Frühe Reisefotografie

Japanbilder Der Wunsch, Reiseeindrücke festzuhalten, ist so alt wie die Menschheit.

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Mit der Erfindung der Fotografie – und ihrer gefeierten Fähigkeit zur präzisen Abbildung – gab es ein neues Medium dafür. Seit dem letzten Viertel des 19. Jahrhunderts verkauften professionelle Fotografen ihre Aufnahmen von Landschaften, Baudenkmälern und Sehenswürdigkeiten an Reisende vor Ort, aber auch in den europäischen Metropolen. Hafenstädte, etwa in Italien und Griechenland, wurden nicht nur zu touristischen Anlaufpunkten, sondern auch zu Zentren gewerblicher Fotografie. Die dort entstandenen Aufnahmen prägten das Bild vom Mittelmeerraum bis weit ins 20. Jahrhundert hinein.

Ein weiterer wichtiger Schauplatz für diese Fotografie war Japan. Nach dem Vorbild japanischer Farbholzschnitte wurden viele Bilder aufwändig mit Aquarellfarben koloriert. Anders als bei den Aufnahmen aus Europa zeigten sie überwiegend im Atelier nachgestellte Alltagsszenen. Diese Fotografien bildeten jedoch nicht die Lebensrealität ab. Sie reproduzierten vielmehr Klischees und Stereotype, die der Wirklichkeit der modernen Gesellschaft Japans nicht mehr entsprachen.

Die Ausstellung "Die fotografierte Ferne" in der Berlinischen Galerie vermittelt mit über 180 Bildern von 17 Fotografen eine Geschichte der künstlerischen Fotografie des 20. Jahrhunderts.

Die fotografierte Ferne. Fotografen auf Reisen (1880–2015)
Noch bis 11.09.2017
BERLINISCHE GALERIE
Landesmuseum für moderne Kunst, Fotografie und Architektur
Alte Jakobstr. 124-128, 10969 Berlin

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Die fotografierte Ferne

Bloggen für die Ferne, eine Fernfotoreise der Berlinischen Galerie mit 17 Positionen

Die fotografierte Ferne

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