Deutschlands „Abschiebe-Boss“: Wer ist Joachim Stamp?

Porträt Joachim Stamp hat sich seinen eigenen Job gebacken. Jetzt soll der Mann von der FDP für die Bundesregierung Migrationsabkommen mit anderen Staaten schließen. Kann ihm das gelingen?
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 20/2023
Ehemaliger Innenminister von NRW: Joachim Stamp
Ehemaliger Innenminister von NRW: Joachim Stamp

Foto: Kay Nietfeld/dpa

Man kann die Beziehung von Joachim Stamp zu Integrationsfragen mit drei Rollen beschreiben, die er über die Jahre ausgefüllt hat. Fangen wir mit der ersten an: dem Job-Erfinder. Im Herbst 2021 liefen die Koalitionsgespräche der Ampel. Stamp war nicht nur Vize-Ministerpräsident von NRW, sondern auch dessen Integrationsminister. Als solcher setzte er sich in den Verhandlungen zwischen SPD, Grünen und FDP mit einer Idee durch: Es bräuchte einen „Sonderbevollmächtigten für Migration“. So was gab es auf Bundesebene nicht. Dass er solch eine Stelle eines Tages selbst übernehmen würde? Das sei ihm natürlich nie, nie, nie in den Sinn gekommen, beteuerte der FDP-Mann später. Aber wie das Leben so spielt!

Im Mai 2022 wurden seine