Zwei Jahre Arbeit für die Tonne

LGBT+ Nirgendwo in der EU gibt es so viele transfeindliche Morde wie in Italien. Erst kürzlich ist ein Gesetz gegen die Diskriminierung queerer Personen gescheitert – angetrieben von der katholischen Kirche
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 46/2021
Sein Entwurf wurde von allen Seiten sabotiert: der Abgeordnete Alessandro Zan (Partito Democratico)
Sein Entwurf wurde von allen Seiten sabotiert: der Abgeordnete Alessandro Zan (Partito Democratico)

Foto: Marco Piraccini/Mondadori Portfolio/Getty Images

Verliebt Händchen halten und sich auf der Straße küssen: Das sind Situationen, die für queere Menschen gefährlich sein können und manchmal tödlich enden, sogar in einem Land wie Italien. Wöchentlich werden gleichgeschlechtliche Paare auf offener Straße und im privaten Umfeld diskriminiert, angegriffen oder verletzt. Laut der nationalen „Gay Help Line“ gab es in Italien im Jahr 2021 bisher etwa 50 Notrufe pro Tag, aktuell sind es mehr als 20.000 pro Jahr. Daten des Transgender-Murder-Monitoring zufolge ist Italien mit 42 transfeindlichen Morden zwischen 2008 und September 2020 das EU-Land mit der höchsten offiziellen Zahl von Morden an trans Personen.

Seit 2016, als das Parlament das Gesetz zur eingetragenen Partnerschaft gleichge