Zero Meinung

Corona Die Krise hat die Gesellschaft entzweit und vergiftet. Wir brauchen ein allgemeines Vergessen
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 10/2021
Hinter den Masken lauern Fratzen von Hader und Wut
Hinter den Masken lauern Fratzen von Hader und Wut

Foto [M.]: der Freitag, Material: Imago Images, Adobe Stock

Europa hat ein Wut-Problem, seit jeher. Schon das erste Wort seiner Literatur lautet nicht von ungefähr menis, also Wut oder Zorn. Im Weiteren schildert die Ilias dann die verheerenden Folgen des unkontrollierten Wütens des Achilles.

Man fühlt sich derzeit an dieses Mantra erinnert. Zwar steht unsere Erfahrung mit dem ersten Seuchenjahr als erzählerischer Stoff kaum mit dem klassischen Epos auf einer Stufe, allemal aber in seiner Folgenschwere: nicht nur, was die Anzahl der Verstorbenen, der mit Folgeschäden Erkrankten angeht oder allerlei noch gar nicht recht absehbare rechtliche, wirtschaftliche und politische Verschiebungen und Verwerfungen, von denen wir später einmal sagen werden, dass sie mit der Pandemie von 2020 begannen. Sondern auch hinsichtlich der e