Zwischen Rambo und Rimbaud

Strichromantisch In "Huren für Gloria" kombiniert William T. Vollmann einen extravaganten Sinn fürs Lyrische mit literarischem Machismo
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Susan Sontag, die weise Doyenne der amerikanischen Intellektuellen, soll ihren Kollegen in ihren letzten Lebensjahren gerne einen - nachdrücklichen - Ratschlag mit auf den Weg gegeben haben: Das Werk eines Autors müsse anhand seines besten Buches bewertet werden, nicht anhand seines schlechtesten! In diesem Sinne sollte man auch Huren für Gloria, den Roman des Kaliforniers William T. Vollmann, lesen, der zwar nicht das schlechteste, aber auch nicht das beste Buch des explosiven Autors ist.

Der sensationell begabte und öffentlichkeitsscheue Vollmann galt für zwei Jahrzehnte als Amerikas literarischer Geheimtipp schlechthin. Von Literaturwissenschaftlern, Collegestudenten und Kritikern als dichtender Kronprinz des Untergrunds vergöttert, verfasste er in weniger a