Ein Heer aus 3.000 freien Schreibern soll für den Internetanbieter AOL künftig die passenden Artikel zu den meistgesuchten Stichwörtern zusammenschustern. Das bringt Klicks und Werbung.
Der Freitag findet die Idee großartig und will sich der Zukunft des maschinell gefertigten Online-Journalismus nicht in den Weg stellen. Die Redaktion schreibt ab jetzt nur noch das, was Google vorgibt. Zum Anfang der Klickoffensive daher hier der relevanteste Text 2009, inspiriert von Googles "Zeitgeist"-Liste der meistgesuchten Begriffe:
Megan Fox ist die Person mit den meisten Suchanfragen bei Google, der erste Treffer führt zu Wikipedia, wo man erfährt, dass sie oft mit Angelina Jolie verglichen wird und dass sie gerne Sex mit weiblichen Porno-Stars hätte. Davon gibt es leider kein Video auf YouTube, dafür gibt es dort Videos von Britney Spears, wie sie mit Michael Jackson singt. Der ist 2009 verstorben, wenn auch nicht an der Schweinegrippe, und leider viel zu früh, um sich noch eine Abwrackprämie oder Windows 7 zu sichern. Dafür hat er ungefähr 15 Millionen Fans bei Facebook und E-Mail-Accounts bei Web.de
und GMX.de, die er mit seinem iPhone abrufen könnte, wenn er denn noch leben würde, genau wie er sich damit über das Wetter in Hamburg oder Berlin erkundigen oder Lotto spielen könnte.Letzteres dürfen die meisten wohl noch nicht, die Zac Efron aus den Highschool Musical-Filmen, Emma Watson aus Harry Potter oder Robert Pattinson aus Twilight gegoogelt haben. Dafür verkaufen sie Poster von Lady Gaga auf Ebay, melden sich bei "DSDS" an, wenn es für den Eurovision Song Contest nicht reicht, oder spielen Videospiele auf Wii, Playstation 3 und Xbox 360. Das ist zwar nicht so sportlich wie die Handball-WM, aber immer noch interessanter als die Rettung von Opel
,
mit Sicherheit aber nicht so relevant wie dieser Artikel.
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