Zanon oder Heimweh nach der Zukunft

Argentinien Seit gut einem Jahrzehnt trotzt in Patagonien eine selbst verwaltete Keramikfabrik dem globalisierten Zeitgeist. Inzwischen wurde die Belegschaft zum Eigentümer
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Was tun, wenn Eigentümer und Manager die Flucht ergreifen? Auf diese Frage haben argentinische Arbeiter vor zehn Jahren zumindest eine Teilantwort gegeben. Als ihre Bosse im Sog der Finanzkrise der Jahre 2001/2002 (s. Glossar) – der argentinische Staat geriet seinerzeit an den Rand der Zahlungsunfähigkeit – reihenweise Werktore schlossen und Stilllegungsprämien kassierten, wehrten sich einige Belegschaften und setzten die Maschinen selbst wieder in Gang. Seitdem bestimmt in mehr als 450 Fabriken und Dienstleistungsbetrieben des Landes das Personal, was wann in welchem Umfang und unter welchen Konditionen produziert wird. Auch in Neuquen mitten in Patagonien.

Es ist Schichtwechsel in der Keramikfabrik Zanon. Dutzende Männer, größtenteils mittleren Al