Schwarzhemden und die Union aller Slawen

RECHTSRADIKALE SUBKULTUR IN RUSSLAND Profaschistische Vereine setzen darauf, dass es bald keine beständige Immunität gegen nazistische Ideen mehr gibt
Exklusiv für Abonnent:innen

Auf dem Mamajew-Hügel werden Bücher von Baptisten und jüdischen Theologen verbrannt. Dass sich auf der Anhöhe mitten in der Stadt Wolgograd, dem früheren Stalingrad, wo vor 58 Jahren die entscheidende Schlacht des Zweiten Weltkrieges geschlagen wurde, ein solcher Nazi-Ritus wiederholt, scheint unfassbar. Neben der gewaltigen, Furcht wie Ehrfurcht erregenden Skulptur der Mutter Heimat, die mit gezogenem Schwert zum Kampf gegen die Feinde ruft, stehen heute - glatzköpfig und in schwarzen Hemden - junge Russen, denen die geistige Nähe zu jenen willkommen ist, die einst loszogen, ihre Großväter zu versklaven oder umzubringen. "Mein Vater sagt, ich sei ein Faschist", schreit der Führer der Wolgograder Skinheads - er nennt sich Nicks, obwohl er i