Sie sind die Crème der Sprachbildner. Offen liegt ihnen jener armselige Wortschatz zutage, den sie sich durch permanentes wie penetrantes Falschbetonen aneignen. Die Rede ist von unseren Rundfunk- und Fernsehjournalisten, die gern alles auf der ersten Silbe betonen, egal ob es stimmt oder nicht. Bestes Beispiel: Lafontaine. Oder Konsens. Oder CDU/CSU, FDP usw. usf. Erstaunlicherweise stampfen diese Nashörner nicht auch noch mit dem Fuß auf, wenn sie uns gleich mit der ersten Silbe ins Haus fallen. Ihnen ist alles Erstsilbe, ob sie nun Wiesbaden oder Karlsruhe sagen. Es hört sich ebenso schön an, wie die Sachsen Spinat und Salat erstsilbig intonieren. Philologen nennen das Initialbetonung, wenn alles nach vorne rutscht. Die Tschechen haben das für ihre Sprache irgendwann im Mittelalter von den Deutschen übernommen, und so klingt es denn auch.
Initial muss von den Sprachverhunzern irgendwie instinktiv als Initiativ verstanden worden sein. Falschbetonung bedeutet ihnen kreative Aggression plus Dummheit und liegt damit im Trend der Zeit. Wir lassen uns doch von niemandem ein X für ein U vormachen. Oder so. Die Philologen sollten dazu schon mal einen Essay vorbereiten. Wie wir den betonen, dürfte dabei klar sein. So wahr uns Oskar Lafffontaine helfe.
Was ist Ihre Meinung?
Kommentare einblendenDiskutieren Sie mit.