Zwischen Leben und Schreiben

Ausländerin Aus den USA in die DDR ausgewandert, kultivierte die Journalistin Edith Anderson einen etwas anderen Blick. Zur deutschen Ausgabe ihres Erinnerungsbandes "Liebe im Exil"
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Im allgemeinen autobiografischen Boom zur DDR ragt dieses Buch heraus. Nicht nur, weil es bereits seit Mitte der achtziger Jahre in Arbeit war und seine amerikanische Fassung bereits 1999 herauskam. Sondern weil es sich durch eine ganz besondere Perspektive auszeichnet. Es ist die einer amerikanisch-jüdischen, kommunistischen Journalistin, Übersetzerin und Autorin, die 1947 im Alter von 32 Jahren ihrem Mann, dem Cheflektor des Aufbau-Verlages Max Schroeder (1900-1958), nach Ost-Berlin folgte und hier bis 1996 lebte.

Es ist eine von Anfang an komplizierte "Liebe im Exil", die sich in New York zwischen dem kommunistischen Kunstkritiker und deutschen Widerstandskämpfer Max Schroeder, 15 Jahre älter und gebeutelt von KZ, Verfolgung und materieller Misere, und der in den vier