Lieber Freitag, wie machst Du das?

Hää? ...Wie ich mich einmal sehr gewundert habe...

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Ihre Freitag-Redaktion

Vor ein paar Tagen, am Ende eines Arbeitstages, kam ich nach Hause. Schwer bepackt, auf der einen Seite mit Laptoptasche, das Handy nachlässig in der Hosentasche verstaut. Beim Auspacken daheim gebückt, patsch, fällt das Handy aus der Hosentasche und erleidet eine hässliche Delle, wenn auch keine tödliche Verwundung.

Nach getaner Pflicht ab an den PC, zur Kür, Freitag geöffnet. Neue Blogs und Kommentare lesen. Unter den Kommentaren prangt mir die Meldung entgegen „Das könnte Sie auch interessieren“. Stimmt, die Blog-Überschrift hört sich auch interessant an. Darunter: „Handy-Versicherung...“. Ich grinse, denke mir „zu spät“.

Später, weil ein langes Wochenende und Besuch bevor stand, ging ich zum Einkaufen, als passionierte Nicht-Autofahrerin zu Fuß, das Ergebnis drei schwer befüllte Einkaufstaschen. Also auf der einen Schulter eine Stofftasche mit Getränkevorrat, Saft, Weißwein, Joghurt. Auf der anderen Schulter die Tasche mit anderen schweren Dingen, Wasser, Essig, Öl, Sojasauce, puuuh. In der Hand die nächste Tasche mit Vorrat für den Kühlschrank.

Nach dem Auspacken, wieder zur Kür, neue Blogs lesen. Unter dem einen Blog wieder die Meldung „Das könnte Sie auch interessieren“: „6 Flaschen Riesling versandkostenfrei bestellen“. Nuja, zu spät, der Weißwein vom Bio-Laden ist wahrscheinlich eh besser.

Am Samstag, festgestellt, dass ich Rotwein, Avocado und Butter vergessen habe. Also wieder zum Einkaufen, ich brauche auch noch Brot und Semmeln. Wieder schwer bepackt nach Hause (selbstverständlich zu Fuß), jetzt ist Wochenende. Butter in den Kühlschrank, ab an den PC, neue Blogs lesen. Diesmal prangt unter „Das könnte Sie auch interessieren“: „10 Flaschen Primitivo bestellen...“. Also ganz ehrlich, schön langsam werde ich misstrauisch. Woher weiß der Freitag, was ich gerade geschleppt habe?

Gestern dann ein verregneter Tag, den ganzen Nachmittag auf dem Sofa gelümmelt, pausenlos gefuttert, Spielnachmittag, pappsatt. Kann ich mir leisten, ich bin ja sonst viel per pedes unterwegs und daher von der eher zierlichen, durchtrainierten Sorte. Bis auf eine kleine Rundung am Bauch, aber die steht mir in meinem Alter, nach erledigter Schwangerschaft auch zu, finde ich. Nach dem vielen Futtern an diesem Nachmittag ist sie natürlich auch nicht verschwunden. Als die Lust auf Spiele nachlässt, ab zum PC, neue Blogs lesen. Gleich unter dem ersten Blog „Das könnte Sie auch interessieren“: „1 einmaliger Trick für einen flachen Bauch, ...Video hier...“

Nein, das ist mir jetzt zuviel. Ich krieche unter den PC, suche die versteckte Kamera. Muss ja unter dem Tisch sein, sonst könnte sie den Bauch schließlich nicht sehen. Nichts gefunden. Wie macht Ihr das bloß?

Dieser Beitrag gibt die Meinung des Autors wieder, nicht notwendigerweise die der Redaktion des Freitag.
Geschrieben von

Diander

Jeder macht, was er will, keiner macht, was er soll, aber alle machen mit!

Diander

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