Zwiebeln, Brot und Schläge

Migration Drohnen, Wärmebildkameras, Herzdetektoren – die EU-Außengrenzen sind technologisch aufgerüstet wie nie zuvor
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 14/2021
Im Visier der Frontex-Nachtsichtgeräte
Im Visier der Frontex-Nachtsichtgeräte

Foto: Sadak Souici/Le Pictorium/Imago Images

Ein Jahr lang hat Khaled vergeblich versucht, sein Glück bei „dem Spiel“ zu machen. Der einstige Jurastudent aus Afghanistan verließ 2018 die Heimat aus Angst um seine persönliche Sicherheit, als die Angriffe der Taliban auf Kabul häufiger und gefährlicher wurden. In Europa angekommen, musste er erkennen, dass seine Karten zu schlecht waren, um zu gewinnen. Es war ein Leichtes, bis an die EU-Grenze zu gelangen, aber unmöglich, sie zu überschreiten. Dabei hielten ihn nicht nur physische Hürden davon ab, Deutschland zu erreichen, wo sein Onkel und eine Freundin leben.

An einem kalten Dezemberabend im vergangenen Jahr saß Khaled mit sechs Gefährten im serbischen Dorf Horgoš – es liegt in Rufweite zur ungarischen Grenze