Ziemlich irre Perspektive

REALER RAUM Kathrin Rögglas literarisches New-York-Protokoll nach dem 11. September
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Jetzt also hab ich ein leben. ein wirkliches. In meinem wirklichen leben hab ich ihn schon von weitem laufen gesehen ..." Die ersten Sätze aus Kathrin Rögglas neuem Buch really ground zero klingen, als sei die Autorin aus einem Schlaf erwacht und schüttele den Kopf darüber, dass das Leben, von dem sie bisher nur geträumt hat, tatsächlich existiert. Gleich zweimal hintereinander benutzt die Berliner Schriftstellerin das Wort "wirklich", als wolle sie die ungeheure Erkenntnis, auf die sie da gestoßen ist, bekräftigen. Und vor den Titel schreibt sie ausdrücklich noch ein "really" davor. "Peace, peace!" bestimmte der englische Dichter Shelley im 18. Jahrhundert in seiner Elegie Adonais auf den Tod von John Keats die Realität als Traum der Fikti