Zündstoff von der Bühne

ESC Unerwartet wurde der Eurovision Vision Song Contest dieses Jahr doch zu einem politischen Ereignis: einem Schauplatz des Konflikts zwischen Russland und der Ukraine
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Der russische Sänger Sergey Lazarev musste sich – trotz internationalem Fachteam – mit Platz zwei begnügen
Der russische Sänger Sergey Lazarev musste sich – trotz internationalem Fachteam – mit Platz zwei begnügen

Foto: Michael Campanella/AFP/Getty Images

Der Eurovision Song Contest ist unpolitisch. So schreiben es die Statuten des ESC-Veranstalters Eurovision Broadcasting Union vor. Was für jeden entweder naiv oder verlogen klingen muss, der das ESC-Geschehen mit allen Geschichten, die sich um ihn ranken, schon einmal verfolgt hat. Man denke etwa daran, wie Conchita Wursts Sieg vor zwei Jahren Europa gespalten hat: Einerseits wurde die bärtige Dragqueen aus Österreich als Ikone eines liberalen Europas gefeiert, andererseits zur Symbolfigur des Untergangs des Abendlands erklärt.

Der ESC ist immer politisch. Gleichzeitig ist das Insistieren auf seinem unpolitischen Charakter absolut notwendig, damit der Wettbewerb überhaupt stattfinden kann. Kein Land darf mit direkten Anklagen beim ESC auf die Bühne. Stellen wir