Zu wenig Luft zum Atmen

Ukraine Die Demonstrationen in Kiew haben nur noch bedingt etwas mit dem abgesagten EU-Assoziierungsvertrag. Sie zielen auf eine innere Kraftprobe im Zeichen des Nationalismus
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 48/2013
Demonstranten halten die EU-Flagge vor dem Ministerkabinett in Kiew
Demonstranten halten die EU-Flagge vor dem Ministerkabinett in Kiew

Foto: Sergei Supinsky/AFP/Getty Images

Ukraine, Moldawien, Georgien – drei osteuropäische Länder, sollten in Vilnius feierlich ihre Assoziierungsabkommen mit der EU hätten unterzeichnen. Doch das einzige Land von ökonomischem Gewicht sprang acht Tage vor dem EU-Gipfel ab – per Regierungsdekret. Die ukrainische Opposition tobt seither, schreit nach Amtsenthebung von Präsident Janukowitsch und Neuwahlen. Besonders in Kiew und Lemberg gibt es Dauermeetings wie 2004, Demonstranten greifen die Polizei-Sondereinheit „Werwolf“ an und werden zusammengeschlagen.

Europa reibt sich verwundert die Augen. Seit 2008 hat die Ukraine über das 1.200 Seiten starke Abkommen verhandelt, über die weitreichendste Assoziierung, welche die EU laut Kommission überhaupt je abschließen w