Zehn Kinder in den letzten vier Tagen getötet

Luftangriffe im Jemen: Zwei Luftangriffe der Saudi-Koalition im Jemen am 12. und 15. Juli haben viele Zivilisten, überwiegend Frauen und Kinder, getötet. Presseerklärung von Save the Children.

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Presseerklärung von Save the Children

Jemen: Zehn Kinder in den letzten vier Tagen getötet

London. 15. Juli 2020. Es wird von einem weiteren Luftangriff im Jemen im Gouvernement Al Jawf berichtet, bei dem neun Menschen getötet wurden, darunter vier Kinder. Dieser Angriff erfolgt nur drei Tage nach einem Luftangriff, bei dem nach Angaben der örtlichen Behörden sechs Kinder und zwei Frauen getötet wurden. Damit ist die Gesamtzahl der in den letzten vier Tagen getöteten Zivilisten auf 17 gestiegen, darunter 10 Kinder.

Xavier Joubert, Landesdirektor von Save the Children's im Jemen, sagte:

„Wir sind entsetzt über die Nachricht, dass die Mehrheit der in diesen Tagen Getöteten Kinder waren. Jemenitische Kinder zahlen mit ihrem Leben in einem Krieg, an dem sie keinen Anteil haben und der zerrissene Familien zurücklässt, während die Luftangriffe weiterhin wahllos auf Zivilisten zielen. Es ist einfach unerklärlich, dass zu einer Zeit, in der sich das Land auf die Bekämpfung des Coronavirus-Ausbruchs konzentrieren sollte, die Zahl der Luftangriffe tatsächlich steigt. “

Die Angriffe im Juli setzen eine Eskalation der Gewalt im Jemen fort, bei der sich laut dem Jemen-Datenprojekt die Zahl der zivilen Opfer von Mai bis Juni verdreifachte. In den ersten sechs Monaten des Jahres 2020 stieg die Zahl der Bombenangriffe der von Saudi-Arabien und den Emiraten geführten Koalition im Vergleich zu den letzten sechs Monaten des Jahres 2019 um 139%.

Die Eskalation der Gewalt in den letzten Wochen passiert, nachdem der UN-Generalsekretär es versäumt hat, die von Saudi-Arabien und den Emiraten geleitete Koalition in seinem Jahresbericht über Kinder und bewaffnete Konflikte trotz aller schwerwiegenden Verstöße der Koalition gegen Kinder im Jemen im Jahr 2019 aufzuführen.

Joubert fügte hinzu: "Diese Angriffe bedrohen nicht nur unmittelbar das Leben von Kindern, sondern auch die lebensrettende humanitäre Arbeit und die Bemühungen zur Bekämpfung des Coronavirus-Ausbruchs, von dem viele Gesundheitshelfer sagen, dass er – bei nur minimalen Tests – außer Kontrolle gerät. Wir fordern alle Seiten und die internationale Gemeinschaft auf, den Konflikt unbedingt zu deeskalieren und auf eine politische Lösung hinzuarbeiten für das, was die größte humanitäre Krise der Welt ist. “

[Übersetzung: Dietrich Klose. Anmerkung Dietrich Klose: Die neueste Zahl der Toten für den Luftangriff vom 15. Juli auf Jawf beträgt inzwischen ca. 25 Tote: https://www.saba.ye/en/news3102817.htm und http://www.xinhuanet.com/english/2020-07/15/c_139215254.htm]

Über Save the Children

Im Nachkriegsjahr 1919 gründete die britische Sozialreformerin und Kinderrechtlerin Eglantyne Jebb Save the Children, um Kinder in Deutschland und Österreich vor dem Hungertod zu retten. Heute ist die inzwischen größte unabhängige Kinderrechtsorganisation der Welt in über 110 Ländern im Einsatz. Save the Children ist da für Kinder in Kriegen, Konflikten und Katastrophen – seit 100 Jahren und darüber hinaus. Diese Kinder zu schützen, zu stärken und zu fördern ist das zentrale Anliegen der Organisation.Die Schwerpunkte der Arbeit liegen in den Bereichen Schule und Bildung, Schutz vor Ausbeutung und Gewalt sowie Überleben und Gesundheit. Save the Children setzt sich ein für eine Welt, die die Rechte der Kinder achtet. Eine Welt, in der alle Kinder gesund und sicher leben und frei und selbstbestimmt aufwachsen können.

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Original English version:

10 children killed in the last four days in Yemen

London, July 15, 2020 - Another air strike in Yemen is reported to have killed nine people in Al Jawf governorate, including four children. This attack comes just three days after an air raid that, according to local authorities, killed six children and two women, bringing the total number of civilians killed in the last four days to 17, including 10 children.

Xavier Joubert, Save the Children's country director in Yemen, said:
“We are horrified by the news that the majority of those killed over these days have been children. Yemeni children are paying with their lives in a war they have no part in, leaving families torn apart while the airstrikes continue to indiscriminately target civilians. It is simply inexplicable that at a time the country should focus on fighting the coronavirus outbreak, the number of airstrikes is actually rising.”

The attacks during July continue an escalation in the violence in Yemen that saw the number of civilian casualties treble from May to June, according to theYemen Data Project. In the first six months of 2020, there was a 139% increase in bombing rates by the Saudi and Emirati-led coalition, compared to the last six months of 2019.

The escalation in violence in recent weeks comes after the UN Secretary-General failed to list the Saudi and Emirati-led coalition in their Annual Report on Children and Armed Conflict, for all the grave violations the coalition committed against children in Yemen in 2019.

Mr Joubert added: "These attacks not only threaten children’s lives directly, but also the lifesaving humanitarian work and efforts to battle the coronavirus outbreak which many health workers say is spreading out of control amid minimal testing. We call on all sides and the international community to urgently de-escalate the conflict and work towards a political solution for what is the largest humanitarian crisis in the world.”

[Remark by Dietrich Klose: The newest figure for the 15 July Jawf raid is 25 killed:

https://www.saba.ye/en/news3102817.htm und

http://www.xinhuanet.com/english/2020-07/15/c_139215254.htm]

About Save the Children:

100 years ago, a courageous woman named Eglantyne Jebb founded Save the Children in response to the terrible suffering children were facing as a result of war. Today, Save the Children is a global membership organisation, made up of Save the Children International and 29 national members. We champion the rights and interests of children worldwide, putting the most vulnerable children first. With 25,000 dedicated staff across over 110 countries, we respond to major emergencies, deliver innovative development programmes, and ensure children's voices are heard through our campaigning to build a better future for and with children.

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Geschrieben von

Dietrich Klose

Vielfältig interessiert am aktuellen Geschehen, zur Zeit besonders: Ukraine, Russland, Jemen, Rolle der USA, Neoliberalismus, Ausbeutung der 3. Welt

Dietrich Klose

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