Zahm und verängstigt

Indiens soziale Bewegungen Die große Zeit der Mobilisierung scheint vorbei - auch dank der Nichtregierungsorganisationen (NGOs)hat die politische Gegenkultur an Einfluss verloren
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An der einst von Mahatma Gandhi geführten indischen Unabhängigkeitsbewegung wollten sich in den fünfziger Jahren viele soziale und religiöse Reformer messen, doch ihr Einfluss blieb auf die jeweiligen Gemeinschaften beschränkt. Dennoch, einige Gruppierungen konnten einen Trend setzen. Die Schulungskampagnen von Kerala Shastra Sahitya Parishad (KSSP) zum Beispiel initiierten eine stille Bildungsrevolution, obwohl die KSSP nur im Staat Kerala aktiv war. In den sechziger Jahren wuchs auch die Gewerkschaftsbewegung und verlor just in dem Augenblick an politischer Statur, als sie sich mit etablierten Parteien wie dem Indischen Nationalkongress (INC) verband.

In den achtziger Jahren wurden neue Bewegungen vorzugsweise von jenen getragen, die von riesigen Bauprojekten betr