Raffgier, Schutt – und Hoffnung

Katastrophe Aus dem Leid von Flutopfern will ein Vermieter in der Eifel Profit schlagen. Zugleich gibt es vor Ort viel Solidarität
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 38/2021

Der Regen prasselt auf seine dunkelblaue Baskenmütze, die farblich perfekt auf das Sakko abgestimmt ist. Mit seinen Schuhen versinkt Bernhard von Grünberg im Schlamm, als er sich seinen Weg in eines der Häuser bahnt, die zur Wohnsiedlung „Am Teich“ gehören. Er wirft noch einen Blick auf die Balkone im Erdgeschoss, die vom angespülten Schmutz braun verschmiert sind. Dann betritt er das Gebäude, das an eine Bauruine erinnert. Ein kalter Wind zieht durch die offenen Fenster, aus denen das Glas herausgesprengt wurde, als sich das Wasser vor zehn Wochen hier durchwälzte. An den Seiten kräuselt sich die Tapete von den nassen und schimmeligen Wänden. In einer der vielen Erdgeschoss-Wohnungen, die von der Flut zerstört wurden, wartet ei