F. Baumgartner: Ein Fauxpas für die Ewigkeit

Warum der Mitbegründer der Stratos-Idee nicht mal eingeladen wurde

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"Er hat mein Projekt gestohlen", behauptet der Wiener Ballonfahrer Ivan Trifonov (67) in einem Interview mit der österreichischen Presseagentur "apa" und erhebt damit schwere Vorwürfe gegen Rekordspringer Felix Baumgartner und dessen Ausstatter "Red Bull".

(SQD) Medienberichten zu Folge hat Baumgartner in einem früheren Interview bereits zugegeben, dass die Idee zum Stratosphären-Sprung nicht von ihm selbst stamme, sondern unter anderem von einem gewissen "Ivan Trifonov", der nun öffentlich darüber klagt, bei der Umsetzung des Projekts nicht berücksichtigt worden zu sein.

Beleg: http://www.pureskydive.com/2010/02/interview-with-felix-baumgartner-pilot-of-red-bull-stratos-project/

Demnach stimmt es, dass Baumgartner die Idee zum Stratos-Sprung nicht selbst hatte, sondern diese ihm erst zugetragen wurde, was für sich genommen noch kein Skandal ist. Weitaus bedenklicher wirkt da sein Umgang mit Trifonov selbst, der sich - eigenen Angaben zu Folge - bei Baumgartner beworben hatte, um Teil seines Teams zu werden.

Extra nach Salzburg sei er dafür gereist, "mit 4 Aktenordnern" im Gepäck, sagt Trifonov.

"Felix war Feuer und Flamme für das Projekt und hat sich sämtliche Berechnungen und Kontakt­Adressen kopiert", erklärt Trifonov, der die Unterlagen gerne an Baumgartner übergeben hatte, unter der Bedingung, dass Baumgartner ihn als Berater mit in sein Team hole. Eine schriftliche Bestätigung hatte er dafür nicht verlangt. Trifonov vertraute auf das Ehrenwort eines Sportsmannes

"Du hörst bald von mir", soll Baumgartner dann am Ende des Gesprächs zu ihm gesagt haben, aber eine Rückmeldung sei dann nicht mehr erfolgt, sagt der in Wien lebende Bulgare. Erst aus den Medien habe Trifonov dann erfahren, dass Baumgartner den Stratosphären-Sprung mit einem eigenen Team in den USA - und damit auch ohne ihn - umsetzen werde.

http://www.apa.at/site/News/Topnews_4/Wiener_fuehlt_sich_als_Erfinder_von_Stratos-Projekt;.cms1

http://kurier.at/nachrichten/4515989-wiener-klagt-an-felix-verkauft-mein-projekt.php

Bleibt die Frage, was genau Baumgartner dem Bulgaren für die Übernahme seiner Idee versprochen hatte und ob er ihm zugesagt hatte, Teil seines Teams werden zu dürfen und wenn ja, warum er den Bulgaren dann am Ende - und entgegen seiner Zusage - doch nicht ins Team holte. Baumgartner erklärt, dass für Trifonov in Roswell "kein Platz" sei und er ihn vor Ort auch nicht brauche.

Hatte Baumgartner Angst, dass die Medien dann auch über den Urheber des Projekts berichten? Wollte Baumgartner den Ruhm nicht teilen?

In Reaktion auf die Veröffentlichung in den österreichischen Medien schreibt eine Kommentatorin: "Wenn es stimmt, dass die beiden über die Bedingung übereinkamen, dass Baumgartner ihn in sein Team aufnehmen würde und Trifonov dann trotz Kontaktversuchs übergangen wurde, dann zeichnet das ein grundlegend anderes Charakterbild von Felix Baumgartner, als dies in letzter Zeit (durchweg positiv) in den Medien dargestellt wurde".

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Geschrieben von

Dexter & Barnes

Dexter & Barnes | News & Stories

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