replik zu: hyperinflation...kein-experte ...

weil mod-vergurgelt https://www.freitag.de/autoren/pep/hyperinflation-nimmt-kein-experte-ernst/

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diese "analysen" verlassen das monetaristisch-geldpolitische feld überhaupt nicht und bleiben am phänomen hängen: in-/u. de-/-flationsraten sind zwar per def. geld-preis-phänomene, werden als variablen im modell aber wesentlich von ganz anderen feldern u. deren variablen getriggert: a) kosten u. b) knappheiten/eng- o. weit-pässe, nachfrage, monopole vs. niedrigschwellige markteintrittsoptionen usw. , die nur sehr begrenzt von geldverfügbarkeit abhängen und daher allenfalls z. b. als geldkosten, vulgo fk-zinsen bzw. ek-renditen, neben den material-, arbeits- u.v. a. -kosten in die preisbildungen eingehen und damit auf die geldsphäre einwirken.

solche analytik perpetuiert die hybris/allmachtsphantasie, mit geld sei alles machbar, mit mehr geld auch noch mehr, und kürzt das stiefkind der wirtschaftslehren, die über 100-jahre alte mmt (von der sich nun fast alle "beleckt" zeigen, bis auf ein paar grenzdebile alt-protagonisten a la sarrazin), die die abhängigkeit der makro-ökonomie (mit der "geldpolitik" als ihres wesentlichem hauptfeldes) von den meso- u. mikro-sphären, sowie die situativität/phasigkeit der makro-sphäre auf dem panier hat(te), und damit die hybris allgemeingültig-universalistischer makro-wirtschaftslehren mit den damit verbundenenen, völlig überhöhten professoren- u. politik-stellungen (polit. ökonomie, vor allem marxismus) maximal in frage stellt(e), auf ganz unzulässige weise wieder ein.

praktisch unterliegen wir derzeit und BIS AUF WEITERES massiven verknappungen von fahrrädern über autos bis zu i-technik u. lebensmitteln, die

a) direkt natur-getrieben, - massivste covid-produkt.- u. transport-ausfälle, dürre-, sturm-, niederschlags- und erdbeben-katastrophen -, sowie wg. ökolog. zernutzungen zunächst natur-verortet sind und die

b) geopolitisch bedingt werden, - bis hin zu vielen kriegen, denen oft eben auch natur-getriggerte migrations- und raub-wellen zugrunde liegen, sahel-zone/darfur, syrien-dürre usw.: ausgdörrte oder weggeschwemmte landbevölkerungen ziehen nicht in die neu/kurzfristig begünstigten landstriche, die es ja auch gibt, sondern in die regionalen großstädte und entfernten industrie- bis sozial-staaten.

wenn mal eben 10.000 auto-leute in kurzarbeit geschickt werden, - das kommt ja derzeit alle nasenlang vor -, WEIL ein 50-cent mikro-chip fehlt, dann belegt das in bisher so nicht gekannter offenheit die abhängigkeit der makro-sphäre von der mikro-funktionalität/-kapazität, die es seit je gab, aber infolge leidlichen funktionierens so den professoren-blicken kaum auffiel.

der oben interviewte spricht von ansparungen, die die nachfrage u. damit die preise im zaum gehalten hätten, doch die sparquoten blieben prä-covid über die gesamte strecke des quant.-easings, also seit ca. 2010 o. früher, quasi konstant, während die infl.-raten z. t. sogar negativ wurden, - das "sparen" kann also nicht ursache sein. da vermögenswerte, wie gold, aktien u. immob. aber massiv stiegen, sind diese general-kennziffern der makro-ökonom. theorien eben untauglich, und es sind differenziertere sichtweisen, also meso- u. mikro-ökonom. ansätze erforderlich.

hyper-inflation sehe ich nicht, wenn politisch nicht allzu grobe makro-keulen geschwungen werden, doch da fehlt eben die einschlägige detail- bzw. mikro-erxpertise im polit-feld. in diesem kontext ist das endgültige versagen der linken bemerkenswert. ob wagenknecht, bartsch oder sonstwer: keinerlei ansatz, sich angesichts von null-zinsen des jahrtausende-alten normativ-moralisch wie auch funktionellen streitpunktes des zinses einmal kognitiv u. politisch zu bemächtigen.

b. a. w. unvermeidlich sehe ich infl.-raten zw. 2 u. 7 bis max. 10 %, die erzeugerpreise liegen hier u. anderswo schon 10 % über vorjahr.

Dieser Beitrag gibt die Meinung des Autors wieder, nicht notwendigerweise die der Redaktion des Freitag.
Geschrieben von

dos

blender-studies since early 70ies.Im Zweifel links von der Sozialdemokratie.

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