Herrin des Waldes

Aussteigerin Helga M. Novak hält in ihren neuen Gedichten "wo ich jetzt bin" den lakonisch couragierten Ton
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Rauer als die Ikone Ingeborg Bachmann, zäher im Überlebenskampf als Inge Müller, rigoroser im Aussteigen aus bürgerlichen Lebensformen als Sarah Kirsch ist die 1935 geborene Lyrikerin und Erzählerin Helga M. Novak. Obwohl den genannten Dichterinnen ebenbürtig, ist sie immer noch kaum bekannt. Dabei zieht sich ihr lakonisch couragierter Ton dissonant und voller unbequemer Wahrheiten durch nunmehr acht Gedichtbände: von dem 1963 in Reykjavik im Selbstverlag veröffentlichten Band Ostdeutsch (1965 bei Luchterhand unter dem Titel Ballade von der reisenden Anna publiziert) über Margarete mit dem Schrank (1978 bei Rotbuch) und Silvatica (1997 bei Schöffling) bis zu dem 800-Seiten Sammelband Solange noch Liebesbriefe eintreffen (1999). Soeben ist d