Wir Hurenkinder

PORTRÄT Der Theaterregisseur Jan Jochymski beschäftigt sich in seiner Arbeit mit den Gesetzen des Überlebens in Zeiten des Raubtierkapitalismus
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Am Ende donnern Hunderte pinkfarbener Gummibälle aus der Decke. Sie hüpfen über die Bühne, das sich in ein Schlachtfeld der geplatzten Träume verwandelt hat. Isabelle, Andreas und Tom stehen dazwischen und haben sich nichts mehr zu sagen. Die vergangenen neunzig Minuten sprechen für sich. Eine Atmosphäre gefrorenen Schmerzes ist aufgezogen, die Edgar, der Vierte im Bunde, gerade noch verlassen kann, ehe es die harten Fakten aus dem Himmel regnet.

Die drei Begossenen waren forsch in das moderne Geschäfts- und Privatleben gestartet. Sie haben ihre Wohngemeinschaft zur Firmenzentrale deklariert und sich als Wertpapierberater in die New Economy aufgemacht. Gerade so, wie es die herrschende Börseneuphorie ihren Protagonisten abverlangt. Das Kleinunter