Jemen: Nahrungsmittelkosten gefährden Kinder

Save the Children: Die strauchelnde Wirtschaft und der anhaltende Währungsverfall im Jemen sind für Kinder dort inzwischen ebenso lebensbedrohlich wie die anhaltenden Bombardierungen

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Pressemitteilung von Save the Children

Jemen: Steigende Nahrungsmittelkosten gefährden Kinderleben

Berlin/Sanaa, 25. Oktober 2018. Die strauchelnde Wirtschaft und der anhaltende Währungsverfall im Jemen sind für Kinder dort inzwischen ebenso lebensbedrohlich wie die anhaltenden Bombardierungen, warnt die Kinderrechtsorganisation Save the Children.

Die Kosten für Grundnahrungsmittel wie Mehl, Reis, Salz, Zucker und Speiseöl haben sich seit der Eskalation der bewaffneten Kämpfe im Jemen im Jahr 2015 fast verdoppelt. Viele Familien haben große Mühe, ihre tägliche Nahrungsmittelversorgung sicherzustellen, Eltern wissen oft nicht, woher die nächste Mahlzeit für ihre Kinder kommen soll.

„Der wirtschaftliche Zusammenbruch im Jemen ist ein lautloser Killer. Viele Jemeniten kämpfen ums nackte Überleben. Eltern berichten unseren Mitarbeitern, wie sie Mahlzeiten auslassen oder bis zu zwei Tage lang selbst nichts essen, um die wenige verfügbare Nahrung an ihre Kinder zu geben. Die wirtschaftliche Lage verschlechtert sich, das Geld ist immer weniger wert und die Menschen werden für ihre Arbeit nicht mehr bezahlt“, sagt Tamer Kirolos, Länderdirektor für den Jemen bei Save the Children.

In den vergangenen drei Jahren ist der Wert der lokalen Währung Rial eingebrochen und inzwischen auf einem historischen Tiefstand angelangt. Dadurch sind Güter der täglichen Grundversorgung, wie Nahrung, Wasser, Elektrizität, Treibstoff und Medizin eklatant teurer geworden. Gleichzeitig erhalten Angestellte des öffentlichen Sektors, die ein Drittel der erwerbstätigen Bevölkerung stellen, schon seit Monaten keinen Lohn mehr. Viele Eltern können daher ihre Familien nicht mehr ernähren.

Die Vereinten Nationen warnen inzwischen davor, dass die Hungersnot im Jemen bald 14 Millionen Menschen betreffen könnte, wenn sich die Lage nicht sehr schnell markant verbessert.

„Save the Children appelliert an alle Konfliktparteien, die Lieferung von humanitären Hilfsgütern und von Waren in den Jemen vollständig und bedingungslos zuzulassen, um die Lebenshaltungskosten zu senken. Am wichtigsten bleibt die Forderung an alle Parteien, sich auf eine Einstellung der Kampfhandlungen und auf die Einleitung eines von den Vereinten Nationen koordinierten Friedensprozesses zu verpflichten“, sagt Tamar Kirolos.

Bildmaterial und Interview mit Dr. Mohammed, Mitarbeiter in einer von Save the Children unterstützten Gesundheits-Einrichtung in Sa'ada, Jemen

Für mehr aktuelle Informationen folgen Sie uns online:

www.savethechildren.de@stc_deSave the Children Deutschland

https://www.savethechildren.de/unterstuetzen/nothilfe/jemen/

Über Save the Children

Save the Children ist als größte unabhängige Kinderrechtsorganisation der Welt in mehr als 120 Ländern tätig. Die Schwerpunkte liegen in den Bereichen Schule und Bildung, Schutz vor Ausbeutung und Gewalt sowie Überleben und Gesundheit – auch in Katastrophensituationen. Save the Children setzt sich ein für eine Welt, die die Rechte der Kinder achtet. Eine Welt, in der alle Kinder gesund und sicher leben und frei und selbstbestimmt aufwachsen können.

Dieser Beitrag gibt die Meinung des Autors wieder, nicht notwendigerweise die der Redaktion des Freitag.
Geschrieben von

Dietrich Klose

Vielfältig interessiert am aktuellen Geschehen, zur Zeit besonders: Ukraine, Russland, Jemen, Rolle der USA, Neoliberalismus, Ausbeutung der 3. Welt

Dietrich Klose

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