Zwei Staaten, eine Heimat

Israel Die geplanten Annexionen in der Westbank belasten die Suche nach Lösungen des Palästina-Konflikts. Dabei gäbe es Alternativen. Droht eine neue Eskalation?
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 27/2020

Der Appell des UN-Nahostgesandten klang wie ein Abgesang. „Volk Palästinas, verzweifle nicht, gib nicht auf“, rief der Bulgare Nikolaj Mladenow letzte Woche in Jericho Tausenden zu. Ein verzweifelter Aufruf an einem symbolischen Ort. In der biblischen Oasenstadt hatte Jassir Arafat im Juli 1994 das erste Büro der palästinensischen Autonomiebehörde eröffnet und nach Jahrzehnten im Exil seine Anhänger aufgefordert, zu kämpfen, „bis wir einen palästinensischen Staat mit Jerusalem als Hauptstadt gründen“.

Mehr als ein Vierteljahrhundert nach Arafats triumphaler Rückkehr wirkt diese Vorstellung wie eine surreale Utopie. Stattdessen droht mehr als zwei Millionen Palästinensern der Verlust weiterer Gebiete an Israel. Un