„Wir müssen den Reichtum abschaffen!“

Interview Christian Neuhäuser denkt darüber nach, ab welcher Grenze Vermögen ein moralisches Problem wird
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 43/2018
„Wir müssen den Reichtum abschaffen!“

Foto: Max Slobodda für der Freitag

Die einen sind reich, die anderen sind arm. In Subsahara-Afrika leben 70 Prozent der Menschen von weniger als zwei Dollar pro Tag. Acht Männer besitzen gleich viel wie die Hälfte der Weltbevölkerung. In Deutschland zählen vier Millionen Erwerbstätige zum Prekariat und verdienen dabei trotzdem so viel, dass sie im globalen Süden im Luxus leben könnten. Mit genau dieser Gemengelage beschäftigt sich der Philosoph Christian Neuhäuser, Autor des Buches Reichtum als moralisches Problem.

der Freitag: Herr Neuhäuser, um uns herum streben die Menschen nach Reichtum. Die erfolgreiche Managerin wird bewundert, nicht die prekarisierte Philologin. Wollten Sie nie reich werden?

Christian Neuhäuser: Nein, das wollte ich nicht. Aber das ist eine sehr pe