Das Occupy-Camp in Hamburg

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Gestern, 17:00 Uhr, Gerhart-Hauptmann-Platz

„Vielen Dank derzeit brauchen wir nur eine Genehmigung der Zelte vom Bezirksamt.“ Das war die Antwort auf meine Frage, ob noch irgendetwas gebraucht wird. Die Stimmung ist ein wenig hektisch. Ich stehe auf dem Gerhart-Hauptmann-Platz in Hamburg, vor dem Eingang der HSH Nordbank zwischen elf Zelten und einem Party-Pavillon. Wie in anderen deutschen Städten haben sich spontan Leute nach der Occupy-Hamburg-Kundgebung auf dem Hamburger Rathausmarkt zusammengefunden, und um dann vor „finanzrelevanten“ Plätzen zu campieren. In Hamburg campieren derzeit circa 15 Leute vor der HSH Nordbank, der großzügigen Spielbank , wenn es um Dividenden während der Finanzkrise geht. Ein guter Platz zum Zelten. Tagsüber sind es mehr Leute.Viele Passanten, Büroangestellte in der Mittagspause und auch Bankangestellte nehmen die Aktion für Diskussionen wahr. „Die Stimmung ist gut. Wir geben aufeinander Acht. Versorgt sind wir auch.“

"Ein weiterer Blog über das Camp wäre eine tolle Unterstützung und Deine Anwesenheit hier, wenn es nur eine halbe Stunde ist!" Das Camp ist offiziell vom Bezirksamt als Versammlung genehmigt. Bis zum 11.11.11 dürfen sie bleiben, dann beginnt der Aufbau des Weihnachtsmarktes.

Nur Camp ist wohl bald leider nicht mehr der richtige Ausdruck. Mittlerweile betritt eine junge Polizistin den Schauplatz. Sie habe nochmals mit ihrem Chef gesprochen, die Zelte müssen abgebaut werden, der Zelt-Pavillon kann stehen bleiben. Warum auch immer. Die Camper wirken extrem motiviert. Es wird gebloggt, geredet, gelacht. Strom haben sie jetzt auch, gesponsert von der „Weltbühne“, dem Theatercafé des angrenzenden Thalia-Theaters. Ich werde öfters herkommen. Nächstes Mal bleibt bestimmt ein wenig mehr Zeit zum Reden.

Außerdem möchte ich unbedingt noch mehr über einen Versorgungskanal (oder sollte man win-win-situation sagen) erfahren:

„Bankangestellte bringen Kaffee, und wir können in der Bank auf die Toilette gehen!“

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