal mehr: "Leider sehen wir uns gezwungen..." sondern ungeniert: "Hurrah hurrah!!".
Wir müssen den Widerstand von unten und die Kritikfähigkeit wiederbeleben, Beides war schon mal lebendiger.
Vladimir Pozner: How the United States Created Vladimir Putin
Vladimir Pozner: Wie die Vereinigten Staaten Wladimir Putin erschufen
https://www.youtube.com/watch?v=8X7Ng75e5gQ
-
https://en.wikipedia.org/wiki/Vladimir_Pozner_Jr.
Gehe da mit Ihnen konform, Bartleby.
Varoufakis, im Verein mit dem EU-kritischen Kroaten und immer wieder mit N. Chomsky im Schlepptau, verfolgte m. E. eine fortschrittliche Agenda.
Bedingungslos - klingt das nicht schon wieder wie 'totaler Krieg'?
Da hielte ichs doch lieber mit Thomas Fischer.
https://www.spiegel.de/panorama/ukraine-krieg-gas-und-oel-aus-russland-olaf-scholz-hat-recht-kolumne-a-bf8a5981-a91d-4dda-a537-af65146ee8a8
Yanis Varoufakis hat die Frage um den Status der Grimm in seiner Überlegung vergessen. Von daher ist der Vorschlag einfach nicht durchdacht.
<<Wenn ich in den nächsten Tagen etwas bedingungslos mache, dann dieses: ich besuche ein nahegelegenes Lokal eines deutschen russischstämmigen Wirtes, der viel Hass in diesen Zeiten erfährt. Grenzenlose Dummheit.
Ich gehe dorthin ohne großen Pathos - und schlage mir die Wampe voll. Nastrowje!>>
[Vorsicht Ironie]
Ich bin beeindruckt, wie Sie ganz bescheiden ohne großen Pathos hier öffentlich Stellung beziehen. Da gehört schon Mut dazu, so ein klares Zeichen zu setzen. Nicht unerwähnt bleiben sollte auch ihr geplanter harter körperlicher Einsatz. Beim Vernichten von Wässerchen kann es schon gewisse Risiken geben. Da können Leute in der Ukraine, die ganz ohne Wasser in den Kellern sitzen, gar nicht mehr mitreden. Sprechen Sie doch mal mit dem Wirt, ob er den Kassenbon über ihren Solidaritätseinsatz nicht weglassen will? Nicht, dass Sie mit ihrer generierten Mehrwertsteuer noch ganz ungewollt Waffenlieferungen in die Ukraine unterstützen.
But to simply dismiss them as the lies and propaganda of Western traitors, Putin apologists, and dangerous fringe figures secretly in league with the Kremlin is false to the point of being Orwellian. These are mainstream arguments that have been made for years by current and former US diplomats and foreign-policy thinkers across the political spectrum, along with figures from the ranks of the Western establishment."US establishment figures warned that NATO expansion would eventually provoke the very thing it was meant to be guarding against."
There’s Jack Matlock, who served as US ambassador to the Soviet Union under Ronald Reagan and George H. W. Bush after a decades-long career as one of the top Soviet experts in the US Foreign Service. He wrote in the lead-up to this war that “there would have been no basis for the present crisis if there had been no expansion of the alliance following the end of the Cold War,” and that “the policies pursued by Presidents George W. Bush, Barack Obama, Donald Trump, and Joe Biden have all contributed to bringing us to this point.” Matlock had called for a diplomatic solution to prevent war, principally around Moscow’s negotiation demands to draw a hard line on NATO’s expansion, saying that “what Putin is demanding is eminently reasonable.”
Stephen Walt, Harvard professor of international relations and columnist for Foreign Policy, made a similar argument, puzzling over the fact that while Western countries ruled out fighting on Ukraine’s behalf, “the US negotiating position (and thus NATO’s position as a whole) hasn’t budged at all on the central issue dividing the two sides” — meaning, Ukraine’s status in NATO. He lamented the “black-and-white view of the situation in Ukraine” that holds that “Russia’s stated grievances have no legitimate basis whatsoever; and the only conceivable Western response is to refuse to make any concessions.”
Walt’s fellow “realist” thinker John Mearsheimer has been making this case for years, chiding Western officials for continually trying to bring Ukraine into their orbit, leading Russia to take drastic, illegal steps to counteract it. He recently told the New Yorker he believed “all the trouble in this case really started in April 2008,” when Bush made his infamous announcement on Ukraine and Georgia, despite Moscow making it clear “they viewed this as an existential threat, and they drew a line in the sand.” Mearsheimer dismissed the idea Putin is bent on conquering a broader swath of Europe to restore the Russian Empire or Soviet Union as an argument “invented” by “the foreign-policy establishment in the United States, and in the West more generally,” and believes Kiev can come to some kind of “modus vivendi” with Moscow.
Samuel Charap, a Ukraine expert at the RAND Corporation (a Pentagon-aligned think tank originally started by the air force), argued that what had been in early February just the Ukraine “crisis” was “a symptom of [Washington’s] runaway success” after the Cold War. He charged that “Russia is destined to clash again with the United States and its allies over the status of these former Soviet republics unless all parties can agree on a mutually acceptable arrangement for the regional order.”
Or see international relations professor Rajan Menon and former George W. Bush national security staffer Thomas Graham, who urged US officials in Politico back in January to stave off war by “accommodating some of Russia’s principal security concerns,” and formalizing “a declared moratorium on the accession of Ukraine, or any other former Soviet state” into NATO for as long as twenty-five years.
See the recent comments by the critical Russian sociologist Greg Yudin, who was recently arrested and brutalized at an antiwar protest in Moscow, and who warned just a day before the invasion began that “NATO is certainly a potential military adversary of Russia,” that it “is not a peaceful and innocent alliance,” and that its expansion is “an unfriendly action towards Russia” that “any responsible Russian government should seek to prevent.”
The Ukrainian sociologist Volodymyr Ishchenko has warned that it was becoming “increasingly clear that a Putin successor, however progressive or democratic they may be, would still see Ukraine’s NATO membership as a threat,” and that among the solutions to the then building crisis was, among other things, “restoring Ukraine’s non-alignment status” and reversing the 2019 amendment that enshrined the goal of “Euro-Atlantic integration” into the country’s constitution.
You could go on and on: Katrina vanden Heuvel writing that “NATO now largely exists to manage the risks created by its existence” in the Washington Post; Jeffrey Sachs urging Washington to “compromise on NATO to save Ukraine” in the Financial Times; or Kings College Ukraine expert Anatol Lieven, who has stressed that same history and repeatedly called for solutions like a neutral Ukraine and a moratorium on its entry into the alliance, first to stave off this war and now to end it.
In fact, when Lieven convened a collection of former US and British ambassadors and experts in January this year, their consensus was that “the Russian government has not yet decided on war,” and that Washington would “have to go much further” than its initial responses to Moscow’s first negotiation bid.
That’s not even getting into the many, many US establishment figures who warned throughout the decades that NATO expansion would eventually provoke the very thing it was meant to be guarding against.
First among them is George Kennan, widely regarded as the father of the Cold War containment policy, who presciently warned in 1997 that expanding NATO eastward would “inflame the nationalistic, anti-Western and militaristic tendencies in Russian opinion,” “have an adverse effect on the development of Russian democracy,” and “impel Russian foreign policy in directions decidedly not to our liking.”
Or the eighteen former diplomats who warned the policy risked “significantly exacerbating the instability that now exists in the zone that lies between Germany and Russia, and convincing most Russians that the United States and the West are attempting to isolate, encircle, and subordinate them.”
Or the fifty prominent foreign-policy experts, including retired military officers, diplomats, and former senators, who signed on to a letter calling NATO expansion “a policy error of historic proportions” that was “opposed across the entire political spectrum,” and would “strengthen the nondemocratic opposition, undercut those who favor reform and cooperation with the West, [and] bring the Russians to question the entire post-Cold War settlement.”
Or Biden’s current CIA director, William Burns, who wrote from Moscow in 1995 that “hostility to early NATO expansion is almost universally felt across the domestic political spectrum here,” and that the move was “premature at best, and needlessly provocative at worst.” Thirteen years later, Burns would inform the Bush administration that “Ukrainian entry into NATO is the brightest of all redlines for the Russian elite (not just Putin),” and that “in more than two and a half years of conversations with key Russian players,” he had “yet to find anyone who views Ukraine in NATO as anything other than a direct challenge to Russian interests.” Just two years ago, Burns wrote of how “Russians stewed in their grievance and sense of disadvantage” and how “a gathering storm of ‘stab in the back’ theories slowly swirled.”
Or the US intelligence agencies, which, according to former intelligence analyst Fiona Hill (now a Russia expert at the Brookings Institution), all opposed the idea of offering membership to Ukraine and Georgia in 2008, only for Bush to override them — now viewed by most foreign policy experts as a key turning point in US-Russian relations after the Cold War and Putin’s own relationship with Washington.
Or the numerous other establishment voices, from Tom Friedman and Henry Kissinger to Zbigniew Brzezinski and Daniel Patrick Moynihan, who all made similar criticisms of the policy at the time.
In the fervor of war, we are suddenly being told to believe all of these are merely the foolish and traitorous apologetics of Putin sycophants and fringe extremists, invented just now to vindicate Moscow’s invasion and even strengthen Russia. The speed with which these ideas have, in the West, gone from conventional mainstream opinion to treasonous lies and propaganda has been shocking to witness.
https://jacobinmag.com/2022/03/russia-ukraine-war-invasion-nato-expansion-criticism
Für alle die noch das eigenenständige Denken noch nicht gegen Bigoterie und Doppelmoral eingetauscht haben. Aber das sind bestimmt auch alles Putinversteher und Querdenker.
V. hat absolut Recht, wenn er Verhandlungen zur schnellstmöglichen Beendigung des Krieges fordert. Das Ergebnis wird ähnlich dem, was Putin Ende letzten Jahres an Vertragsangeboten dem Westen vorgelegt hat, sein. Aber der Wertewesten war ja nicht einmal zu Verhandlungen bereit. Dafür zahlen jetzt unzählige Menschen auf beiden Seiten den Preis! einfach ekelerregend.
Die ersten beiden Abschnitte zur systematischen Diffamierung aller, die sich nicht dem allgemeinen Kriegsgeschrei anschliessen, sind auch recht informativ.
Ich frage mich wirklich, ob wir denselben Artikel gelesen haben...
Varoufakis argumentiert unter dem Strich doch für eine Verhandlungslösung, und nicht für eine grenzenlose Aufrüstung der Ukraine oder gar eine No-Fly-Zone. Was ist hieran auszusetzen?
Natürlich sind die Ukrainer die Opfer in diesem Krieg. Die Bevölkerung in jedem Fall. Das ist doch wohl unstrittig.
Mit folgendem Satz hat Varoufakis offenbar jedenfalls Recht:"Mit solch einem Abkommen wären erst einmal alle unzufrieden."
Ich finde den Anfang auch schwurbelig. Ja schon ein Angriff, aber wohl auch Verteidigung. Ich hab auch schon Angst um meinen russischen Supermarkt. Schaffe krankheitsbedingt aber nicht nachzusehen. Wahnsinn wie diese Agenten des Bösen schaffen, die Menschen aufzubringen. War schon bei Corona so. Und diese Hasser sollen, wollen Gutmenschen sein- da lachen ja die Hühner. PS Grüßen Sie Ihrem Wirt- ich mag Russen und würde aus Protest umsiedeln, wäre ich nicht so krank.
--> Ein rohstoffreicher starker Staat ist immer der Hauptfeind solange es ein kapitalistisches Imperium gibt, ein sozialistisches Russland noch sehr viel mehr als das kapitalistische Russland. <--
Kompliment, das hätte Margot nicht besser sagen können, allein haben sich die Zeiten geändert.
Es gibt zwischenzeitlich 2 kapitalistische Imperien, wobei das neuere das wesentlich hungrigere ist.
Vielleicht wäre es sinnvoll, den alten Klassenfeind mal in der Mottenkiste zu lassen und sich besser dem 'kommunistischen Bruder' mal genauer anzusehen.
Ich kann mich der nahezu einhelligen Verurteilung dieses Artikels des eiteln Griechen nicht anschließen...vielleicht, weil ich auch mal schwere Mopeds gefahren bin, @ Barteby,?
Meiner Meinung nach gibt es falsche, überzogene Statements in seinem Artikel, aber auch etliche Sätze die ich "bedingungslos" unterschreiben würde.
Vor allem in der zweiten Hälfte des Artikels finde ich überlegenswerte Gedanken.
Ich glaube nicht dass das die Lösung ist. Putin hat diesen Krieg nicht freiwillig begonnen. Erst wenn Russland zerfallen ist, macht der Wertewesten Frieden. Was können wir tun: Nato begrenzen, keine Waffen in die Ukraine, Schaffung einer Pufferzone für Russland. Endlich tolerieren, dass es nur positiv ist, wenn es verschiedene Gesellschaftsysteme gibt, nicht ständig den Zeigefinger erhoben halten (zumal anscheinend ist der Wertewesten für seine Bürger*innen nicht so toll https://www.ossietzky.net/artikel/virtuelle-demokratie/)
Er, V, hätte sich den Anfang sich und uns ersparen können. Es ist such nicht zielführend, wenn man nicht versteht, WARUM Russland angriff.
Ich schau mir den kapitalistischen Bruder an. leb ja schon lange mit ihm.
--> wenn man nicht versteht, WARUM Russland angriff <--
Warum Russland angriff ???
Dafür gibt es einen Grund ??
Den können sie ja mal einer ukrainischen Familie erklären, die gearde vor einem zerbombten Kindergarten steht.
Ja. Denn der Frieden ist von den Kriegstreibern schon gekapert worden: https://taz.de/Massenproteste-gegen-Ukrainekrieg/!5834074&s=campact/merke hier: böser Putin, Sanktionen bis es quitscht- die Friedensangebote der neuen Friedensjünger. Im übrigen scheint mir Campact transatlantisch verseucht zu sein, man lesen die Kritik auf wikipedia und auf nachdenkseiten (Stichwort Campact).
>>Es gibt zwischenzeitlich 2 kapitalistische Imperien, wobei das neuere das wesentlich hungrigere ist.<<
Wovon das neuere sich ja über Beute freuen darf die das ältere ihm zugetrieben hat.
>>...und sich besser den 'kommunistischen Bruder' mal genauer anzusehen.<<
Wer soll das sein: Kuba? Nordkorea? ...?
"Es ist such nicht zielführend, wenn man nicht versteht, WARUM Russland angriff."
Doch, man kann Gewalt und einen Angriffskrieg auch dann verurteilen, wenn man nicht die ganze Vorgeschichte kennt.
Und auf die legitimen Sicherheitsbedürfnisse Russlands geht V. dann ja auch noch ein.
Er hat völlig Recht, dieser Artikel ist genau richtig. Er gefällt simpel gestrickten Linken nicht - und er gefällt auch dem (Medien-)Mainstream nicht, der am liebsten die totale Eskalation hätte.
>>Ich glaube nicht dass das die Lösung ist.<<
Von Lösung hab ich nicht geschrieben.
>>Erst wenn Russland zerfallen ist, macht der Wertewesten Frieden.<<
Im Prinzipe ja. Aber für diesen "Siegfrieden" des NATO-Blockes (der ja auch ein Dauerunfrieden wäre) ist es zuspät: Russland/EAWU und China haben längst mit der Blockbildung begonnen. Das läuft auf eine Verstetigung des zweiten "Kalten Krieges" mit Wettrüsten und diversen Stellvertreterkriegen hinaus. Man beachte die Begeisterung mit der ein weiterer Aufrüstungsschritt begrüsst wurde.
Kauft Kämme, es kommen lausige Zeiten.
... mag sein, es kommt so.
Dann ist Russland allerdings Junior-Partner, eine gänzlich neue Rolle.
Man darf gespannt sein, wie es damit klar kommt, so wirlich sozialistisch ist man in Asien ja auch nicht.
Eher im Gegenteil.
Ich persönlich sehe Russland unverändert in Europa, Joe Biden ist der letzte Transatlantiker, danach wird der Pazifik zum Spannungsfeld.
In Europa wird es ruhiger werden, also in einer Nach-Putin-Ära.
--> Wer soll das sein: Kuba? Nordkorea? ...?
sorry, das fehlten einige Zeilen in der ersten Antwort.
Wird die Volksrepublik China nicht von einer kommunistischen Partei regiert ?
Doch, oder ?
>>Man beachte die Begeisterung mit der ein weiterer Aufrüstungsschritt begrüsst wurde.<<
=
Man beachte die Begeisterung mit der IM BUNDESTAG ein weiterer Aufrüstungsschritt begrüsst wurde.
>>Wird die Volksrepublik China nicht von einer kommunistischen Partei regiert ?<<
Von einer Partei, die ihren Namen nicht geändert hat. In der aber auffällig viele Kapitalisten und auffällig wenige Arbeiter Mitglied sind.
Ich habe Sie - fast schon - vermisst. Schön, dass unnötige Sorgen sich als grundlos erwiesen haben.
Falls es Ihnen auch um Inhalte ginge, würde ich jetzt sagen: ich lebe hier, das ist meine Realität. Besser: das, was davon übrig gelassen wurde. Dass der Wirt Ukrainer beschäftigt, wussten Sie schon? Ansonsten www.hessenschau.de/wirtschaft/ hilft weiter.
Um Ihr Bedürfnis nach Gerechtigkeit zur Geltung zu bringen: ich frage mal dezent nach, wie es in Sachen Mindestlohn aussieht.
Dass Ihre Gerätschaften auf 'Grenzenlose Dummheit' reagieren: passt. Das zeugt von einer gelungenen Feinjustierung.
Was den Aufenthalt ganz ohne Wasser in Kellerräumen angeht: da reden wir - wenn dann noch möglich - im kommenden Winter drüber. Oder sind Sie jetzt schon ohne Wasser?
Ihre Vorlagen würden mir sehr fehlen ...
Wenn ich mich richtig erinnere, hat Varoufakis bei seinen Lösungsvorschlägen kein einziges Mal die Halbinsel Krim erwähnt. Anscheinend ist für ihn dieses Konfliktfeld keines mehr.
So, das ist jetzt nicht gelogen, das ist die erste Antwort, die ich hier bekomme, in der von Kapital und Arbeiter die Rede ist. Ich dachte schon, die Idee des verteilten Volksvermögens sei komplett verloren gegangen.
Bisher habe ich hier nur gelesen: Wer gegen die USA ist, ist einer von uns. Ein Linker. Von Sozialismus lese ich hier nichts.
Ich bin kein 'Linker', aber die Idee des Sozialismus kann ich nachvollziehen und respektieren.
Schade, schade. Ich werde einen auf Sie heben. Zum Glück bin ich noch transportfähig. Ein kleiner Rest Lebensqualität, der mir erhalten geblieben ist.
Als Melancholiker der alten Schule habe ich eine russische Seele. Seit Bednarz' Reisebericht zum Baikal weiß ich das. Leute wie er fehlen in diesen Tagen an allen Ecken und Enden. Menschen, die Land und Leute wahrnehmen, nicht nur die Regenten und Oligarchen. Und - für Geldzahlungen anderer Oligarchen - hier herumblöken.
Schön, dass wenigstens Ihre Schubladen noch prall gefüllt sind. Wenn Sie keine Abwertungen zur Hand haben, leiden Sie wohl?
Wir haben sicherlich denselben Artikel gelesen. Und jeder von uns hat sich etwas anderes herausgepickt. Das ist legitim, gehört aber der Fairness und Vollständigkeit halber auf den Tisch.
Ich werde mich hier nicht mit Ihnen darüber auseinandersetzen, ob ein oder zwei Sätze des Textes zutreffen.
Auch eine stehengebliebene Uhr zeigt zweimal am Tag die richtige Uhrzeit an. Mit Varoufakis Text verhält es sich ebenso.
Die Eröffnung enthält für mich als Pazifisten nichts Zustimmungswertes. Sie gipfelt in dem von mir bereits kritisierten Satz: "Heute stehen wir an der Seite der Ukraine, bedingungslos." NEIN, das tun wir nicht.
Wer mit solchen Ansprüchen an Andere herantritt, sollte sich bewusst sein, an wen er das richtet. Sein Landsmann aus der Antike (Sokrates) war da klüger
NEIN, Herr Varoufakis, damit müssen Sie woanders hausieren gehen. Ich trete in keine Debatte ein, die das Ergebnis bereits vorwegnimmt. Weder mit Ihnen, noch mit irgendjemand Anderem. Und wie es aussieht, gilt dies auch für einige andere Schreiber.
Clacqueure finden Sie sicherlich an anderen Orten. In den Mutterländern der Symbolpolitik ganz besonders.
Die ablehnende Haltung gegenüber Varoufakis kann ich mir in dieser Vehemenz auch nicht erklären. Ich glaube auch, dass einige Kommentare hier sich weniger am Inhalt, sondern am Verfasser abarbeiten.
Darum geht es nicht. Es geht darum, dass keiner die neuen Preise bezahlen kann und dies passiert bestimmt auch mit anderen Rohstoffen.
Das sind Verwerfungen die nicht mit unseren jetzigen Vorstellungsraum, für eine angenehme Zukunft gelöst werden können. Ich will sagen, wir sind hier ganz schön Realitätsfremd.
Berechtigte Kritik und es fällt mir schwer zu glauben, dass Herr Varoufakis sich dessen nicht bewusst ist https://de.wikipedia.org/wiki/Die_Prinzipien_der_Kriegspropaganda
Bei der Bewertung bin ich mir aber unsicher, da ich in den letzten Tagen bei mehreren Artikeln wiederholt das Gefühl hatte, dass sich die Schreibenden mit einer Art Disclaimer dagegen absichern wollen, in der aktuell vergifteten Stimmung von den Bellizisten und Hurra-Schreiern, neben Putin "auf die Anklagebank in Den Haag gesetzt werden". Nur weil sie es wagen der Vernuft ( Verhandlungen über einen Waffenstillstand auch mit Zugeständnissen an Russland, mit dem Ziel weiteres Blutvergiesen und Zerstörung zu verhindern ) eine Stimme zu geben.
Mit einem Argumentum ad hominem wird ja schon seit Jahren versucht, jegliche Abweichung vom transatlantischen Mainstream, zu diskreditieren und mundtot zu machen.
<<Dass der Wirt Ukrainer beschäftigt, wussten Sie schon?>>
Verstecken Sie sich doch jetzt nicht feige hinter dem armen Wirt. Über den hatte ich doch gar nicht geschrieben.
Ansonsten fällt mir wieder Wackelpudding ein.
Zum Bild : "März 2022: Zivilisten passieren einen Fluss nahe Kiew. Die dazugehörige Brücke wurde gesprengt."
Videos und Bilder von zerstörten Brücken und dazu Menschen, die versuchen, unter großen Schwierigkeiten dennoch einen Fluss zu überqueren, werden häufig gezeigt.
Fast nie wird dabei erwähnt, wer die Brücken gesprengt hat.
Nein, ob wir an der Seite der Ukraine stehen, müssen Sie die Menschen schon selber entscheiden lassen. Ich stehe nicht BEDINGUNGSLOS an der Seite der Ukraine. Ich hätte da schon eine Bedingung: Alle rechtsextremen Kämpfer entwaffnen , die Nationalgarde verbieten und die Kriegverbrechen im Donbas strafrechtlich verfolgen.
Und nein, ich stehe auch nicht an der Seite des Ultranationalisten W. Putin. Ich will nur eines: Das der Krieg durch kluge Diplomatie sofort beendet wird. Aber ich sehe derzeit niemanden, der bzw. die das so pragmatisch wie möglich erreichen können.
Sie haben Ihre verkommenheit hier schon zur genüge manifes-tiert,
angesichts eines viele leben bedrohenden gewalt-akt putins,
sorgen Sie sich um die gefahren für eventuelle hilfe-leister...
hemmungs-los ist, wenn jemand mit waffen-gewalt jemand zwingen will,
Ihm zu willen zu sein. putin hat es ja nicht bei verführerischen reden belassen.
wirtschaftliche ent-machtung eines angriffs-staates bleibt unterhalb einer
militär. kriegs-erklärung.
"erbärmlich" und erbarmungs-los sind Ihre hinweise auf "härten", die uns treffen,
im vergleich zur todes-angst, die durch putinschen terrorismus ausgelöst,
menschen in der ukraine nur durch flucht entgehen können....
Der Satz "Heute stehen wir an der Seite der Ukraine, bedingungslos." mag für Sie wie Schröders Ansage nach 9/11 in Richtung großem Bruder klingen, aber da gehen Ihre Assoziationen ein wenig mit Ihnen durch, finde ich.
Varoufakis trommelt doch nicht für den Krieg, für die Hochrüstung der Ukraine oder gar einen NATO-Einsatz. Ich lese den Satz eher wie "Unsere Gedanken sind in diesen Tagen bei der ukrainischen Bevölkerung, die unter diesem schrecklichen Krieg leiden muss." Und daran hätten Sie dann auch nichts auszusetzen, oder? Übrigens sollte man mitbedenken, dass Südländer - oder eigentlich fast alle auf der Welt - gerne eine pathetischere Sprache als wir Deutschen benutzen.
Ich halte Sprache generell für problematisch. Sie ist nicht exakt und kann immer missverstanden werden. Wir müssen uns also irgendwie durchwursteln.
Wenn Lawrow ungefragt(!) feststellt, es sei nicht geplant das Baltikum anzugreifen, läutet bei mir alles Sturm.
darf ich erinnern?
in unseren schönen show-room, besser: unseren "vorstellungs-raum"
ist ein bisher un-vorstellbarer krieg in europa eingedrungen.
die vorher geträumte, angenehme zukunft: ist un-angenehm gestört worden...
und diese störung nimmt immer monströsere dimensionen an
Sehr geehrter Herr Kolobock,
es freut mich, wenn es mir gelingt, Sie zu Antworten zu motivieren. Allerdings muss ich einschränkend betonen, dass die intelektuelle Herausforderung durch Ihre Posts für mich eher rudimentär ist.
Von daher: wenn Sie weiteren Austausch mit mir wollen, darf es inhaltlich gerne etwas mehr Substanz sein.
Andernfalls empfehle ich Ihnen ein Ihnen angemessenes Forum mit entsprechenden Schreibern.
Mit Schreibern meine ich keine Schreibinstrumente, sondern Personen - aus Fleisch und Blut.
Wenn Ihnen derart wenig einfällt: an wem liegt das wohl???
Die richtige Antwort wird leider nicht prämiert. Noch nicht mal mit Wackelpudding. Nägel und Hammer setze ich bei Ihnen voraus ...
Sind Sie Spezialist für Wetter- und Klimafragen?
Und das hier ist Ihr persönlicher Sack Reis, der gerade umgefallen ist?
Varoufakis hat ja recht, ein Angriffskrieg als Mittel der Machtpolitik ist verwerflich, unmenschlich wie jeder Krieg. Nur zeigt er mit diesem Vorwort zu seinem ansonsten durchaus zustimmungsfähigen Beitrag und Bemerkungen wie „bedingungslos“, wie sehr er selbst sich schon hiesiger Kriegslogik beugen muß, er kann erst Einwände bringen, wenn er bekannt hat, daß Putin ein Unhold ist. Die menschenverachtenden Praktiken unseres politischen Establishments, die die Untaten Putins in den Schatten stellen, werden nur von den Linken, zu denen ich Varoufakis immer noch zählen möchte, ohne die vielfache Kritik an ihm wegwischen zu wollen, zur Sprache gebracht. Das erst, die Mitverantwortung des Westen (und hier darf nicht die fatale Rolle ukrainischer Politiker vernachlässigt werden, das Volk mag Opfer sein, diese Politiker sind auch Täter) für das Schlamassel, legitimiert, Putin scharf zu kritisieren und ein Nachgeben seinerseits zu fordern, eine komplementäre Deeskalation.
in meinen ohren war wieder das bimmeln Ihrer narren-kappe zu hören.
bin ich jetzt ein stalker ?
Nö ! ich stoß mich nur an Ihrer behaupteten "fatalität" (schicksal, bestimmung?)
der rolle der opfer, an der tat-kräftigen krieg-führung putins.
da klingt was nach, was mich verstimmt...
Dieser Krieg hätte verhindert werden können und müssen, mit etwas weniger Doppelmoral von Seiten der Nato her. Jetzt ist die Büchse der Pandora geöffnet und mir wird flau im Magen, wenn ich mir überlege, wo das hinführt. Und natürlich fällt uns Deutschen gerade, die nie wirklich aufgearbeitete Geschichte zweier Weltkriege und des Holocaust auf die Füße. Vor etwas mehr als 25 Jahren hat die Wehrmachtsaustellung noch einen Skandal ausgelöst und heute stehen da plötzlich wieder lauter "Solidaritätsheld*innen" und glauben sie stünden auf der "gerechten" Seite.
ja genau sie haben richtig gelesen, großer kapitalistischer bruder. keine bange- ein teil der ukrainer wird schon begreifen, was die nato ist und antreibt und getan hat. nicht alle haben das kleinkindniveau der hiesigen.
Sie sagen es, es dürften hier einige Bezahlte sein. Ich denke aber in größeren Foren wie ZON ist das schlimmer, da betreibt ja schon das Medium Propaganda.
Dieses Gefühl habe ich auch. Um schon gehört zu werden, muss man einleiten: ich verurteile Putin, den Angriff vollumfänglich...
Bei mir läuten alle Glocken, wenns um den bösen Putin geht.
Man kann schon geteilter Meinung sein, was den Anfang betrifft. Mir macht Hoffnung, was gelse schreibt, nämlich dass die anderen nun wissen, was den Wertwesten antreibt und für Blockbildung sorgen. Ich hoffe allerdings das alle Parteien merken, Aufrüstung bringt es nicht, weil alle anderen ja auch aufrüsten. Man könnte sich dann wieder dem Frieden widmen.
"Yanis Varoufakis hat die Frage um den Status der Grimm in seiner Überlegung vergessen."
Ingrimm? Gebrüder Krim? Wahrscheinlich "Autokorrektur"... ;)
Was wird denn generell an Varoufakis von Linken viel kritisiert? Da bin ich wohl nicht auf dem aktuellen Stand.
--> ein teil der ukrainer wird schon begreifen, was die nato ist und getan hat. <--
Ich verstehe immer noch kein Wort, soll das irgendwie eine Begründung für den Überfall auf einen Nachbarstaat sein ?
Soll das eine Begründung für Millionen Flüchtlinge, zerbombte Städte und tausende Todesopfer sein sein ???
Die Nato ist schuld ?????
Ich lasse das einfach so stehen.
Was das Problematische der Sprache betrifft, stimme ich HIER gerne zu, aber nicht generell. 'Generell' ist aus dem Vokabular der Vereinfacher. Es befindet sich in Gesellschaft von 'wir', 'wir alle', 'immer', 'niemals' ... Umsomehr, als dass Sie in dieser Angelegenheit Ihr eigener Kronzeuge sind.
Sie dürfen einseitige Parteinahme gerne weiter für sich in Anspruch nehmen. Ich halte mich lieber bei Jenen auf, die a l l e n unmittelbar und mittelbar Beteiligten eine Verantwortung geben, nicht nur den bösen Russen. Wenn sich schon deutsche Integrationsbeauftrage schützend vor Deutschrussen stellen müssen, ist fast alles gesagt. Wieviele Schritte sind es noch zum Faschismus 2.0?
Die Forderung nach bedingungsloser Solidarität mit einem Land wie der Ukraine, die ihre Bewohner verheizt, ist für mich an Torheit schwer zu toppen.
Mir zeigt dieser Krieg und der dahinter schlummernde Konflikt: in jedem Land gibt es Sieger und Verlierer. Die 'Verlierer' sind tendenziell eher auf Seiten der Empathie und Erkenntnis zu finden. Es sind die Habenichtse.
Für die 'Sieger' muss es wohl bitter sein, auf der angeblich richtigen Seite zu stehen - und dabei blöd auszusehen. Keiner da, der applaudiert.
Zuviel im Generellen unterwegs, dass Sie das Konkrete nicht sehen?
Kein Wunder, wenn Sie die Posts nicht lesen, in denen die Kritik formuliert ist, sondern nur Ihre Pavlov'schen Reflexe bedienen.
Jetzt kriegen Sie sich mal wieder ein!
Offenbar haben Sie von mir noch keine Kommentare gelesen zum Ukraine-Krieg, sonst dürfte Ihnen klar sein, dass Sie sich hier auf den Falschen einschießen.
Ich habe gefragt, was viele Linke GENERELL (schön, nicht...?) an Varoufakis kritisieren, nicht nur in Bezug auf diesen Artikel.
Im Übrigen ist es schon richtig, dass V. das wohl so formuliert hat in seiner Einleitung, weil er einiges an Kreide fressen muss, um vielleicht überhaupt Gehör zu finden im Mainstream. Das ist immer ein schmaler Grat, aber ich finde es sehr wichtig zu versuchen, die Masse der Menschen zu erreichen.
Es hilft nichts, wenn wir hier in unserer Echokammer an der perfektesten aller Haltungen feilen. Wir brauchen einen wohlmeinenden linken Populismus, der anschlussfähig ist an einige Positionen der Mehrheits-gesellschaft.
Ein kurzer Gruß an die Moderation:
wer es toleriert, dass ein Kommunarde mit einem NS-Verbrecher in einen Zusammenhang gestellt wird (bar.by und Barbie) ist aus dem gleichen Holz geschnitzt wie der Verbreiter toxischen Gedankengutes.
Das hat ein Nachspiel.
Versprochen.
Der Krieg war bei konkurrierenden 195 Nationen, um Rohstoffe und Energie nicht unvorstellbar, sondern eine reale Option.
Das unvorstellbare ist eher, dass man aus unserem show-room nicht darauf Antworten kann, wie man es gerne möchte und diese Befangenheit als Störung nimmt monströse Dimensionen an.
Die Zukunft kann man sich mit den neuen gegenwärtigen Istzuständen dann auch schön träumen. Wer weiß vielleicht ist dieser neue Traum besser, wie das alt gewohnte.
Doch dann gibt es wieder die Störung aus dem Bewusstsein, was nicht so weit im wachsen wollen vorangeschritten ist in der Zeit und dem inhaltlichen verstehen der neuen Wirklichkeit akzeptieren kann und so den Bessertraum in einen Alptraum verwandelt.
Ab hier kann man dann, wie an den Börsen, auf fallende, oder steigende Kurse für träumerische Zukünfte wetten und alles ist wie gehabt, wobei dann wieder 195 Nationen um Rohstoffe und Energie konkurrieren. Nach dem Krieg ist dann vor dem Krieg.
Geben die Linken hier im Blog wirklich so einen schlechten Eindruck auf Sie ab? Oder gab's inzwischen zufriedenstellendere Antworten? Leider fehlt mir einfach die Zeit, die hunderte von Kommentaren zu lesen.
Bin nur beim zufälligen Durchblättern bei Ihnen hängengeblieben wegen Ihrer furchteinflössenden Gestalt mit den vielen Hundeköpfen und dem erbärmlichen Geheul.
Aber wenn Ihr erster Eindruck richtig ist, steht's wirklich schlimm für die Linken.
Aber nein, es sind nicht 'die Linken', so ist das nicht. Es gibt vereinzelt eine gewisse Beratungsresistenz, die zu überwinden gar schmerzlich für alle Beteiligten ist. Hier ganz gut beschrieben.
Leider habe ich auch nur diese Woche Zeit, wollte mich mal einlesen, war sehr lehrreich,
https://taz.de/Linke-und-der-Ukrainekrieg/!5834130/
Quatsch Beratungsresistenz, Realitätsresistenz habe ich gemeint
Varoufakis hat hier in Der Freitag geschrieben. Das hat mit dem von Ihnen benutzten mainstream nicht allzuviel zu tun.
Oder ist für Sie Der Freitag das Gleiche wie Die Welt, FAZ, FR, Die ZEIT, Spiegel?
Vive la difference.
Und den ersten Schritt vor dem zweiten machen. Sonst fallen Sie über Ihre Füße.
„Ich verstehe auch nicht, was man Varoufakis vorhält oder warum man von ihm enttäuscht ist, @Bartleby.“
Nun - ich will mal versuchen Ihnen MEINE Abneigung gegen den Mann zu erklären: Ich mag seine Halbherzigkeit nicht.
2015, als von Frau Merkel, Wolfgang Schäuble, Mario Draghi und dem Volksverräter Alexis Tsipras die skandalös/skrupellose Strangulierung Griechenlands zur Rettung europäischer Banken organisiert wurde, hat Yanis Varoufakis Herrn Schäuble und Herrn Draghi die Steilvorlage für ihre Griechenlanderpressung quasi auf dem silbernen Tablett geliefert.
Wolfgang Schäuble verursachte in Griechenland in konzertierter Aktion mit Mario Draghi mithilfe seiner öffentlichen Grexit-Fantasien einen Bank Run, während der Euro-Banker der griechischen Regierung das Geld verknappte.
Die Syriza-Regierung musste Kapitalverkehrskontrollen einführen, das Bargeld wurde knapp, durch Europa gingen Bilder von immer längeren Schlangen vor den Geldautomaten.
Die Erpressung durch Herrn Schäuble war nur möglich, weil sich der saubere Yanis Varoufakis zu weit aus dem Fenster gelehnt und bei jeder passenden und unpassenden Gelegenheit verkündet hatte, dass die neugewählte Syriza-Regierung, der er selbst zu diesem Zeitpunkt als Finanzminister angehörte, einen Grexit auf gar keinen Fall anstrebe.
Klug wäre gewesen, die SYRIZA-Regierung hätte für Griechenlands Verbleiben in der EU-Zone von vorneherein Bedingungen formuliert, die Austeritätspolitik "zu vermenschlichen" und sich die Möglichkeit des Ausscheidens nicht als Niederlage, sondern als Ergebnis ihres engagierten Einsatzes für mehr Menschlichkeit und Bürgernähe offengehalten. Stattdessen haben Alexis Tsipras und Yanis Varoufakis einen Grexit dilettantisch von vorneherein regelrecht aufdringlich immer wieder ausgeschlossen und sich damit erpressbar gemacht.
Sie hätten den sogenannten Grexit zu ihrem Trumpf machen und die devoten Vasallen des Großkapitals an deren eigenen Argumenten ersticken lassen sollen. Wenn das Horrorszenario wirklich ein Horrorszenario wäre, dann würden Merkel/Schäuble & Co es ebenso fürchten, wie sie uns damit verängstigen wollten. – So aber haben die neoliberalen Despoten der EU, der Troika und des IWF die SYRIZA-Regierung damit erstickt und mit ihr werden es die griechischen Bürgerinnen und Bürger. – Welch geniale Leistung!
…
w.endemann findet folgendes zu dem Mann erwähnenswert: „Die menschenverachtenden Praktiken unseres politischen Establishments, die die Untaten Putins in den Schatten stellen, werden nur von den Linken, zu denen ich Varoufakis immer noch zählen möchte, ohne die vielfache Kritik an ihm wegwischen zu wollen, zur Sprache gebracht.“
O-Ton Yanis Varoufakis: „Wladimir Putin ist ein Kriegsverbrecher, dessen Feldzug in dieselbe Kategorie fällt wie der Einmarsch Hitlers und Stalins in Polen oder der Einmarsch der USA in den Irak 2003. Kein Wenn und Aber.“
Klingt gut – nicht wahr?! Leider lässt er amnestisch den dreckigen, völkerrechtswidrigen NATO-Überall unter maßgeblicher deutscher Beteiligung auf Jugoslawien 1999 unerwähnt.
„Die Nato zerstörte oder beschädigte 60 Brücken, 110 Krankenhäuser, 480 Schulobjekte, 365 Klöster, das Fernsehzentren, die Strom- und Wasserversorgung, 121 Industriebetriebe. 2500 Menschen fanden den Tod. Als besonders zynisches Kriegsverbrechen gilt bis heute neben dem Einsatz von über 30.000 Urangeschossen an über 80 Orten die vorsätzliche Bombardierung der großen Chemiezentren in Pančevo, Novi Sad und Bor. Am 4. April 1999, zwölf Tage nach Beginn der Luftschläge, trafen zum ersten Mal Raketen die Raffinerie von Pančevo…“
Siehe: Der ungesühnte Chemiekrieg gegen Serbien: Wer verurteilt endlich die Nato?
Zudem ließ er die Syrienzerstörung durch 120 Nationen der vielbeschworenen Völkergemeinschaft ebenfalls unerwähnt. Und letztlich auch den 20-jährigen Afghanistan-Krieg.
Auch Deutschland hat tote Afghanen zu verantworten. Die mit Abstand größte Zahl von Opfern durch einen Einsatz der ISAF war Folge einer Bombardierung durch US-Flugzeuge am 4. September 2009, die von Deutschen angefordert worden war. Der heutige Brigadegeneral und damalige Oberst der Bundeswehr Georg Klein war Befehlshaber dieses Luftangriffs bei Kunduz. Nach NATO-Einschätzung wurden dabei bis zu 142 Menschen, darunter auch Kinder, getötet oder verletzt.
In der Vollmondnacht vom 3. auf den 4. September 2009 ist viel Leben auf dieser Furt, Leben, das um Punkt 1.50 Uhr Ortszeit, 23.20 Uhr deutscher Zeit, jäh endet.
Auf Befehl des deutschen Obersts Georg Klein werfen F-15-Kampfjets zwei 500-Pfund-Bomben Typ GBU-38 ab, die Bomben zerstören zwei von Taliban-Kämpfern entführte Tank-laster, deren Räder sich festgefressen haben beim Versuch, den Fluss zu queren. Es sterben viele Menschen, auch solche, die nur gekommen waren, den Sprit zu stehlen. Und es stirbt in dieser Nacht die irrige Hoffnung, Deutschland könne in den Krieg ziehen, ohne sich dabei die Finger schmutzig zu machen.
…
Doch unsere schrille Außenministerin liest Russland dieser Tage die Leviten:
Vor ein paar Tagen kam in einer U-Bahn-Station in Kiew ein kleines Mädchen zur Welt. Ich habe gehört, es heißt Mia. Ihre Familie musste Schutz suchen – wie Millionen anderer Menschen überall in der Ukraine. Schutz vor Bomben und Raketen, vor Panzern und Granaten. Sie leben in Angst, sie leben in Schmerz. Sie sind gezwungen, sich von ihren Liebsten zu trennen. Weil Russland einen Angriffskrieg gegen die Ukraine begonnen hat.
So beginnt die deutsche Außenministerin Annalena Baerbock ihre von der deutschen Presse als "emotional" bewertete Rede vor der Vollversammlung der Vereinten Nationen.
So beginnt die deutsche Außenministerin Annalena Baerbock ihre von der deutschen Presse als "emotional" laudatierten Rede vor der Vollversammlung der Vereinten Nationen.
Sie hätte natürlich auch damit beginnen können, dass eine kleine Mariam in Sanaa unter dem Hagel saudi-arabischer Bomben zur Welt kommt – Bomben, die Deutschland geliefert hat.
Oder dass eine kleine Mira in Nordsyrien vom Nato-Land Türkei (ebenfalls mit deutschen Waffen) bedroht wird.
…
Und ja: „In Zeiten der großen Geschwätzigkeit sehe ich für die Verbreitung eines solchen Text keine sachliche Veranlassung.
Quatsch Beratungsresistenz, Realitätsresistenz habe ich gemeint
Danke - Ihren taz-Artikel lese ich morgen. Heute ist einfach schon zu spät.
Bei der "taz" hatte ich mich vor Jahren schon mal eingelesen - leider Test nicht bestanden.
Und was lesen Sie sonst so - FAZ, Welt, NZZ?
Beraten lassen die sich aber auch nicht gern. (Also incl. mir.)
.. gerne NZZ
Ich habe ihren sehr detaillierten Beitrag ganz gelesen und muß ihnen zustimmen. Sie haben sich von der NATO-Kriegspropaganda nicht weichklopfen lassen.....Respekt!
Mich kotzt am meisten diese gefühlsduselige Doppelmoral des Westen an. Um gehört zu werden mußt du wie V. sagen "Ich verurteile den völkerrechtswidrigen Amgriffskrieg Putins. Putin ist ein Kriegsverbrecher."
Warum genügt es nicht zu sagen, ich bin gegen Krieg als Mittel der Politik?
Ich werde nur noch Leute ernst nehmen die sagen:
"Ich verurteile die völkerrechtswidrigen Angriffskriege der NATO und der USA. Die Verantwortlichen dieser Kriege müssen vor ein internationales Tribunal gestellt werden"
Das akzeptiere ich, Sie haben das ja wirklich akribisch begründet.
Ich habe bei der Griechenland-Krise immer Tsipras als das Hauptproblem empfunden. Varoufakis konnte ja als sein Minister nicht tun und lassen, was wer wollte. Von der Bewertung der Verhandlungstaktik her gebe ich Ihnen aber völlig Recht.
In diesem Aufsatz hier hat er ja kein Geschichtsreferat gehalten, sondern ein paar besondere "Low-Lights" der Menschheitsgeschichte der letzten 100 Jahre erwähnt - immerhin auch den US-Krieg gegen den Irak.
Der Kern seines Aufrufs ist es ja, eine Verhandlungslösung anzustreben, weil alles andere eine noch größere Katastrophe wäre. Das sehe ich genau so.
Nun denn, Varoufakis und Sie werden wohl keine Freunde mehr. Aber in der Sache bzgl. der schnellstmöglichen Beendigung des Krieges sind Sie vermutlich gar nicht weit voneinander entfernt. Und ich finde, wir mehr oder weniger Linken sind zahlenmäßig schon viel zu klein. Daher sollte man sich wenn irgendwie möglich verständigen auf eine gemeinsame Stoßrichtung.
>>Daraus ergibt sich die Frage: Was können wir hier für einen soliden Frieden tun?<<
Frieden wäre immer gut, aber es ergibt sich vor allem auch die Frage: Warum erzählen Varoufakis, Gysi usw. einen derartigen Quark??
Das Hausblatt der neogrünen, die und ihre Stiftung sind schon 2004 mit dem PNAC ( Project For The New American Century ) ins Bett gestiegen und der Autor ist selbstverständlich über jeden Zweifel an seiner Unparteilichkeit erhaben.
https://www.heise.de/tp/features/Die-Gruenen-Parteiferne-Anstiftung-3370415.html
https://www.nachdenkseiten.de/?p=54983
https://us.boell.org/en/transatlantic-media-fellowships-0
Gut geschrieben, Bartleby.
Allein Ihr "Doch-zunächst-Satz": Er verrät nicht, ob er wirklich nur als reine Aussage daherkommen will; in ihm steckte auch ein Imperativ, eine Frage.
Immer hält er uns an: nachzudenken, wahrzunehmen, achtsam, wo immer jedeR einzelne steht, Haltung zeigend zu tun bzw. zu unterlassen. Dabei die Folgen präventiv wägend.
Danke dafür.
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Nachdenkenswerte Fragen
https://www.warumverlag.de/
Hinweis: Das +3 Magazin Nummer 84 beinhaltet u.a.
"Wie wird Energie sauber und bezahlbar"
(Auch über den Verlag gedruckt beziehbar; nur für Portokosten)
Früher: Wissen ist Macht.
Heute: Wissensvermittlung ist Macht.
Bei einem gedeih-lichen Umgang könn(t)en wir alle von einander dazulernen.
Yo, wobei die Einschätzung je nach Blickwinkel stark differiert, neo-liberal in der Schweiz und grün-konservativ in Österreich, je mehr man sich dann diesem seltsamen ‚Redaktionsnetzwerk Deutschland‘ nähert, umso konservativer ist die Sicht. Der NDR platziert bei erz-konservativ.
Nun gut, ist womöglich auch ein wenig Selbstzweck dabei. Ansonsten kann ich mit dem hier genannten Cem Özdemir immer gut, über Verbindungen zu PNAC hatte ich schon mal gehört, aber das war lange her und PNAC gibt es nicht mehr.
LibMod lese ich jetzt zum ersten Mal, das sagt mir erst mal nichts, wobei Stephen Kinnock als Unterzeichner in der Tat nicht gut klingt.
Ich arbeite daran.
Herr Varoufakis hat mit einigen Punkten weitestgehend recht. Nicht ganz falsch ist jedenfalls seine EInschätzung zu den nun gebotenen Handlungsschritten. Diese sollten nämlich weniger an unserer moralischen Selbstgefälligkeit oder einer überwiegend von Symbolismus gekennzeichneten Solidarisierung mit den Opfern des Krieges orientiert sein, sondern sich vor allem danach richten, was unser aller Ziel sein sollte: die schnellstmögliche Beendigung des Angriffskrieges gegen die Ukraine.
Daher gilt es zu diskutieren, ob zum Beispiel unsere Handelssanktionen dieses Ziel überhaupt erreichen können. Wenn wir wüssten, dass das Leid der Ukrainer dadurch beendet würde, dass wir ein Handelsembargo gegen Russlands Gas und Öl beschließen, würde dafür sicherlich die Mehrheit der Deutschen auch höhere Heiz- und Spritkosten in Kauf nehmen. Wir müssen uns jedoch eingestehen, dass die Wahrscheinlichkeit höher ist, dass sowohl die deutsche als auch die russische Bevölkerung durch die Sanktionen stark betroffen sein werden, Putin seine Landsleute jedoch eher verhungern lassen würde, als sich die Blöße zu geben, seine Truppen einfach zurückzuziehen. Dazu kommt, dass die Sanktionen ihm eine Möglichkeit geben, seine Bevölkerung gegen den Westen einzuschwören, der für das wirtschaftliche Desaster verantwortlich gemacht werden wird. Vielmehr müssen wir also zielorientierter mit stetigem Blick auf eine realistische Beendigung des Krieges agieren.
Es bedarf also vermutlich auch eines gewissen Entgegenkommens unsererseits, wenngleich uns dies noch so schwerfallen mag und obwohl eine diplomatische Lösung ob der Brutalität Putins noch so unwahrscheinlich wirkt. Er wird aber nunmal nicht von der Invasion ablassen,wenn er diesen Schritt nicht als Erfolg verkaufen kann; nicht nur seinem Volk, sondern vermutlich auch seinem narzisstischen Ego.
Auch dass die Doppelmoral aus unserem Handeln verschwinden muss, wie Varoufakis sagt, ist nicht zu vernachlässigen. Es gliche jedoch dem Eingeständnis eigener Fehler, weshalb es uns besonders schwerfällt. Es heißt auch, nicht mehr nur getrieben vom stärkeren Gefühl eigener Betroffenheit aufgrund der Nähe des Krieges zu handeln. Das ist nämlich selbstgefällig und unglaubwürdig, da nicht im Ansatz so entschieden reagiert wird, wenn andere Länder Menschenrechtsverstöße begehen oder Angriffskriege führen, wie ein Blick in den Nahen Osten verrät, bei dem wir uns viel anteilnahmsloser benehmen.
Derartige Selbstgerechtigkeit gilt auch für den Umgang mit Flüchtlingen: Dieser ist gewissermaßen scheinheilig, wo es doch ebenjene Ostgrenze Polens war, an der vor wenigen Monaten noch alles dafür getan wurde, um Iraker und Syrer an der Einreise in die EU zu hindern, egal ob sie denn verhungern oder erfrieren würden. Der nun aufflammenden Humanitarismus gegenüber den Ukrainern ist zwar ethisch absolut geboten, die doppelzüngige Unterscheidung von Flüchtlingen ist jedoch anhand des im Grundgesetz festgelegten Menschenbildes nur schwer zu erklären.
Varoufakis hat hier in Der Freitag geschrieben.
Ich weiss nicht, ob die Erfahrung relevant ist, sage es aber einfach mal: Ich habe bislang hier noch keinen Gesslerhut gegrüsst, wg. grundsätzlicher Allergie dagegen, wurde aber weder gesperrt noch wurden Kommentare von mir gelöscht.
Die heißen jetzt Foreign Policy Initiative - alter Wein in neuen Schläuchen und die neogrünen sind inzwischen die schlimmsten Kreigshetzer in der deutschen Politiklandschaft.
ja !
was wissend macht, sollte breit gefördert werden.
nicht nur politische macht sollte auf "die vielen" verteilt werden,
sondern (möglichst voraus-eilend?) auch das wissen um macht
und deren aus-wirkungen auf un-wissende, dumm- gehaltene.
- erweiterte angebote auf dem info-markt sollten bekannt und geschätzt werden
(mein tip: tv-dokus auf phoenix, arte und anderen in media-theken nutzen!
sag ich als bar-hocker und info-junkie)
und: die aufnahme-lethargie überwinden, sich konfrontieren mit den perspektiven anderer....
auch wenns sehr weh-tut ! meine härteste prüfung: putin am tisch mit areroflotten damen,
die welt-lage aus seiner sicht kommentierend ! gabs im russ. staat-tv,
deutsch-untertitelt auf RT, bevor es abgeschaltet wurde.
eine dummheit, besonders zum gegebenen moment...
Tja, die Rolle der Nato müssen Sie wohl stehen lassen. Der Jemen mit seinen zerbombten Städten und Todesopfern scheint Sie aber weniger aufzuregen. Und schon gar nicht der Faschismus in der Ukraine, der ja der kleine Bruder des Kapitalismus ist. Der Präsident ist Jude, aha- Juden wurden ja auch nicht missbraucht und haben auch nicht mitgemacht (Hannah Arendt).
?
ach, kriegen Sie sich ein ! lassen Sie luft ab, pumpen Sie sich nicht bis zum platzen !
so wichtig und böse wie herr barbie, "der schlächter von lyon" sind Sie nicht !
der machte auch nicht soo große worte wie Sie, hat sich nicht an worten berauscht,
sondern an seiner macht, zu morden...
Sie erscheinen mir hier eher einem zierlichen püppchen verwandt,
"aus exklusiver massen-produktion", das durch durch blendende kostümierung
aufmerksam macht....
https://taz.de/Linke-und-der-Ukrainekrieg/!5834130/
s.o.
... zumindest fehlt eine partei-interne Diskussion, mit der Joschka Fischer mal heftig zu kämpfen hatte. Man könnte fast fürchten, gib der Partei Windräder und alles ist gut.
Ihre Art des Verteilens von Komplimenten ist einzigartig.
Je nach Blickwinkel: leider - oder Gott sei Dank.
Die Verwandte der sich Sprachberauschenden Barbiepuppe und Nachfahre von
https://de.wikipedia.org/wiki/Tom_Sharpe.
Lieben Dank für die Blumen. Dann brauche ich mir heute selbst keine mehr zu kaufen ...
Sie zeigen mir zum wiederholten Male, dass Sie kein vor-schneller Futterverwerter sind, sondern Fragmente auch hängenbleiben. Das berührt und versöhnt mit Anderem. Verbundenheit ist wichtig. In diesen Tagen besonders.
Der 'Doch-zunächst'-Satz war im Übrigen als Aufforderung an uns alle gemeint. Üblicherweise neige ich nicht zu Befehlen.
Abtreten!
°.°
Das Bild mit dem Gesslerhut lasse ich auf mich wirken.
Gut, dass ich den Klassiker gelesen habe, der diese fragliche Szene enthält. Bei 'Die Räuber' wäre das anders gewesen. Aber das soll uns hier nicht weiter beschäftigen ...
Zustimmung! Die Rolle von Varoufakis als griechischer Finanzminister war suspekt, der Mann wird entweder völlig überschätzt & er war als sog. Wirtschafts- & Finanzexperte hoffnungslos überfordert oder sein angerichtetes Chaos war gewollt. Griechenland bleibt für unabsehbare Zeit überschuldet, ihre Regierung _ unabhängig der Parteienkonstellation _ für westliche Kräfte easy to handle. Damit bleibt kein Spielraum deren Forderungen abzulehnen, auch wenn sie griechische Interessen konterkarieren. Es scheint, die extrem hohe Verschuldung Griechenland hatte im Endeffekt diesen Zweck.
Ukraine-Krieg: Gauck, Röttgen, Merz & Konsorten suchen die Eskalation
Die ukrainische Führung versucht mit allen Mitteln, die NATO-Staaten in die Konfrontation mit Russland zu treiben. Oder wie anders ist zu erklären, dass der ukrainische Präsident vor ein paar Tagen Fake News über einen russischen Angriff auf die Reaktorblöcke des größten AKWs in Europa verbreitet hat. Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hatte bei einer Rede in der Nacht behauptet, russische Panzer beschössen die Reaktorblöcke.
Das hat offensichtlich Eindruck auf Friedrich Merz gemacht, denn auch der CDU- und CDU-Fraktions-Vorsitzende hat zwischenzeitlich über einen Kriegseintritt der NATO spekuliert, während die schrille Außenministerin Baerbock in Talkshows darüber räsonierte, wie polnische Kampfflugzeuge an die Ukraine geliefert werden könnten.
Währenddessen explodieren an Energiemärkten und Tankstellen die Preise und auch Lebensmittel und viele Rohstoffe werden aufgrund des Krieges und der gegen Russland verhängten Sanktionen immer teurer. Dies trifft nicht nur arme Menschen sehr hart, auch wer mit dem Auto weite Wege pendeln muss oder als Kleinunternehmer auf Fahrten mit dem LKW angewiesen ist, fürchtet jetzt um seine Existenz.
Doch Agitatoren in der Komfort-Zone wie Gauck, Röttgen, Merz & Konsorten, denen täglich luxuriös der Hintern gepampert wird, interessiert das in ihrer verdammten Selbstbezogenheit nicht. Politiker wie Norbert Röttgen fordern einen sofortigen Importstopp für russisches Öl und Gas.
Auch der einstige Bundespräsident Gauck meint: „Wir können auch einmal frieren für die Freiheit.“
Der local hero und angebliche Bürgerrechtler wie der evangelisch-lutherischer Pastor Joachim Gauck aus Rostock: Nun – er predigte den Bürgern als Bundespräsident bereits, dass sie sich der Staatsräson zu unterwerfen und sich an tote deutsche Soldaten infolge eines legitimen Kriegs als Ultima Ratio zu gewöhnen haben, und er berief sich dafür selbst noch auf den katholischen Papst. Die politische Clique übt soziale Kontrolle aus, schmückt ihre braven Mitglieder zur Belohnung mit Orden, ehrt Warlord und supranationales Angriffsbündnis mit dem Friedensnobelpreis. Die Posten erlangen nur die subalternen Vasallen. Sie sind Bestandteil eines hoch wirksamen Belohnungssystems des Establishments.
"Und dass es wieder deutsche Gefallene gibt, ist für unsere glücksüchtige Gesellschaft schwer zu ertragen." Der Reinhard-Mohn-Preis der Bertelsmann-Stiftung 2018 schmückte den Autor Gauck nicht nur, erbrachte ihm auch noch 200.000 EURO ein. Der deutsche Staat alimentiert ihn jährlich fürstlich: Ehrensold in Höhe von derzeit jährlich rund 250.000 Euro plus neun Büros im ersten Stock des Bundestagsgebäudes in der Berliner Dorotheenstraße 93, insgesamt 197 Quadratmeter. – Darunter tut es der Mann nicht.
Bei Maischberger wird Gaucks Selbstgefälligkeit wieder deutlich und stellt die deutsche Bevölkerung in die Pflicht, Einbußen hinzunehmen. „Wir können auch einmal frieren für die Freiheit und wir können auch einmal ein paar Jahre ertragen, dass wir weniger an Lebensglück und Lebensfreude haben“.
Die Clique der Komfort-Zone wie Gauck, Röttgen, Merz & Konsorten werden sich den Hintern nicht abfrieren.
…
Und während der Bellizist Joe Biden mit Unterstützung der schrillen deutschen Außenministerin Russland größtmöglich „ruinieren“ will und darum u,a. auf Rohöl-Importe aus diesem „Schurkenstaat“ verzichtet, poussiert er nun mit dem lange von den USA und Deutschland geächteten und sanktionierten Venezuela, wo man noch vor kurzem einen Regime-Change erzwingen wollte, um sich dort zu bedienen.
Varoufakis hat immerhin offen den Konflikt mit Schäuble und der Troika gesucht. Nachdem ihm sein eigener Ministerpräsident in den Rücken gefallen war, hat er folgerichtig hingeworfen. Ich finde es nicht fair, ihn so negativ zu beurteilen, weil er nicht genug Macht hatte, seine Vorstellungen durchzusetzen.
Die Konfrontation war schon beeindruckend, doch Varoufakis hatte nichts in der Hand, seine Vorstellungen waren nicht zu Ende gedacht. Unfair ist, die griechische Bevölkerung im Glauben zu wiegen, es gäbe einen realistischen Plan B!
Inhaltliche Ergänzung zu den Ausführungen unseres Autors liefert ADAM TOOZE:
Er sagt von sich, er habe sein ganzes Leben lang das russische Militär studiert. Aus diesem Wissen heraus plädiert auch er für einen Deal:
"Wir brauchen irgendeinen dreckigen Deal."
In seinem NEWSLETTER "Chartbook" erklärt der britische Wirtschaftshistoriker die "wirtschaftlichen, militärischen und geopolitischen Zusammenhänge des Ukraine-Kriegs.
"Er hilft Putins Pläne und Fehler zu verstehen, Selenskijs Gegenwehr, die Einmaligkeit und das enorme Risiko der Sanktionen - und was es braucht, um diesen Krieg zu beenden." (SZ v. 11.3.)
https://adamtooze.com/tag/chartbook/
Auch als Audio und auf Deutsch
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Adam J. Tooze is a British historian who is a professor at Columbia University and Director of the European Institute. Previously, he was Reader in Twentieth-Century History at the University of Cambridge and Gurnee Hart Fellow in History at Jesus College, Cambridge. After leaving Cambridge in 2009, he was for six years professor at Yale University as Professor of Modern German History and Director of the International Security Studies, succeeding Paul Kennedy.
Wikipedia
Tooze spricht klar aus: Die Einrichtung einer Flugverbotszone wäre eine Kriegserklärung der NATO. Eine Flugverbotszone ist ein Abschussgebiet.
Die erwähnten deutschen Politiker wissen offenbar nicht, wovon sie daherreden!!!
»"Er hilft Putins Pläne und Fehler zu verstehen, Selenskijs Gegenwehr, die Einmaligkeit und das enorme Risiko der Sanktionen - und was es braucht, um diesen Krieg zu beenden." (SZ v. 11.3.)«
Wissen sie, das ist nicht mein Fokus, und die SZ als seriöse Referenz ist ein Totalausfall. Bezeichnend auch hier ihr Aufmacher "Russland muss in irgendeiner Form behaupten können, dass es gewonnen habe".
O-Ton Yanis Varoufakis: „Dreierlei: Erstens einen sofortigen Waffenstillstand mit anschließendem Rückzug der russischen Truppen. Zweitens die Möglichkeit für Putin, eine solche Vereinbarung als eine Art Sieg darzustellen. Drittens…“
Die Beiden könnten voneinander abgeschrieben haben. Beide Aussagen sind Zeugnis „werte“westlicher Arroganz, die nicht zugeben kann, dass der „Werte“westen selbst diesen Ukraine-Krieg hochsignifikant mitverursacht hat.
Ohne die seit meiner Geburt (1942) betriebene pervers/hysterische Provokation Russlands durch die USA und seine Speichellecker von Verbündeten hätte es diesen Krieg vmtl. nicht gegeben.
Ohne die seit 1999 betriebenen bestialischen Massenabschlachtungen von Muslimen und deren gnadenlose Heimatvertreibung durch die USA und seine Speichellecker von Verbündeten hätte es diesen Krieg vmtl. nicht gegeben.
!!! Mein Fokus richtet sich daher mehr auf die USA und seine Speichellecker von Verbündeten, nicht darauf, „Putins Pläne und Fehler zu verstehen“. !!!
Ich erwarte und verlange von den pervertierten „werte“westlichen Politikern den bedingungslosen verbalen und militärischen Rückzug aus diesem Ukraine-Krieg.
Ich erwarte und verlange von den pervertierten „werte“westlichen Politikern in einem weiteren Schritt die Realisierung der Gorbatschow-Vision vom gemeinsamen europäischen Haus.
Wir erleben in der Zwischenzeit (nicht nur hier in Deutschland) Zustände, die sich vermutlich von denen des „Dritten Reichs“ kaum noch unterscheiden. Der politisch/mediale Komplex schwört sie Bevölkerung hemmungslos auf seine pervertierte Politik ein und betreibt Hexenjagd auf Putinversteher, wie sie sie gehässig nennen.
»Wir brauchen den Ölboykott – jetzt«
Der SPIEGEL-Scharfmacher Mathieu von Rohr stänkert – wie immer – zügellos: »Deutschland liefert Waffen an die Ukraine, aber das reicht nicht, um Putin zu stoppen. Die Bundesregierung sollte ihre schärfste ökonomische Waffe ziehen, auch wenn das nicht ohne Risiko ist.«
…
Und Christian Neef, ebenfalls vom SPIEGEL, weiß es ganz genau: »Mit seinem Angriffskrieg gegen die Ukraine hat der Kremlchef den Westen überrumpelt. Dabei hat er diese Eskalation seit 20 Jahren gesucht.«
Während jener 20 Jahre, die der bestialische „Werte“westen die Welt mit seinen Zerstörungen überzog und Angela Merkel Kanzlerin der Bundesrepublik Deutschland war, hat Putin „diese Eskalation“ gesucht – ja klar, und ihm 2015 gebieterisch den Stinkfinger gezeigt – zum ersten Mal. Mit Verlaub, dieser gefährliche Medien-Mann Christian Neef, hat nicht alle Tassen im Schrank und darf für das Propagandablatt mit dem Namen SPIEGEL sein lebensgefährliches Gift unzensiert weiterbreiten.
...
Ich habe dem SPIEGEL-Scharfmacher Mathieu von Rohr soeben eine Protest-E-Mail zugesandt.
--> Mein Fokus richtet sich daher ..... nicht darauf, „Putins Pläne und Fehler zu verstehen“
Da gibt es auch nichts zu verstehen.
Und da gibt es auch nichts zu relativieren.
Er soll einfach aufhören.
interessant
wie der erz-pazifist des forums die preise für den frieden in der ukraine
zum thema macht:
wer putins kriegerische un-taten mit nicht-kriegerischen mitteln/wirtschaftl.sanktionen
enden will, solle sich genauestens die daraus folgenden kosten für u n s ansehen !
flegels tenor: solcher art frieden zu schaffen: kommt u n s zu teuer zu stehen !!
sein fazit wäre demnach: UKRAINER, DIE WAFFEN NIEDER !
rettet euer leben, was dann kommt: HABT EUCH NICHT SO !
und w i r haben wieder bezahlbare wärme in der stube...
derartig-angeratenen pazifismus nenn ich mit flegels wort: VERKOMMEN !
"Ich habe dem SPIEGEL-Scharfmacher Mathieu von Rohr soeben eine Protest-E-Mail zugesandt."
Respekt, dass Sie sich da immer wieder die Mühe geben. Aber gab es da schon mal irgend eine Reaktion? Bei diesen Auftragsschreibern scheint mir das eher zwecklos.
Wenn Sie sich nächsten Winter den Arsch abfrieren wollen für den Pandorapapers-Millionär Selensky - bitte.
Zumeist kommt keine Antwort, aber es gab auch dieses
frieren - das will ich nicht !
schon gar nicht für ärmliche millionäre !
ich geh lieber mit erprobten IS-kämpfern zum hals-durchschneiden in die ukraine
helfe den milliardären um putin und werde "verdienter de-militarisierer, ent-nazifizierer"
der FREITAG-gemein-de.
Und auch dieses
Danke für den Einblick.
Diese Selbstbesoffenheit und dieses Eliteverständnis im Spiegel scheint ja von der Selbstetikettierung Augsteins her zu rühren: "Sturmgeschütz der Demokratie...". Ob die Redakteure wohl wissen, dass jenes Zitat des Blattgründers weiterging: "...mit verengten Sehschlitzen"?
Danke für Ihre Reaktion. Ja, auch bei mir war es so, dass sich als Student immer mit dem SPIEGEL des Rudolf Augstein unter dem Arm herumlief.
Beste Grüße und weiter so!
--> Mit seinem Angriffskrieg gegen die Ukraine hat der Kremlchef den Westen überrumpelt
Von welchem Angriffskrieg reden sie ?
Es gibt keinen Angriff vom Kreml gegen die Ukraine, hat nie einen gegeben. Hat Hr. Lawrov gerade gesagt, gestern in Istambul, und der muß es ja wohl wissen .
Stimmen sie mit zu, dass der über Alepp0 perfektionierte Zynismus hier noch überboten wurde ? Vielleicht hätten sie mal besser einen Protestbrief zum Kreml geschickt.
Ist das das Zukunftsmodell russischer Politik, ist das die Blaupause für Väterchen Russland als Hort der Eintracht und steter Quell friedlicher Koexistenz ?
Als Ideologe mag man ja der Meinung sein, Realität ist nur etwas für Spinner, aber hier geht es nicht mehr um 'defekte westliche Werte', das ist eine Pervertierung jeder Zivilisation.
https://www.bangkokpost.com/opinion/opinion/2271723/asean-responds-to-invasion-of-ukraine
ASEAN
„Wir fordern alle relevanten Parteien auf, maximale Zurückhaltung zu üben und sich nach Kräften zu bemühen, den Dialog über alle Kanäle, einschließlich diplomatischer Mittel, fortzusetzen, um die Situation einzudämmen, Spannungen zu deeskalieren und eine friedliche Lösung in Übereinstimmung mit den internationalen Gesetzen und der Charta der Vereinten Nationen und des Vertrages über Freundschaft und Zusammenarbeit (TAC) in Südostasien“, zu suchen, heißt es in der Erklärung.
Über die allgemein anerkannten Prinzipien hinaus bekräftigte ASEAN die des TAC, dem Russland im November 2004 beigetreten ist. Die TAC-Prinzipien fordern unter anderem Nichteinmischung, Achtung der nationalen Souveränität und Einsatz pazifistischer Mittel zur Beilegung von Konflikten.
In der Erklärung, in der Russland nicht erwähnt wurde, heißt es, die Asean glaube, dass es noch Raum für einen friedlichen Dialog gibt, um zu verhindern, dass die Situation außer Kontrolle gerät. „Damit Frieden, Sicherheit und harmonische Koexistenz herrschen können, liegt es in der Verantwortung aller Parteien, das Prinzip der gegenseitigen Achtung der Souveränität, territorialen Integrität und Gleichberechtigung aller Nationen aufrechtzuerhalten.“
Später in diesem Jahr werden Russlands Beziehungen zu ASEAN und der gesamten asiatisch-pazifischen Region international auf die Probe gestellt, wenn der russische Präsident Wladimir Putin an den ASEAN-bezogenen Gipfeltreffen in Phnom Penh und dem Asien-Pazifik-Wirtschaftstreffen in Bangkok teilnehmen wird November. Diese beiden großen Ereignisse werden über Russlands Rolle und Profil nach dem Ukraine-Debakel ein oder zwei Zeichen setzen. Es ist derzeit schwierig, eine Prognose abzugeben.
(google translate)
Schauen Sie mal, wann bereits und was mir zu Aleppo eigenfallen ist.
Damals wurden noch die guten völkerrechtswidrigen Bomben nach Maßgabe deutscher Zielkoordinaten auf Syrien abgeworfen, und heute ist der Norden Syriens durch gute Schurkenstaaten annektiert, gerade auch durch die Herren der Welt, den USA, Arm in Arm mit dem lokalen guten Schurken Recep Tayyip Erdoğan.
Wenn Sie es für nötig halten, Briefe an den Kreml zu schreiben, sollten Sie doch zumindest nicht die Erwartung haben, dass ich das tun sollte. Im Kindergarten lernt man schon, dass der Frömmste nicht in Frieden leben kann, wenn es dem (guten) bösen Nachbarn nicht gefällt.
Auch, wenn’s schwerfällt:
Die guten Schurken mit den guten Bomben haben in der Zwischenzeit eine veritable Verbrechens-Bilanz:»Failed States«, nahezu eine Million abgeschlachtete Muslime und zig-Millionen Ausgebombte und Vertriebene, Elendsflüchtlinge, denen u.a. die Festung Europa resp. EU noch die basalsten Hilfen verweigert. Und Tausende von ihnen im Mittelmehr ersaufen ließ – Eine wahrlich schöne Reputation, die im Übrigen auch die Ihre ist.
Und auch sie gab es, DIE DEUTSCHE MITTÄTERSCHAFT am völkerrechtswidrigen Angriffskrieg gegen den Irak 2003 unter der Regierung Schröder.
Ich kann (fast) jeden Ihrer Sätze nachvollziehen und inhaltlich zustimmen (außer den Millionen Muslimen, das würde ich stark relativieren wollen), dennoch:
Es trifft den Punkt nicht und das wissen sie auch.
Ich kann den Überfall Hiters auf die Ukraine 1941 nicht mit dem Überfall Stalins 1939 auf Finnland begründen, jedes für sich war ein Kriegsverbrechen und ist als solches zu benennen.
Und genau darum geht es hier, um nichts anderes. Und weder Stalin noch Hitler haben sich vor die Presse gesetzt und unglaübig gefragt: Krieg ? Welcher Krieg ?
Und dann auch noch ausgerechnet Sergej Lawrow, dem vielleicht noch eine gewisse Seriosität unterstellt werden konnte.
Wissen Sie, Ihre Bauchschmerzen, die sich offensichtlich unter dem Namen Sergej Lawrow zusammenfassen lassen, sind nicht mein Thema. Mein Thema ist die Pathogenese, die zu diesem russischen Ukraine-Überfall geführt hat. Die Pathogenese umfasst auch den hoch-signifikanten verursachenden Anteil des sogenannten „Werte“westens an dieser erneuten Katastrophe.
Mache Ihnen gerne Zugeständnisse was die Bezeichnung Muslime angeht, dass es Menschen waren jedenfalls, können Sie nicht bestreiten.
..yo, hab ich mit gedacht.
das eigentliche Problem ist nicht ihr Thema.
So einfach kann die Welt sein.
Weil nicht sein kann, was nicht sein darf.
..yo, hab ich mit gedacht.
das eigentliche Problem ist nicht ihr Thema.
So einfach kann die Welt sein.
Weil nicht sein kann, was nicht sein darf.
... obwohl, mehr Zustimmung als 'nicht mein Thema' war wohl nicht zu erwarten. Da bin ich mitunter zu optimistisch.
Je mehr ich über Varoufakis nachdenke desto mehr glaube ich er ist zu einem alles wissenden, besserwissenden Rechthaber mutiert.
Seit dem 24. Februar 2022 ist von einer Zeitenwende die Rede, so als sei sie wie ein Schicksalsschlag über uns gekommen. Tatsächlich jedoch hat sie sich langsam, schleichend vollzogen – wie bei einem Kranken, der allmählich dahinsiecht und dem Hilfe von allen Seiten verweigert wird. Die Entspannungspolitik, einst Hoffnungszeichen für eine bessere Welt, lag schon lange im Koma. Der russische Präsident Wladimir Putin hat sie jetzt endgültig zu Grabe getragen. Das Unheil begann vor mehr als 30 Jahren, also paradoxerweise zu einer Zeit, als schon einmal alle an eine Zeitenwende glaubten. Der Kalte Krieg schien nach 1989 zu Ende, und viele hofften, man könne mit dem Bau eines gemeinsamen Hauses Europa beginnen, in dem alle einen gleichberechtigten Platz haben. Die Voraussetzungen dafür schienen gut, denn sukzessive änderten sich die Machtverhältnisse in den Ländern des einen der sich bis dahin feindlich gegenüberstehenden Blöcke, des »sozialistischen Lagers«. Das galt in besonderem Maße für die Sowjetunion, die selbst ein Staatenbündnis war und sich in einem nicht unproblematischem, teils schmerzvollen Prozess auflöste. In Europa entstanden demokratische Staaten mit vielen Gemeinsamkeiten, nun galt es, zwischen ihnen ein gedeihliches Zusammenleben zu organisieren. Logisch wäre es damals gewesen, wenn sich auch das andere Bündnis, die NATO, aufgelöst hätte, denn anscheinend hatte es seine Daseinsberechtigung verloren. Dies aber war ein Trugschluss, was man leicht mit einem Blick auf die Entstehungsgeschichte der NATO belegen kann. Sie wurde 1949 gegründet, um den Machtzuwachs der Sowjetunion nach ihrem Sieg über den Hitlerfaschismus zu kompensieren. Die Westmächte USA, Großbritannien und Frankreich hatten gehofft, das faschistische Deutschland werde in einem Krieg gegen die UdSSR erfolgreich sein; deshalb hatten zum Beispiel Chamberlain und Daladier Hitlers Forderungen gegenüber der Tschechoslowakei erfüllt und später die USA und England so lange wie möglich gezögert, ehe sie 1944 die zweite Front gegen Deutschland eröffneten. Ihre Motive beschrieb in seinen Memoiren der amerikanische General Alfred Wedemeyer, der die strategische Konzeption der USA im Zweiten Weltkrieg ausgearbeitet hatte: »Nachdem die Sowjetunion und Deutschland – am 22. Juni 1941 – […] ihre traditionelle Rolle von Urfeinden übernommen hatten, war es meine oft ausgesprochene Überzeugung, dass die Westmächte sich so ruhig, wie die Situation es erlaubte, verhalten sollten, während die beiden Kolosse sich gegenseitig zermalmten. England und möglicherweise die Vereinigten Staaten konnten dann einschreiten und die historische Rolle ausüben, das Gleichgewicht der Kräfte wiederherzustellen, und damit die Vorherrschaft sowohl der Kommunisten wie der Faschisten in Europa verhindern.« Erst als die Rote Armee unaufhaltsam vorrückte, wurden die Westmächte aktiv, mussten aber dennoch zusehen, wie die Sowjetunion ihre Einflusszone bis weit nach Mitteleuropa ausdehnte. Der gerade abgewählte britische Premier Winston Churchill beklagte in einer Rede im US-amerikanischen Fulton 1946, »die Hauptstädte der alten Staaten Mittel- und Osteuropas Warschau, Berlin, Prag, Wien, Budapest, Belgrad, Bukarest und Sofia … und die Bevölkerung ringsum liegen alle im sowjetischen Wirkungskreis, so muss ich es nennen, und unterliegen, auf die eine oder andere Weise, nicht bloß sowjetischem Einfluss, sondern zu einem sehr hohen und in einigen Fällen zunehmendem Maße der Lenkung durch Moskau.« Er prägte damals den Begriff des »eisernen Vorhangs«, der amerikanische Präsident Harry S. Truman griff das auf und entwickelte 1947 die nach ihm benannte Doktrin der aktiven Beeinflussung der Entwicklung anderer Länder im Sinne der westlichen Vorstellungen. Dass sich dies vor allem gegen die Sowjetunion richtete, zeigten die von George F. Kennan publizierten Thesen »zur Eindämmung des sowjetischen Imperialismus«, die zu einer Leitlinie US-amerikanischer Außenpolitik wurden und bis heute – nun bezogen auf Russland – geblieben sind. Sie führten zur Schaffung der NATO und sind der Grund, dass das Bündnis auch nach Ende des kalten Krieges erhalten blieb. Zur Begründung dieses Konfrontationskurses mangelt es in den westlichen Konzepten nicht an hehren Worten von Freiheit und vom Selbstbestimmungsrecht der Völker. In der Praxis jedoch erwiesen sie sich in aller Regel als Instrumente schnöder Machtpolitik. Kriege wurden – so in Vietnam oder im Irak – um geopolitischer Vorteile willen vom Zaun gebrochen. Blutige Diktaturen – zum Beispiel in Lateinamerika, aber auch in Saudi-Arabien und anderswo – erhielten Unterstützung bei der Niederhaltung unzufriedener Volksmassen. Methoden des Wirtschaftskrieges wurden eingesetzt, um missliebige Entwicklungen zu verhindern – gegen Kuba, Chile, Iran, Syrien und mitunter sogar gegen Verbündete, wie die Vorgänge um Nord Stream 2 zeigten. Das nimmt den westlichen Absichtserklärungen jede Glaubwürdigkeit, und einzelne Länder – Gegner wie Verbündete – sehen darin einen Freibrief für ähnliches Handeln bei der Durchsetzung eigener Interessen. So jetzt auch Russland, was sein Vorgehen keineswegs rechtfertigt, die gegenwärtige antirussische Kampagne jedoch als Heuchelei entlarvt. Es hätte in den 1990er-Jahren die Chance gegeben, eine neue Sicherheitsarchitektur in Europa zu schaffen. Nicht Russland hat das damals verhindert, ganz im Gegenteil. Es war die NATO, die gemäß ihres Gründungsauftrags die Eindämmungspolitik fortsetzte und sogar forcierte. Begünstigt wurde diese Entwicklung durch einen antisowjetisch geprägten Nationalismus in den ehemaligen Mitgliedsstaaten des Warschauer Vertrages und später auch in früheren Sowjetrepubliken, den man aufgrund schlechter Erfahrungen dieser Länder mit der UdSSR durchaus verstehen kann, der aber von den USA in den Jahren des kalten Krieges auch systematisch gefördert worden war. Die Sender »Radio Free Europe« und »Radio Liberty« hatte man extra dazu geschaffen; sie trugen so ihren Teil zu nationalistischen Eruptionen sowohl in der zerfallenden Sowjetunion als auch bei der Auflösung Jugoslawiens bei. Er wurde auch später immer wieder befeuert, so zum Beispiel durch die Unterscheidung zwischen dem »alten« und einem neuen Europa, das US-Verteidigungsminister Donald Rumsfeld während des Irak-Krieges 2003 vornahm, an dem sich Deutschland und Frankreich nicht aktiv beteiligten, wohl aber fast alle osteuropäischen Länder, die sich in die »Koalition der Willigen« einreihten. Zielführend für eine Entspannungspolitik war solche Protektion militärischer Alliierter nicht, denn sie förderte deren Nationalismus, der stets die Gefahr der Konfrontation nach außen in sich birgt. 1999 wurden Polen, Tschechien und Ungarn in die NATO aufgenommen, 2004 die Slowakei, Bulgarin, Rumänien und Slowenien sowie als erste Ex-Sowjetrepubliken die drei baltischen Staaten Estland, Lettland und Litauen. 2009 folgten Albanien und Kroatien, 2017 Montenegro und 2020 Nordmazedonien. Seit 2018 ist neben Georgien und Bosnien-Herzegowina auch die Ukraine offizieller Beitrittskandidat der NATO. Standen deren Truppen 1989 an der Elbe, sind sie jetzt schon an der Narva, dem estnischen Grenzfluss zur russischen Exklave Kaliningrad, und wollten sich demnächst am Dnipro einrichten – nur 500 Kilometer von der russischen Landgrenze entfernt. Alle Versuche Russlands, eine solche Entwicklung durch Verhandlungen zu verhindern, scheiterten an dem erklärten Willen der NATO zur Expansion in Richtung Osten. Und in diesem Prozess des Scheiterns änderte sich die russische Sicht auf die einstige Entspannungspolitik. Sie wird von ihr seit einiger Zeit als eine Kette von Niederlagen empfunden, weshalb sie sich von ihr immer mehr lossagte und auf Methoden der Gewaltanwendung zurückgriff. Das zeigte sich im Georgien-Krieg, auch wenn dieser von Tiflis provoziert war, das zeigte sich bei der Annexion der Krim und der Unterstützung der Separatisten in der Ostukraine und jetzt besonders deutlich mit dem Angriff auf die Ukraine selbst. Der als außenpolitischer Vordenker Putins geltende Fjodor Lukjanow, Chefredakteur der Zeitschrift »Russia in Global Affairs«, sieht darin »die Ausübung klassischer Gewalt, die sich an einfachen, rohen, dafür aber klar verständlichen Prinzipien orientiert: Blut und Boden«. Dem stünde auf der anderen Seite eine moderne Methode zur Durchsetzung von Interessen und Einfluss gegenüber: »Sie wird durch eine Reihe von ideologischen, kommunikativen und wirtschaftlichen Instrumenten umgesetzt. Diese sind gleichzeitig wirksam und flexibel. Gemeinhin werden sie als >Werte< bezeichnet.« Die Anwendung dieser Methode, der Russland keinen echten Widerstand entgegensetzen konnte, habe zur heutigen Situation geführt und zur Moskauer Entscheidung, auf die Mittel »unmittelbarer bewaffneter Konfrontation« zurückzugreifen. Lukjanow mutmaßt, die russische Führung »war sich der Folgen wahrscheinlich bewusst oder strebte sie möglicherweise sogar bewusst an.« Sein Fazit: »Die Ukraine des Jahres 2022 ist die entscheidende Feuerprobe. Hier wird sich zeigen, welcher dieser Ansätze auch künftig erfolgreich sein wird.« Zu diesen objektiven Faktoren tritt ein subjektiver Aspekt, und der hat mit der Person Wladimir Putins zu tun. Der russische Präsident, geprägt von den Folgen des faschistischen Vernichtungskrieges gegen sein Land und sozialisiert im sowjetischen Geheimdienst KGB, ist fest davon überzeugt, dass die NATO aufgrund ihrer Geschichte eine dauernde Bedrohung für Russland darstellt. Er wird in diesem Jahr 70 Jahre alt und betrachtet es offensichtlich als seine Mission, einen erneuten Überfall auf sein Land so sicher wie irgend möglich auszuschließen. Er hat die Erfahrung gemacht, dass dies in jenem Maß, das er für erforderlich hält, bei Verhandlungen nicht zu erreichen ist; deshalb greift er zum Mittel der Gewalt, solange das noch möglich ist. Hinzu kommt, dass Putin durch seine lange Regierungszeit – wie andere langjährige Potentaten auch – den Blick für die Realitäten teilweise verloren hat. Er rechnete offenbar nicht mit wesentlichem Widerstand der ukrainischen Bevölkerung gegen eine »militärische Spezialoperation«, sondern glaubte zumindest an das Stillhalten des »Brudervolkes«. Ein beunruhigender Beleg dafür war die öffentliche Zurechtweisung seines Chefs des Auslands-Nachrichtendienstes, Sergej Naryschkin, in der Sitzung des russischen Sicherheitsrates kurz vor Kriegsbeginn. Dieser, über die Stimmung in der Ukraine bestens informiert, hatte offensichtlich Bedenken hinsichtlich Putins Plänen, wurde aber von ihm barsch auf Linie gebracht. Die Taktik der russischen Truppen in den ersten Kriegstagen deutet ebenfalls auf diese Fehleinschätzung hin, denn zunächst richtete sich die Kriegführung nicht gegen die Bevölkerung, wie selbst US-Geheimdienste einräumten. Außer Berichten in sozialen Netzwerken über bombardierte Schulen und andere zivile Einrichtungen seien dem Geheimdienst keine anderen Dinge bekannt, erklärte Scott Berrier, Direktor des Militärgeheimdienstes DIA, weshalb er derzeit nicht von Kriegsverbrechen sprechen wolle. Für den Fortgang des Krieges jedoch sagte CIA-Chef Burns sehr »hässliche Wochen« voraus: »Er wird ohne Rücksicht auf zivile Opfer die Kämpfe intensivieren.« Die Signale aus Moskau lassen tatsächlich keine andere Prognose zu, zumal der Nationalismus der Ukraine zunehmend in einem Patriotismus aufgeht, der sich auf die Traditionen des Großen Vaterländischen Krieges gegen Hitlerdeutschland besinnt. So entschlossen wie damals die deutschen Aggressoren werden heute in weiten Teilen des Landes »die Russen« bekämpft. Man will nicht kapitulieren, sondern siegen. Daraus ergeben sich Fragen zum weiteren Verhalten von USA und NATO. Mit der grundsätzlichen Bewertung der russischen Absichten lagen die amerikanischen Geheimdienste offensichtlich richtig, und der Alarmismus des US-Präsidenten Joe Biden vor dem russischen Überfall, der selbst die Verbündeten irritierte, hatte darin eine Basis. Umso mehr verwundert, dass er, der für die USA und damit die NATO von vornherein ein militärisches Eingreifen in den Konflikt ausschloss, die Ukraine zu fortgesetzter Ablehnung von Verhandlungen über die russischen Sicherheitsansprüche ermutigte. Unterschätzte er vielleicht doch die Berichte seiner Dienste? Oder sah er im zu erwartenden Kriegsausbruch die Chance, selbst politisches Terrain zu gewinnen? Bot sich nach dem Debakel in Afghanistan und angesichts innenpolitischer Schwierigkeiten die Möglichkeit, nun wieder stärkere Dominanz über Europa zu gewinnen und zugleich die dortige Bereitschaft zu befördern, die Ausgaben für Militär und Aufrüstung wesentlich zu erhöhen? Letzteres ist ohne Zweifel gelungen; die USA und die NATO haben Putins Todesstoß für die Entspannungspolitik akzeptiert, die russische Herausforderung angenommen und sich auf diesen anscheinend ultimativen Kampf mit unterschiedlichen Methoden eingelassen. Für Biden war die Ukraine schon immer ein Schlüsselstaat in der Auseinandersetzung mit Russland. Beim Umsturz 2013/14 war er wiederholt vor Ort und unterstützte die prowestliche Regierung. Diesen Positionsgewinn will er sich nicht nehmen lassen – mit dem Ergebnis: In der Ukraine rasten zwei Züge ungebremst aufeinander zu, und es kam zum Crash. Und: Es gibt derzeit auf beiden Seiten keinerlei Willen, die Konfrontation zu beenden. Nicht bei Putin, der schon als positiv bewerten mag, dass die Schlacht nicht auf russischem Boden stattfindet, nicht im Westen, der sorgsam ebenfalls darauf achtet, nicht unmittelbar in Mitleidenschaft gezogen zu werden. Die Leidtragenden sind wie immer jene, die ungefragt in die Händel der Mächtigen hineingezogen werden, die jetzt um ihres Lebens willen fliehen müssen und später zurückkehren werden, um die von anderen hinterlassenen Trümmer wieder aufzuräumen. Und es sind die Tausenden Toten, die auf dem Schlachtfeld zurückbleiben und damit für eine lange Zeit das Verhältnis ganzer Völker zueinander kontaminieren.
Trotz allen Streits scheint es Einigkeit zu geben, dass es einer Verhandlungslösung bedarf. Doch genau diese ist in weite Ferne gerückt – und zwar durch Schuld beider Seiten. Die westliche Verantwortung ist hier ausführlich beschrieben worden und ist – nimmt man die Fakten ernst – auch nicht zu leugnen. Seitens Russlands jedoch fehlte es an Nervenstärke und Geduld, verbunden mit offensiver und viel geschickterer Öffentlichkeitsarbeit; hier ist man gegenüber dem Westen noch immer im Nachsehen. Selbst Lawrow sah kurz vor dem Überfall auf die Ukraine noch Chancen für eine diplomatische Lösung (https://www.br.de/nachrichten/deutschland-welt/ukraine-krise-russland-will-weiter-mit-nato-verhandeln,SxQKVGX); sie wurden aber nicht mehr genutzt. Offensichtlich war damals Putin schon fest entschlossen und tauschte das diplomatische Florett gegen den großen Hammer, was Folgen auf unabsehbare Zeit haben wird. Momentan ist keine Seite bereit zurückzustecken – und so wird es auch so bald keine Waffenruhe, geschweige denn Frieden geben.