Als die Heiligen drei Könige Caspar, Melchior und Balthasar zur Krippe kamen, schenkten sie ihrem Heiland Weihrauch, Myrrhe und Gold - Symbole des Wohlstands, Glaubens und Heilens. Guido Westerwelle hat zum Dreikönigstreffen der Liberalen immerhin ein neues Motto mitgebracht: "Hier ist die Mitte". Damit will er die Partei auf den Weg in eine Regierung führen. Sein Programm hat er auf das Symbol des Goldes gemünzt: Von Steuersenkungen verspricht er sich mehr Wohlstand für alle. Mit dem neuen Motto meinte der Parteichef letztlich auch sich selbst: Die Mitte ist Guido - die Mitte der Gesellschaft und die Mitte der Partei. Andere Könige duldete er nie. Sein früherer Konkurrent Wolfgang Gerhardt hat sich diesem Anspruch schon lange gefügt. Dass Gerhardt vor dem Parteitag forderte, die Liberalen sollten nicht auf die One-Man-Show von Westerwelle setzen, schien ein lichter Moment zu sein, der aber viel zu kurz andauerte, als dass er als Ketzerei hätte verstanden werden können. Ein Zwei-, geschweige denn Dreigestirn stand halt nie an der Spitze der Liberalen. Dort ist nur Platz für einen. Aber im Christentum ist das Dreikönigsfest ja auch bekannt als der Tag der Erscheinung des Herrn.
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