Zeitspielereien

38. Hofer Filmtage Dem deutschen Nachwuchs geht die Erzählung aus
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Ein Fazit der Hofer Filmtage, die sich traditionell dem einheimischen Kino verbunden fühlen, muss in diesem Jahr lauten: Der deutsche Film ist schlechter als sein Ruf. Die Mehrzahl der in Hof vorgeführten (Absolventen-)Filme zeigte sich unbeeindruckt von der stilistischen Qualität, an der das deutsche Kino in den letzten Jahren durch Regisseure wie Oskar Roehler, Andreas Dresen oder Christian Petzold gewonnen hat. Wenn man unter Stil eine Form der Weltaneignung durch die Kunst versteht, dann zeichneten sich die meisten deutschen Filme durch die Abwesenheit von Stil aus.

Eklatant wurde die Unfähigkeit, den Stoff zu bewältigen, mit dem man sich herumschlug, in Dennis Gansels Eröffnungsfilm Napola, weil hier ein politisch nicht unbedeutendes Thema verhandelt wurde