Hans-Christian Schink fuhr im Frühjahr 2012 für ein dreimonatiges Stipendium des Goethe-Instituts in die Villa Kamogawa nach Kyoto. Ein Jahr nach der verheerenden Katastrophe des Tsunamis entschloss er sich, in die Region Tōhoku zu reisen. Auf seiner Fahrt durch die Küstenregion waren die meisten der Straßenzüge bereits wiederhergestellt worden und die zerstörten Gebiete ungehindert zugänglich. Bei längerem Betrachten finden sich jedoch mehr und mehr Indizien dafür, dass hier etwas Furchtbares geschah.
Die aus der Totale aufgenommen Landschaftsfotografien haben nichts mit den spektakulären Medienbildern über Tōhoku gemein, die ein Jahr vorher durch die ganze Welt gegangen waren. Vielmehr sind es behutsame Bestandsaufnahmen, die das außergewöhnliche Ereignis nach und nach vorstellbar machen. Durch die Abwesenheit von Menschen und durch den wolkenlosen grauen Himmel widersetzten sich die Bilder einer zeitlichen Zuschreibung.
Die Ausstellung "Die fotografierte Ferne" in der Berlinischen Galerie vermittelt mit über 180 Bildern von 17 Fotografen eine Geschichte der künstlerischen Fotografie des 20. Jahrhunderts.
Die fotografierte Ferne. Fotografen auf Reisen (1880–2015)
Noch bis 11.09.2017
BERLINISCHE GALERIE
Landesmuseum für moderne Kunst, Fotografie und Architektur
Alte Jakobstr. 124-128, 10969 Berlin
Bestandsaufnahmen
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Die fotografierte Ferne
Bloggen für die Ferne, eine Fernfotoreise der Berlinischen Galerie mit 17 Positionen

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