Verschwörungstheoretiker und Schwurbler

Tagesspiegel: Der "Mainstream" ist selbst hemmungslos beim Erfinden von Verschwörungstheorien, beim Schwurbeln und Querdenken. Wenn man das kritisch anmerkt, wird es zensiert

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Der Berliner "Tagesspiegel" hat sich bei der Ablehnung der Aktion #allesdichtmachen der 53 Schauspieler*innen besonders eifrig hervorgetan.

Auf den Rohrkrepierer einer versuchten inhaltlichen Auseinandersetzung ("Hetze" träfe es wohl besser) mit dem Artikel: https://www.tagesspiegel.de/gesellschaft/panorama/schauspieler-und-ihre-corona-kritik-alles-dicht-machen-ist-so-schaebig-dass-es-weh-tut/27124112.html

folgte nun seitenlang schwurbelnde Verschwörungstheorie:

https://www.tagesspiegel.de/kultur/wer-steckt-hinter-allesdichtmachen-eine-spur-fuehrt-ins-querdenker-milieu/27140704.html

Mein Kommentar fiel der Zensur zum Opfer, also deshalb hier genau im Wortlaut (kursiv):

Dieser Artikel scheint ein Versuch zu sein, auf jeden Fall die Deutungshoheit in dieser Geschichte zu behalten - wenn es schon inhaltlich kläglich gescheitert ist (zur intellektuellen Dürftigkeit des Tagesspiegel-Artikels etwa hier: https://www.youtube.com/watch?v=H-W2wL7Dsqc), versucht man es offenbar nun auf diese Weise, indem man als eine Art sinistre Verschwörung dargestellte Absprachen und Kontakte der Akteure einer solchen Aktion zum Thema eines eigenen Artikels macht. Damit erweisen sich die Autoren des Tagesspiegel als "Verschwörungstheoretiker" in des Wortes eigentlicher Bedeutung.
Das mit einer inhaltlichen Auseinandersetzung zu verwechseln, ist schon reichlich quer gedacht.
Und dann wird das Ganze auch noch (mit der altbekannten Selbstgerechtigkeit, wie sie mittlerweile kennzeichnend ist für den sog. medialen "Mainstream"), breit ausgewalzt, schwadroniert und geschwurbelt auf 6 1/2 Druckseiten reiner Text.
Fazit: Das ist kein Artikel über Verschwörungstheoretiker, Querdenker und Schwurbler, sondern das ist - jeweils in der ursprünglichen, nicht von der Medienpropaganda verfälschten Bedeutung der Begriffe - ein Artikel verfasst VON Verschwörungstheoretikern, Querdenkern und Schwurblern.

Fazit: Von "Journalismus" hat sich dieses Blatt längst verabschiedet. Was bleibt, sind Kampagne und Propaganda. Hier sieht man auch sehr schön, wie der "Mainstream" die Deutungshoheit über die Sprache beansprucht: Da werden Begriffe durch ständigen Mißbrauch umdefiniert (Verschwörungstheoretiker, Schwurbler, Querdenker) und durch ständige Verwendung zu sinnentleerten Kampfbegriffen, mit denen man dann nur noch Andersdenkende zu etikettieren braucht, um sie zu erledigen. Wenn dann aber diese Begriffe (in ihrer ursprünglichen Bedeutung) auf die Vertreter des "Mainstream" selbst angewendet werden, werden sie mehr als dünnhäutig...

Dieser Beitrag gibt die Meinung des Autors wieder, nicht notwendigerweise die der Redaktion des Freitag.
Geschrieben von

Dietrich Klose

Vielfältig interessiert am aktuellen Geschehen, zur Zeit besonders: Ukraine, Russland, Jemen, Rolle der USA, Neoliberalismus, Ausbeutung der 3. Welt

Dietrich Klose

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