Yasuko lächelt

Jazz Der Pianist Ryo Fukui starb 2016 praktisch unbekannt. Dann machte das Netz ihn zum Star. In einer Bar in Sapporo lebt sein Erbe weiter
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 05/2019

Als Nächstes kommt ein Lied von Ryo“, sagt der Mann in den Schlabberjeans, die Akustikgitarre auf dem Schoß, mit gedämpfter Stimme: „Es heißt Voyage.“ Betreten schaut er nach links zu seinem ähnlich leger gekleideten Kollegen am Bass. Sie nicken sich zu, an den Tischen nicken ein paar Zuschauer mit. Die Akkorde, die jetzt kommen, scheinen sie hier alle zu kennen. Die Frau hinterm Tresen, schlank, langes schwarzes Haar und schmale Brille auf der Nase, blickt zu Boden, lächelt milde, als wüsste sie etwas, das nur sie wissen kann. „Entschuldigung“, fragt sie einen Moment später über die Theke, „was wollten Sie noch trinken?“

Yasuko Fukui verwaltet von dieser Bar in Sapporo aus das Erbe ihres Mannes. Ryo, des