Zuhören will gelernt sein

Kino Mike Mills fragt in seinem neuen Spielfilm „Come on, come on“ nach dem richtigen Umgang mit der Zukunftsangst von Kindern
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 12/2022

Die sonnigen Strände von Los Angeles, heitere Straßenparaden in New Orleans, das dichte Getümmel New Yorks – Come on, Come on hätte ein sehr farbenprächtiger Film werden können. Aber die gedämpften Schwarz-Weiß-Töne, in denen er stattdessen gefilmt ist, lassen ein klares Bekenntnis zu einer visuellen Stille und Einheitlichkeit erkennen. Dies betont nicht nur die Vielseitigkeit von Kameramann Robbie Ryan (The Favourite, Marriage Story), sondern lässt Gespräche, Hintergrundgeräusche, in die Erzählung integrierte Musikstücke und den sphärische Synthie-Score der Brüder Aaron und Bryce Dessner in den Vordergrund treten. Das Hören wird in diesem Film zur favorisierten Tugend emporgehoben, oder vielmehr: da