Zivilcourage ohne Anlass?

NS-Widerstand Vor 60 Jahren protestierten Frauen in der Berliner Rosenstraße gegen die Deportation ihrer jüdischen Angehörigen - nun relativiert die Forschung diese Aktionen
Exklusiv für Abonnent:innen

Am 27. Februar 1943 leitete die nationalsozialistische Führung einen erneuten Angriff gegen die noch im Deutschen Reich verbliebenen Juden ein: In einer großangelegten Aktion verhaftete die Gestapo in Zusammenarbeit mit dem Werkschutz Juden an ihren Zwangsarbeitsplätzen in den Rüstungsbetrieben. Wen man dort nicht antraf, der wurde aus der Wohnung, aus Arbeitsämtern und von der Straße geholt. Im ganzen Reichsgebiet lebten zu der Zeit nur noch etwa 51.000 Juden, gut die Hälfte davon in Berlin. 15.000 leisteten hier Zwangsarbeit in der Rüstungsindustrie. Die Gefangenen wurden auf mehrere große Gebäude in der Reichshauptstadt verteilt. Diejenigen, die im Geist der "Nürnberger Gesetze" als "arisch versippt" galten, etwa weil sie "arische"