„Hausfrauen hatten Macht“

Feminismus Evke Rulffes entlarvt die „bürgerliche Mutti“ als Konstrukt. Neu ist diese Erkenntnis nicht, aktuell aber sehr wohl. Denn im Kapitalismus wird Care-Arbeit nicht anerkannt. Ein Gespräch
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 45/2021

Für ihr gerade erschienenes Buch Die Erfindung der Hausfrau (Harper-Collins, 22 €) hat sich Evke Rulffes durch einen 4.500 Seiten langen Frauen-Ratgeber aus dem 18. Jahrhundert gequält – und gelernt: Diese Reduzierung auf den Haushalt, ohne Anerkennung und Bezahlung, ist eine moderne Entwicklung. Obwohl das keine neue Erkenntnis ist, wird Rulffes gerade zum Promi: viele Interviewanfragen, eine ausverkaufte Buchpremiere im Berliner Stadtteil Prenzlauer Berg. Dort trifft sie sich auch mit dem Freitag zum Gespräch.

der Freitag: Frau Rulffes, ist „Hausfrau“ Ihrer Meinung nach eigentlich eine Beleidigung?

Evke Rulffes: Gesellschaftlich gesehen ist das heute wohl so, ja, weil die Wertschätzung in den letzten Jahrzehnten stark abgenommen hat. Seitdem Haus