Zwei auf einem langen Weg

Im Kino "Transamerica" von Duncan Tucker zeigt mit Sympathie die Sehnsucht der Außenseiter nach dem ganz normalen Leben
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Die erste Reaktion von Stanleys Mutter, als sie ihren Sohn nach Jahren wiedersieht, ist ein beherzter Griff zwischen seine Beine. Mit Erleichterung stellt sie fest, dass noch alles dran ist. Stanleys Antwort besteht darin, die Hand seiner Mutter mit unterdrückter Wut an seinen Brustkorb zu zerren. Erschrocken zieht sie ihre Hand zurück. Die Berührung seiner Brüste kommt für sie zwar nicht überraschend, ist aber trotzdem ein Schock. Und dann stehen sie sich kurz sprachlos gegenüber, ein angespannter Moment zwischen rührender Tragikomik und kreischender Hysterie.

Duncan Tuckers Transamerica wartet mit einer der seltsamsten Coming Out-Szenen auf, die das amerikanische Kino bisher hervorgebracht hat. Entgeistert versammelt sich Stanleys Familie um den ver