Funkenflug am Ural

Freitag-Robinson Die Millionenstadt Perm gilt als Ort besonderer Liberalität und eines der Zentren des Wirtschaftsaufschwungs in Russland
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Frühmorgens schon verklebt dunkler Staub die Haare, kribbelt in der Nase und zieht unter Fingernägeln schwarze Ränder. Der Wind nimmt vertrocknetes Laub auf einen kleinen Windweg mit und lässt es mit Schwung in ölige Pfützen fallen. Es riecht nach verbranntem Benzin und feinem Asphaltmehl. Das Aroma der Millionenstadt Perm im westlichen Ural bleibt nichts schuldig. Es hat sich der gewohnten Ingredienzien einer Industriemetropole versichert. Die lindgrünen Zuckerbäckerfassaden sind verdreckt wie die Kabel der Stadtbahn in pechschwarze Mäntel aus Teer und Ruß gehüllt.

Der Energie- und Chemiestandort strebt auf, und in der Innenstadt sind nicht länger nur alte Ladas unterwegs, sondern immer öfter neue Landrover und Mitsubishis. W