Nachdem wir bereits über die Die Linke, die Grünen, die FDP, die SPD, die CDU/CSU und Die Partei diskutiert hatten, nehmen wir uns heute derjenigen an, die uns das Blaue vom Himmel verspricht und mit dem blauen Wunder droht: Die AfD. Außerdem fasst Jan alles wichtige aus dem Oval Office zusammen und Thomas verspricht, auf eine Demo zu gehen, vielleicht.
Ablauf:
39’23 Dr. Jan erklärt die Welt (Impfen)
Links:
Kontraste über die Vermögenssteuer
Kommentare 4
Vielen Dank für die Erwähnung der kleinen Anektote im Wetteraukreis. Da sie in der dFC untergegangen ist bzw. nicht als wichtig genug für einen Beitrag erachtet wurde, kann ich hier – quasi als Aufbauargument für Jan, der den undankbaren Part der Diskussion übernehmen mußte – endlich die Parole loswerden, die mir anlässlich dieses bewegenden Ereignisses in den Sinn gekommen ist:
AfD wählen – um NPD zu verhindern!
Grund: Hätten die Wähler(innen) des Ortsteils Waldsiedlung AfD gewählt anstatt SPD und CDU, wäre das NPD-Mitglied niemals in die Position belangt, in die es nunmehr mit Hilfe der »Altparteien« gelangt ist. Vielmehr hätte die AfD sie mit einem eigenen Mann/Frau besetzt. Wobei auch die nötigen Computerkenntnisse, welche bei den Mainstream-Vertretern in der Waldsiedlung kläglich gefehlt haben, hier sicher vorausgesetzt werden können: Netz nämlich kann die AfD vorzüglich.
<<Wobei auch die nötigen Computerkenntnisse, welche bei den Mainstream-Vertretern in der Waldsiedlung kläglich gefehlt haben, hier sicher vorausgesetzt werden können: Netz nämlich kann die AfD vorzüglich.>>
Wobei das kleine Malheur im Wetterauskreis auf ein grundsätzliches Demokratieproblem in Deutschland hinweist, das aufgrund des demographischen Wandels immer drängender wird:
In vielen Kommunen werden die Mandatsträger der etablierten Parteien immer älter. Für jüngere Menschen ist ein ehrenamtlicher Stadtratsposten unattraktiv, da mit dem Beruf oder der Kindererzieheung zeitlich nicht vereinbar, aus Scheu vor der Ochsentour in den verkrusteten Parteien und weil die meisten Dinge, über die ein Kommunalparlament entscheiden darf, nicht gerade sexy sind. Wegen der klammen Haushaltslage kann auch über Neuinvestitionen kaum noch entschieden werden und schrammt die Kommune jedes Jahr knapp am Nothaushalt vorbei. Und nun kommt also noch dazu, dass die älteren Herrschaften mit den Tücken der Digitalisierung nicht mehr so recht mitkommen.
In meiner Mittelstadt von 40.000 Einwohnern besteht der Stadtrat seit über 30 Jahren aus im wesentlichen immer den gleichen Personen. Die sind folglich jetzt eher über 70, statt unter 50. Ihre originelle Lösung: AfD statt NPD würde bei uns z.B. gar nicht funktionieren, weil weder AFD noch NPD einen Sitz im Stadtrat haben. Die Linke übrigens auch nicht.
Was also tun? Die Demokratie aus Alterungsgründen beerdigen und einen Zwangsverwalter des Landes einsetzen? Der (hauptamtliche!) Bürgermeister immerhin, ist erst 39. Aber der kann sich ja schlecht selbst demokratisch kontrollieren.
"AfD wählen – um NPD zu verhindern!"
Das wäre ein passender Slogan für Die Partei...
Die AfD kann hervorragend Krawall im Netz, leider ist sie damit bei den weißen Y-Chromosomträgern 40+ ziemlich erfolgreich. Das jüngere Klientel scheint die Masche häufig besser zu durchschauen.
Das Problem dabei ist auch, dass ich in der Schule zwar irgendwas mit Bundestag und Verhältniswahlrecht gelernt habe und mir was von Paulskirche, Weimarer Dings und Männern mit Schnurbärten erzählt wurde, aber nicht, wie ich auf lokaler Ebene Politik machen könnte. Ich musste erst 4 Dekaden in diesem Land leben bis ich ahnte, welche Einflussmögichkeiten auch die Kommunalpolitik bietet. So unsexy finde ich das gar nicht. Natürlich ist es meine Verantwortung, sowas zu lernen aber ich bin ja auch nur ein Mensch. Die politische Blidung scheint weder auf ein abstraktes noch auf ein konkretes Wissen ausgelegt zu sein, oder ich war einfach faul oder doof.