Don Quichotte in Moskau

Sonderzüge nach SIbirien Wie der Umweltschützer Wladimir Slivyak gegen Urantransporte aus Deutschland kämpft
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Der Umweltschützer Wladimir Slivyak sticht mit dem Zeigefinger drei unsichtbare Punkte in die Luft und sagt: "Gronau, Münster, Rotterdam". Dann zeichnet er eine weite, imaginäre Schleife: "Nordsee, Skagerrak, Ostsee"; um schließlich erneut in die Luft zu stechen: "Sankt Petersburg". In einem dunklen Moskauer Café unweit des Roten Platzes beschreibt Slivyak, wie Atommüll aus Deutschland nach Russland gelangt. Von Petersburg aus würden nun Züge die Fracht nach Sibirien schaffen, wo sie sich allzu neugierigen Blicken entzieht.

Slivyak leitet mit Ecodefense eine der größten Umweltgruppen des Landes. Vor vier Jahren erfuhr sie, dass westeuropäische Unternehmen wie Cogéma und Urenco ihr abgereichertes Uran in den russischen Osten schaffe