Andre ist erleuchtet

Eventkritik Der ehemalige Tennis-Star Andre Agassi besucht Berlin, um seine Autobiografie "Open" vorzustellen - und predigt. Journalisten und PR-Leute haben damit leider keinen Spaß
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Der einstige Tennis-Punk ist im Barock angekommen. Durch eine Seitentür betritt Andre Agassi den edlen Palais-Saal des Hotel Adlon in Berlin, wo die Pressemeute unter Kronleuchtern auf ihn wartet. Leicht nach vorne gebeugt, die Füße etwas nach innen verdreht, watschelt er hinein. Der Gang ist einem Wirbelleiden am Rücken geschuldet, erfährt man in seiner Autobiografie Open. Er wird das Buch hier vorstellen, die erste Station eines dreitägigen Berlin-Tripps, gefolgt von einem Auftritt bei einer Spendengala und einer Signierstunde.

Warum tut der Mann sich das noch an, warum gerade jetzt? Das Buch ist bereits seit einem Monat auf dem Markt, Agassi seit drei Jahren dem Tennis-Zirkus entflohen, den er laut seinem Buch doch so gehasst hat, obwohl er zwischen 1986 und