Zu Tolerant gegenüber der eigenen Blindheit

Kommentar Das Recht auf Leben ist keine Frage der Diplomatie
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Beim Weltgipfel in New York vergangenen September waren sich alle UN-Mitgliedsländer einig, dass die nationalen Regierungen dafür verantwortlich zeichnen, Verbrechen gegen die Menschheit, Kriegsverbrechen, Genozid und ethnische Säuberungen zu verhindern. Dass sie die Pflicht haben, "angemessene und notwendige Mittel" zu ergreifen, derartige Schandtaten auszuschließen. Wenn das nicht geschehe, müsse die internationale Gemeinschaft mit "angemessenen diplomatischen, humanitären und anderen friedlichen Mitteln" helfen, die Bevölkerung zu beschützen.

Mit der Annahme ihrer Rolle als Schutzmacht für die Bevölkerung hat die internationale Gemeinschaft zum ersten Mal anerkannt, dass schwere Menschenrechtsverletzungen an und für sich eine interna