Seit dem Beginn seiner Arbeit als Fotojournalist gelang es Erich Salomon in nur zwei Jahren, seine Aufnahmen in großen deutschen und ausländischen Magazinen und Zeitschriften zu veröffentlichen. In dieser Zeit waren Fernreisen wegen der erheblichen Kosten auch für einen renommierten Fotoreporter noch eine Ausnahme. Trotzdem bereiste Salomon 1930 und 1932 zum ersten Mal die USA.
Salomons überraschende Bilder aus Nordamerika zeigen, dass er sich mit dem Verlassen der engen europäischen Grenzen und seines vertrauten Arbeitsgebiets nicht länger an seinen bewährten Darstellungsmustern festhalten brauchte. Statt wie bisher auf die atmosphärische Schilderung der Ereignisse zu setzen, reagierte er auf die neue Umgebung mit einem nüchternen dokumentarischen Stil. Die dort entstandenen Bilder zeigen, dass sich auch seine Bildwelt und Bildsprache veränderten. Im Gegensatz zu einer sachlichen Berichterstattung experimentierte er nun erstmals auch mit Gestaltungsmitteln des Neuen Sehens, wie etwa extremen Perspektiven, Unschärfen oder eigenwilligen Ausschnitten. Die leicht handhabbare Kleinbildkamera Leica war ein ideales Hilfsmittel für die Umsetzung seiner Bildideen.
Die Ausstellung "Die fotografierte Ferne" in der Berlinischen Galerie vermittelt mit über 180 Bildern von 17 Fotografen eine Geschichte der künstlerischen Fotografie des 20. Jahrhunderts.
Die fotografierte Ferne. Fotografen auf Reisen (1880–2015)
Noch bis 11.09.2017
BERLINISCHE GALERIE
Landesmuseum für moderne Kunst, Fotografie und Architektur
Alte Jakobstr. 124-128, 10969 Berlin
Was ist Ihre Meinung?
Kommentare einblendenDiskutieren Sie mit.