"Wim Wenders, Desperado" Kinostart

Filmtipp Campino von den Toten Hosen und der deutsch-australische Regisseur Eric Friedler begleiteten Wim Wenders für die umfangreiche Doku 1 Jahr lang mit der Kamera.

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Eigentlich sollte "Wim Wenders, Desperado" seine Premiere in Cannes feiern, doch das Filmfestival wurde wegen Corona abgesagt. Nun fand die Premiere in Hamburg statt, ausverkauft. Einen Tag danach stellte Regisseur Eric Friedler die Dokumentation im Berliner Freiluftkino Friedrichshain vor.

Eric Friedler: “Wir fingen an, in Wien zu drehen, mit wenigen Tagen an Vorbereitungen. Dann arbeiteten wir permanent mit einem Mann, der eine unglaubliche Energie hat und einen umfangreichen Zeit- und Terminplan. Es war ein Rätsel, woher er diese Energie nimmt, wir mussten manchmal hinterherhecheln. Wim Wenders sagt in unserem Film, es ist ein Film, wo man vorher schon weiß, wie das Ende ist, dass es eigentlich Schummeln und Mogeln ist. Insofern war das eigentlich eine sehr abenteuerliche Reise. Ich kann Ihnen versichern, dass wir auch hier nicht geschummelt haben. Im 'Wenderischen Sinne' haben wir alles richtig gemacht. Wir haben die Reise mit ihm begonnen, ohne zu wissen, was am Ende passiert. Einige der prominenten Kommentatoren waren gleich bereit, bei anderen mussten wir einige Hürden nehmen, wir mussten vielen Assistenten und Assistentinnen erst einmal klar machen, was wir eigentlich machen wollen. Es gibt einige Protagonisten in diesen Film, die nicht gerade darauf gewartet haben, dass deutsche Regisseure sie kontaktieren und anrufen - unter anderem Francis Ford Coppola. Wir haben mit Coppola gedreht und einen Tag später hat Wim Coppola getroffen. Er hatte uns gesagt, dass er uns das Interview gibt, ohne dass Wim dabei ist. Eigentlich war ursprünglich geplant, eine Begegnung mit beiden aufzunehmen. Coppola hat ihn dann einen Tag später getroffen und sie haben einen wunderschönen Nachmittag miteinander erlebt. Wim hatte bei der Vorführung in Hamburg erzählt, dass es einer seiner schönsten Nachmittage war. Man hat auch gemerkt, dass sie Freunde sind. Im Freiluftkino sind auch einige von der Wim-Wenders-Stiftung hier. Dieser Film konnte eigentlich auch nur mit der Kooperation der Wim-Wenders-Stifung entstehen."

"Schau dir Wims Filme an, du Depp!"

Werner Herzog, eine der hundert einflussreichsten Personen der Welt (Time, 2009), kam in der Doku auch öfters zu Wort. Er lässt den Zuschauer aufschrecken, indem er sehr erregt erzählt, was er einem angehenden 18jährigen Filmstudenten raten würde: „Schau dir Wims Filme an, du Depp.“ Weitere Kommentatoren sind Schauspieler wie Willem Dafoe, Andie McDowell, Erika Pluhar, Musiker wie Patti Smith und Campino von den Toten Hosen, der die Dokumentation mitproduzierte.

Wim Wenders' Produktionsfirma heißt 'Roadmovies' und 'on the road' sind auch seine Filme, man weiß während des Drehs nie wirklich, wohin die Reise geht. In der Dokumentation reist Wenders an die Originalschauplätze seiner Filme und stellt die Posen seiner Schauspieler nach. Bisher noch nie veröffentlichte Archivaufnahmen zeigen Momente in Wenders Karriere als Regisseur, Fotograf und Autor.

Wim Wenders Werkschau, 28 Filme in der ARD-Mediathek

Eric Friedler: "Wir haben eine umfangreiche Webseite in Kooperation mit der Wim-Wenders-Stiftung erstellt, mit 28 Filmen online als Werkschau in der ARD Mediathek, Klassiker, große Meisterwerke und Filme, die man für sich entdecken kann.” Das Erste: "Wim Wenders wird 75! Anlässlich seines Geburtstags zeigen wir vom 14. Juli bis zum 14. September eine große Auswahl seiner Filme: Eine breit angelegte Werkschau für Wenders-Fans - und solche, die es werden wollen." www.DasErste.de/wimwenders

Laut ARD wird der Dokumentarfilm am Fr., 14.08.2020 um 23:50 Uhr ausgestrahlt.

"Wim Wenders, Desperado" Trailer

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Geschrieben von

Martin Döringer

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